Sonntag, 25. Februar 2018

Sandro Magister läßt Pater Thomas Weinandy mit seiner Einschätzung der aktuellen Lage der Kirche zu Wort kommen.. Fortsetzung

Zweiter Teil der von Sandro Magister veröffentlichten Rede zur aktuellen Situation der Kirche von Pater Thomas Weinandy Original hier: klicken


"Bedrohung der Katholizität der Kirche
Zweitens [...] manifestiert sich die Universalität der Kirche sichtbar darin, daß alle Ortskirchen miteinander verbunden sind- durch das Bischofskollegium in Kommunion mit dem Papst - die den selben Apostolischen Glauben bekennen und der gesamten Menschheit das eine, universale Evangelium predigen.[...] Dieses Kennzeichen katholischen Eins-seins ist  gegenwärtig ebenfalls bedroht.
Papst Franiskus´ Parteinahme für die Synodalität ist viel gepriesen worden- die Gewährung größerer Selbstbestimmung und Freiheit für die Ortsbischöfe [...] Wie vorhergesehen wird diese Wahrnehmung von Synodailtät durch Papst Franziskus-unterstützt von anderen- jetzt - anstatt die universale Einheit der Katholischen Kirche, eine aus vielen Ortskirchen zusammengesetzte kirchliche Kommunion zu sichern, benutzt, um sie zu unterminieren und die Teilung innerhalb der Kirche zu festigen [...]
Gegenwärtig werden wir Zeugen der Desintergation der Katholizität der Kirche, weil örtliche Kirchen -sowohl auf diözesaner als auch auf nationaler Ebene- doktrinäre Normen und moralische Gebote oft auf unterschiedliche, widersprüchliche und widersprechend Weise interpretiert werden [...]
Das Kennzeichen der Kirche- die Einheit, eine Einheit die der Papst nach göttlichem Gebot schützen und generieren soll, verliert ihre Integrität weil dieses Kennzeichen der Katholizität und der Apostolizität in doktrinale und moralische Unordnung und theologische Anarchie geraten sind, die der Papst selbst- vielleicht unbewußt.- durch ein falsches Konzept der Synodalität initiiert hat.
Die Bedrohung der Heiligkeit der Kirche
Drittens bringt uns das zum vierten Kennzeichen der Kirche: ihrer Heiligkeit. Auch diese Eigenschaft ist unter Belagerung, besonders -und nicht überraschend- in Beziehung zur Eucharistie [...]

Um vollgültig an der Eucharistie der Kirche teilzunehmen [...] muß man die vier Kennzeichen der Kirche verkörpern- weil dann, wenn man das tut- in voller KOmmunion mti der Kirche ist und die Kommunion empfangen kann- den auferstandenen Leib und das Blut Jesu, die  Quelle und den Höhepunkt der eigenen Vereinigung mit dem Vater im HL.Geist. [...]




Das erste Thema betrifft speziell die Heiligkeit. Während man den einen apostolischen Glauben der Kirche bekennen muß, genügt der Glaube allein nicht, um Christus in der Eucharistie zu empfangen.
Indem er sich auf das II. Vaticanum bezog, stellte Johannes Paul II fest, daß wir "fortfahren müssen  uns in Gnade und Liebe zu heiligen, und  sowohl körperlich als auch mit dem Herzen in der Kirche zu bleiben. " (Ecclesia de Eucharistia 36). Zu Beginn des 2. Jahrhunderts stellte der Hl. Ignatius zu diesem Punkt fest, daß man die Kommunion nur "im Stand der Gnade" empfangen kann (Ad. Eph.20)  Und sobekräftigt Johannes Paul in Übereinstimmung mit dem Katechismus der Katholischen Kirche und dem Konzil von Trient "möchte ich erneut betonen. daß in der Kirche jetzt und zukünftig die Regel in Kraft bleibt, mit der das Konzil von Trient der strengen Warnung des Apostels Paulus einen konkreten Ausdruck gab, als es bestätigte, daß man- um die Eucharistie auf würdige Weise zu empfangen- zuerst seine Sünden beichten müsse und wenn man sich einer schweren Sünde bewußt sei" . 
In Übereinstimmung mit der doktrinalen Tradition der Kirche besteht Johannes Paul deshalb darauf, daß das Sakrament der Beichte "für die volle Teilnahme am Eucharistischen Opfer" notwendig ist, wenn es eine schwere Sünde vorliegt. Während er anerkennt, daß nur die Person selbst seinen oder ihren Stand  der Gnade beurteilen kann, stellt er fest, daß "in Fällen, in denen das äußere Verhalten der Moralnorm klar und andauernd  widerspricht, die Kirche -in ihrer pastoralen Sorge für das Wohl der Gemeinde und aus Respekt für die Sakramente sich direkt betroffen fühlen muß."
Johannes Paul unterstreicht diese Ermahnung indem er da Kanonische Recht zitiert.
Wo es einen manifesten Mangel an der richtigen moralischen Disposition  gibt, das heißt - wenn eine Person "stur in manifester Sünde  verharrt" ist sie "nicht zur Eucharistischen Kommunion zugelassen."

Hier nehmen wir die gegenwärtige Bedrohung der Heiligkeit der Kirche wahrund spezifisch der Heiligkeit der Eucharistie. Die Frage ob wiederverheiratete, geschiedene katholische Paare, die den ehelichen Akt vollziehen, die Kommunion empfangen können, dreht sich um das Thema des "äußerlichen Verhaltens, das ernsthaft, klar und andauernd der moralischen Norm widerspricht" und deshalb - ob es bei ihnen einen "manifesten Mangel an eigener moralischer  Disposition zum Empfang der Kommunion gibt. 

Papst Franziskus besteht deshalb zu Recht darauf, daß solche Paare begleitet werden müssen und ihnen so geholfen wird,  ihr Gewissen richtig zu formen. 
Zugegeben, daß es außergewöhnliche Ehefälle gibt,wo man zu Recht feststellen kann, daß die vorhergehende Ehe sakramental ungültig war, auch wenn es keine Beweise für eine Annullierung gibt, und so einem Paar erlauben kann, die Kommunionzu empfangen.
Dennoch - erlaubt die undeutliche Art und Weise, mit der Papst Franziskus diese pastorale Begleitung vorschlägt, daß sich eine pastorale Situation entwickelt, durch die langsam eine allgemeine Praxis folgen wird, daß fast jedes geschiedene und wiederverheiratete Paar sich selbst als zum Empfang der Heiligen Kommunion bereit  beurteilen wird.

Diese pastorale Situation wird sich entwickeln, weil negative moralosche Gebote wie "  du sollst nicht ehebrechen" nicht länger als absolute, moralische Normen, die niemals übertreten werden dürfen, anerkannt werden, sondern als moralische Ideale - Ziele, die man nach einer gewissen Zeit erreichen kann, oder auch zu Lebzeiten niemals. In dieser undefinierten Zwischenzeit können die Leute - mit dem Segen der Kirche- weiterhin versuchen, so gut sie können, ein "heiliges" Leben zu leben und die Kommunion empfangen. Eine solche pastorale Praxis  hat vielfältige schädliche dokrinale und moralische Konsequenzen.

Zuerst ist denen, die sich objektiv in manifestrr schwerer Sünde befinden, zu erlauben, die Kommunion zu empfangen,ein offener Angriff auf die Heiligkeit dessen. was Johannes Paul "das Allerheilgste Sakrament" nennt.
Schwere Sünde-beraubt einen durch ihre bloße Natur der Heiligkeit, weil der Hl. Geist nicht länger in einer solchen Person bleibt, und so die Person unfähig macht, die Hl. Kommunion zu empfangen.
Weil in einem so buchstäblich gnadenlosen Zustand die Kommunion zu empfangen, eine Lüge ist, weil man durch den Empfang des Sakramentes bestätigt, mit Christus in Kommunion zu sein, wenn man es in Wirklichkeit nicht ist.

Gleichzeitig ist eine solche Praxis auch ein Angriff auf die Heiligkeit der Kirche. Ja, die Kirche setzt sich aus Heiigen und Sündern zusammen, dennoch - müssen die, die sündigen- also jeder- ein reuiger Sünder sein, besonders bei schweren Sünden, wenn sie voll an der Eucharistischen Liturgie teilnehmen wollen und den allerheiligsten auferstandenen Leib und das Blut Jesu empfangen wollen.
Eine Person in schwerer Sünde kann immer noch Mitglied der Kirche sein, aber als schwerer Sünder teilt diese Person nicht länger die Heiligkeit der Kirche als einer der heiligen Gläubigen. In einem solchen Zustand die Kommunion zu empfangen, ist- noch einmal- eine Lüge in die Tat umzusetzen-in einem solchen Entgegennehmen versucht man öffentlich zu bekunden, daß man in der Gnade ist und ein lebendiges Mitglied der kirchlichen Kommunion, auch wenn man es nicht ist.

Zweitens- und vielleicht wichtiger- jenen, die in manifester schwerer Sünde verharren, zu erlauben die Kommunion zu empfangen, scheinbar als Akt der Barmherzigkeit,  verkleinert sowohl das zu mißbilligende Übel schwerer Sünden als es auch die Größe und Macht des Hl. Geistes schlecht macht. So eine pastorale Praxis ist einfach nur das Anerkennen, daß die Sünde weiterhin die Menschheit regiert trotz der erlösenden Taten Jesu und seiner Ausgießung des Hl. Geistes über alle, die glauben und getauft sind. 
Jesus ist dann nicht der Retter und Herr, sondern eher fährt Satan fort, zu regieren.

Außerdem ist Personen im Zustand schwerer Sünde zu bestätigen, kein wohlmeinender oder liebender Akt, weil man einen Zustand billigt, in dem sie auf ewig verdammt werden können und so ihre Rettung auf´s Spiel setzt. Ebenso ist es im Gegenzug die Beleidigung eines solchen schweren Sünders, weil man ihnen subtil mitteilt, daß nicht einmal der Hl. Geist mächtig genug ist, um ihnen zu helfen, ihre sündigen Wege zu ändern und sie heilig zu machen. Sie sind von Natur aus nicht zu retten. 
Was aktuell letztendlich angestrebt wird, ist das Zugeständnis, daß die Kirche Jesu Christi nicht wirklich heilig ist und auch unfähig, ihre Mitglieder zu heiligen.

Und zuletzt: ist die öffentliche pastorale Konsequenz Personen in unbereuter manifester schwerer Sünde die Hl. Kommunion empfangen zu lassen,  ein Skandal. Es ist nicht einfach nur, daß die gläubigen Mitglieder der Eucharistischen Gemeinschaft entsetzt und wahrscheinlich verärgert sein werden sondern- wichtiger- daß sie versucht sein werden, zu denken, daß auch sie schwer sündigen und in gutem Einvernehmen mit der Kirche bleiben können.

Warum sich bemühen, ein heilige Leben zu leben, sogar ein heroisches tugendhaftes Leben, wenn die Kirche selbst weder so ein Leben zu fordern, noch dazu zu ermutigen scheint?
Hier wird die Kirche zum Hohn ihrer selbst und eine solche Charade brütet nichts anderes aus als Hohn und Verachtung in der Welt und Spott und Zynismus unter den Gläubigen oder bestenfalls eine Hoffnung gegen die Hoffnung unter den Kleinen."

Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister, Pater Weinandy

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