Sonntag, 4. Februar 2018

Tosatti: die Kirche auf der Wanderung durch die Wüste....eine DIagnose

Marco Tosatti läßt uns bei Stilum Curiae den Brief lesen, den Super-Ex ihm geschrieben hat.
Er leitet ihn so ein:
"Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, Super Ex hat mir einen Brief geschrieben. Der ist nicht besonders heiter: er ist die Frucht seiner Überlegungen am Ende einer langen Begegnung mit einem weder besonders jungen noch besonders alten Mönch. Schauen Sie, was es da an Nutzbarem gibt und was nicht.....

Hier geht´s zum Original:   klicken

"Lieber Tosatti,
auch die, in denen wir heute leben, sind Zeiten der Gnade. Weil es keine Zeit gibt, die nicht trotz allem unter dem Blick Gottes ist, der auf unterschiedliche Weise wirkt- nach der Freiheit der Menschen.
Wir befinden uns in einer Phase der Durchquerung der Wüste, noch kann man in der Ferne nichts sehen, aber auch die Wüste endet an einem bestimmte Punkt.
Das wissen wir aus dem Glauben, aber auch aus Erfahrung: jeder Nacht in der Geschichte folgt ein Tag; nach jeder Nacht der Kirche folgt dann eine Wiedergeburt.
Das selbe passiert vor einer Geburt: zuerst ein bißchen Übelkeit, kleine Störungen, dann relative Ruhe und am Ende eine schwindelerregende Zunahme von Wehen und Schmerzen- aber dann ein neues  Leben, das in den Schmerzen und im Opfer ans Licht kommt.
Das ist keine Poesie sondern der Blick des Glaubens, der nicht aufhört, zu suchen und der im Suchen Zeichen dessen findet, was er sucht.

Die Wüste die wir seit langer Zeit durchqueren, ist nicht heute entstanden. Heute ist sie bloß offensichtlicher, klarer und die Gluthitze ist gekommen, durchdringt sie langsam, fast unerträglich.
Zuerst gab es hier und da noch kleine Oasen, an denen man sich festhalten konnte, in der Hoffnung daß man die um sich greifende Ausbreitung der Wüste aufhalten könnte.
Heute scheint sich zu bewahrheiten, was vorhergesagt wurde: " Der, der zurückbehält-" der Katechon, der Pontifex" behält nichts mehr zurück" Also hilft er und beschleunigt er die Manifestation des Mysteriums der Sünde, von der der Hl. Paulus spricht.
Es ist sicher etwas mysteriös und großartig Sündiges in einem Rom, das weit davon entfernt ist, ein Leuchtturm des Glaubens zu sein, das heute ein Zeichen für Verwirrung, Quelle von Schaden und Spaltung, Ort der Korruption ist -immer offenbarer und peinlicher.
In einem Rom, das ein Skandal ist für die Gläubigen und die Feinde Christi begeistert,

In dieser Situation verlieren viele den Glauben, weil sie sehen, daß die Kirche das Gegenteil dessen lehrt, was sie immer gelehrt hat; viele überzeugen sich, daß sie sich in allem geirrt haben, weil nichts mehr wahr ist, nichts mehr stabil,nichts mehr sicher; aber viele klammern sich noch stärker an einen gereinigten Glauben, der fast allein überleben muß, mit sehr wenigen Zeichen, Zeugen und Hirten.
Der gegen alles überleben muß; gegen die Welt aber besonders gegen jene, die sie verteidigen und vermitteln müßten.
Gott hingegen schneidet -wie ein guter Gärtner- das heraus, was tot ist und begießt das, was Frucht bringen soll.





Sicher ist Bergoglio nicht der einzige Grund für diesen Ruin. Er hat. brutal und entschlossen. einen Schachtdeckel geöffnet, unter dem seit Zeiten schlammige Ströme rumorten und schäumten: der Schlamm der Unreinheit und Pädophilie, der Strom der Homosexualität im Klerus, der Strom der Häresien und der Weltlichkeit.....
Die Väter, wie der Hl. Augustinus in "De civitate Dei", sprachen schon zu ihrer Zeit von den " Schurken und Heuchlern in der Kirche, bis sie eine so große Zahl erreichten, daß sie das große Volk des Antichrist bildeten."
Heute ist es selbst denen, die die Apologetik lieben, klar, daß der Feind nicht mehr in erster Linie jener Äußere ist:  Materialismus, Kommunismus, Nazismus, Islam etc.
Der Hauptfeind ist innen, es ist "der Rauch Satans" der in den "Tempel Gottes" eingedrungen ist, wie  es Paul VI sagen mußte- indem er den Völkerapostel wieder aufnahm.

Jetzt aber passiert folgendes: alle Knoten kommen zum Vorschein. Deshalb möge wer noch glaubt, aufstehen und lauter als vorher sprechen, sicher daß Gott sein Schiff nicht verlassen kann und daß seine Hilfe genau dann kommen wird, wenn sie am dringendsten gebraucht oder erbeten wird.

Um zu verstehen, was passiert ist, weil es schrittweise zu dieser Situation gekommen ist, kann man verschiedene Autoren lesen, die das schon im Voraus verstanden hatten: Romano Amerio, Don Divo Barsotti oder um von einem lebenden Zeugen zu sprechen- Msgr. Mario Oliveri, damals schon Bischof von Albenga, von dem ein Text mit dem Titel "Ein Bischof schreibt an den Hl. Stuhl über die Gefahren des dogmatischen Relativismus" (Edit. Leonardo da Vinci)
Es handelt sich um die Auswahl einiger Briefe, die Msgr. Oliveri seit Beginn 1993 an Papst Johannes Paul II, an den Präfekten der Glaubenskongregation Joseph Ratzinger, an Kardinal Kasper und an Benedikt XVI geschrieben hat.

Diese Briefe sind u.a. kindliche Bitten, in denen ein Bischof sein persönliches Leiden ausdrückt und das Böse diagnostiziert, das langsam die Kirche korrodiert.
Das Böse hat vor allem einen Namen: Glaubensverlust.
Oliveris Diagnose ist im Grunde einfach: unser Glaube basiert auf der Gewißheit, daß Christus der Erlöser ist und daß seine Kirche dazu berufen ist, das Glaubenserbe getreu weiterzugeben, und den Menschen aller Zeiten die unveränderliche Wahrheit Christi zu zeigen, nichts anderes.

Aber es ist genau das, was wir verlieren, schreibt Oliveri an seine Adressaten:
In vielen Reden, vielen Dokumenten, im Leben vieler Hirten kommt Christus, der Erlöser nicht mehr vor, weil im Namen des Dialogs, der modernen Philosophien, des aggiornamentos, des Ökumenismus, des dogmatischen und ethischen Relativismus´ jede klare und definierte Wahrheit nuanciert, abgerundet und aufgeweicht worden ist.
Die Klarheit,- mit der sie Christus verkündetern, den ganzen Christus, für die die Apostel ihr Leben gegeben haben,ist aus den Seminaren verschwunden, aus den Büchern der Theologen, aus Geist und Herz vieler Prälaten.
Die Existenz der Wahrheit sebst ist ein Konzept, das verloren gegangen ist, das Angst macht, das durch die Idolatrie eines Dialogs ohne Grenzen und ohne Ende ersetzt wurde, der Selbstzweck ist und deshalb unnütz und ergebnislos.

Heute- schrieb Oliveri 2005 an Benedikt XVI-  "wird die Versuchung angenommen, von der Verkündung der Wahrheit zum Dialog mit allen Religionen überzugehen und- im Inneren der Christlichen Denominationen - zur Häresie."
Aber was ist dann die offenbarte Wahrheit?  Welchen Sinn hat ein Gott, der sich offenbart und der uns also auffordert, uns mit seiner unveränderlichen, ewigen -ewig wie er- Offenbarung auseinanderzusetzen?

Eben dieses II Vaticanische Konzil, das als ein neues Pfingsten präsentiert wurde und so auf schismatische Weise die historische Einheit der Kirche- so fährt Oliveri fort- "hat auf die Verkündung der Wahrheiten verzichtet, die sicher und definitiv sind (und hat so das Wesen jedes Konzils der Katholischen Kirche umgeworfen) und von einem pastoralen Konzil gesprochen, als trrügen pastorale Handlungen nicht vor allem und essentiell die Verkündung der Wahrheit, die Verkündung des Wortes der Wahrheit, die Ankündigung der Göttlichen Offenbarung enthielte-"

Oliveri kommt nicht dazu, das Thema der Dubia zu behandeln, aber es ist leicht, wenn man ihn liest, zu ahnen, was folgen würde.
"Amoris Laetitia" ist ein gewollt zweideutiger Text, wie so viele andere Reden und Handlungen Bergoglios - nicht nur weil seine Zweideutigkeit erlaubte, viele offensichtlich widerstrebende Synodenväter zu kontrollieren, sondern auch weil das zu dieser modernen Art des Denkens gehört, für die alles veränderlich, nichts sicher ist und keine Wahrheit die Wahrheit.

Oliveri beschänkt sich nicht darauf, daran zu erinnern, daß es für die Kirche außer ihrer Treue zur eigenen Tradition und der vollständigen Offenbarung keine Möglichkeit gibt; er zeigt auch, daß der Anfang dessen der Verlust des Glaubens ist, der eine Kaskade schädlicher Irrtünmer generiert.
Daher die Kritik an der übermäßigen Macht der Präsidenten der Bischofskonferenzen und ihrer Generalsekretäre, als maximaler Asudruck dieser Überfülle von "Organismus und Superstrukturen , die dem institutionalen und sozialen Aspekt des Kirchenlebens vergrößert und wichtiger gemacht  und die innere Kommunion für Glauben und Sakramente beeinträchtigt haben-
Daher die Kritik an der "exzessiven Aufmerksamkeit für die Organisationen, Institutionen, den außerordentlichen Initiativen (Zusammenkünften, Kongressen, Kommissionsarbeit etc) ", die "fortwährend dem täglichen Engagement die  Energie genommen haben, und vor allem die Vertiefung der Spiritualität  und die Verinnerlichung der übernatürlichen Inhalte der erlösenden Taten Christi beeinträchtigten."

Alles das als Konsequenz eines tödlichen Irrtums in der Perspektive : seit Jahrzehnten verlieren Männer der Kirche immer mehr aus dem Blick, was fundamental und primär ist- und was daraus folgt und sekundär ist: an die Lehre Christi zu erinnern, die dazu einlädt, vor allem "das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu suchen", weil "der Rest euch dazu gegeben werden wird."
Und darüber hinaus ist es dieser aus dem Herzen kommende Schrei von Oliveri, der dem hier und jetzt Sinn verleiht: es ist Gott, der dem Leben des Menschen Sinn gibt, die Ewigkeit, die die Zeit kostbar macht. Nicht umgekehrt.

Das Bewußtsein für dieseWahrheit würde weniger Konferenzen und Institutionen und mehr Gebet verlangen; weniger Reden und mehr Anbetung, weniger weltliches Gerede mehr Beichtstuhl; weniger Politik, mehr ewiges Leben....
Wenn heute alle die fortwährenden Tiraden Bergoglios über Immigration und Wirtschaft kennen, die langen soziologischen Reden von Galantino ( wahrscheinlich entstanden während eines schweren Essens mit der Boldrini oder der Cirinna),die unbestellte Minestrone von Bassetti vor politischen Wahlen, geschieht das einfach nur weil: wo der Blick des Glaubens fehlt und die Verkündigung des Reiches Gottes nicht mehr wichtig ist,  bleibt nichts als die moderne Wirklichkeit.
Deshalb - noch bevor man sich fragt welche und wieviele Häresien der Hirten sind, die heute die Kirche leiten, müßten wir uns -wie ein Nichtkatholik wie Franco Battiato - fragen, ob sie noch an Gott glauben."

Quelle: Stilum Curiae, Marco Tosatti







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