Montag, 4. Dezember 2017

Dubia, 3 Katholische Gelehrte antworten auf Dr. Fastiggis Beruhigungsbemühungen bezüglich AL

Maike Hickson bei OnePeterFive zum Kampf um die Lehramtlichkeit von AL und zur Frage, ob die Fußnote 351 wiederverheirateten Geschiedenen, die nicht abstinent leben, unter besonderen Bedingungen zur Kommunion zuläßt oder nicht.
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"GELEHRTE ANTWORTEN AUF FASTIGGI UND WEISEN DIE BEHAUPTUNG ZURÜCK, DASS DER PAPST INDIREKT AUF DIE DUBIA GEANTWORTET HABE."

Diese Woche hat es einen weiteren Versuch der loyalen Unterstützer von Papst Franziskus gegeben, die besorgten Kritiker des Papstes zu beruhigen,im Hinblick auf Amoris Laetitia und das päpstliche Schweigen zu den Zweifeln der vier Kardinäle .
Die italienische Zeiutng des Papstfeundes Andrea Tornielliä Vatican Insider (La Stampa)  hat am 28. November einen Artikel veröffentlicht, den der US-Theologe Dr. Robert Fastiggi, der am Sacred-Heart-Semnar, Detroit, lehrt, geschrieben hat.
Unter dem Titel "Neue Kommentare von Papst Franziskus sollten helfen, die Papstkritiker zum Schweigen zu bringen." versucht der Artikel die Papstkritiker zu überzeugen, daß der Papst die Dubia schon beantwortet habe. wenn auch indirekt- aber sicher auf eine orthodoxe Weise.

Nach einer kurzen Einleitung werden wir die statements  von drei loyalen, orthodoxen  Katholischen
Gelehrten präsentieren - von Fr. Brian Harrison, O.S:, Prof. Paolo Pasqualucci und Prof. Claudio Pierantoni, die uns auf unsere Bitte hin ihre eigenen Überlegungen und Antworten zu Fastiggis Artikel-zugesandt haben, der an prominenter Stelle international veröffentlicht wurde. Es scheint, daß der vor kurzem veröffentlichte Brief, den Father Thomas Weinandy OFM an Papst Franziskus auf den Katholischen Diskurs starken Einfluss hatte - weil Dr. Fastiggi das sowohl am Anfang und Ende seines neuen Artikels erwähnt.
Fastiggi beginnt seine Argumentation wie folgt:

Einige Kritiker von Papst Franziskus scheinen zu denken, daß er wenig von doktrinaler Klarheit, besonders im Hinblick auf Moraltheologie und Gewissen.
Fr.Thomas Weinandy OFMCap, z.B. deutet in seinem kürzlich, am 31. Juli 2017 veröffentlichten Brief an den Hl.Vater- daß Papst Franziskus in Amoris Laetitia Führung anbietet, die manchmal "absichtlich mehrdeutig erscheint"
Die "erklärende Note" zum fünften dubium dervier Kardinäle, die am 16. September 2016 an Papst Franziskus geschickt wurde, drückt die Sorge aus, daß Amoris Laetitia eine Sicht des Gewissens als "Möglichkeit für ein autonomes Urteil über Gut und Böse implermentieren könnte."



Bevor wir weiter in die Diskussion über Fr. Fastiggis Artikel eintreten, wäre es vielleicht gut, in diesem Kontext zu erwähnen, daß der Brief von Fr. Weinandy und die unmittlbar folgende Aufforderung von seinem Amt als Berater der US-Bischofskonferenz zurückzutreten auch in Deutschland Diskussionen mit viel Sympathie für Fr. Weinandy ausgelöst hat.
Die bekannte Zeitung FAZ  hat am 7. November einen Artikel über Fr. Weinandys Brief und seine Beschreibung der Atmosphäre der Angst innerhalb der Katholischen Kirche bei denen, die mit Papst Franziskus´ Weg der Reform nicht übereinstimmen.
Fr. Weinandy wird als "Mann der Mitte", als "international renommierter Theologe" und Mitglied der "Internationalen Theologenkommission" beschrieben, der FAZ-Journalist Christian Geyer sagte, daß die sofortige Aufforderung der US-Bischöfe an Weinandy, zurückzutreten, Weinandys Behauptung beweist.
Geyer schreibt:

"Dieser Vorfall ist ein Symptom für das, was Weinandy in einem Brief anspricht: die Angst entlassen, abgeschoben zu werden überschattet den Willen, frei Kritik zu äußern, eine Kritik, die ihrerseits jeden Moment als "über die päpstliche Agenda herziehen" denunziert werden könnte.

So hätte Father Weinandys höfliche Kritik an der starken Verwirrung, durch das päpstliche Dokument "Amoris Laetitia", die international Aufmerksamkeit erregte, sehr wohl eine weitere Einladung an Papst Franziskus sein können, endlich eine Klarstellung zu liefern.
Jetzt im Licht der internationalen Reaktion auf Father Weinandys berühmten Brief an den Papst Franziskus  ist es noch verständlicher, warum sich Dr. Fastiggi sich bemüßigt fühlte, Papst Franzsiksu zu verteidigen. Wie unsere Gelehrten zeigen werden, können indirekte Kommentare des Papstes nicht als Antwort auf die zahlreichen Rufe nach substantieller Klarstellung ausreichen.

Präsentieren wir kurz (und unvollständig) einige Aspekte von Dr.Fastiggis Brief und laden unsere Leser ein, seinen Artikel ganz zu lesen. Fastiggi zitiert mehrere kürzlich geäußerte Statements des Papsteszu Amoris Laetitia und die Frage der wiederverheirateten Geschiedenen, und sagt, daß er in diesen päpstlichen Kommentaren eine orthodoxe Antwort auf alle Kritiken sieht.
Zu diesen angenommenen päpstlichen Signalen gehört eine Video-Botschaft vom 11.November des Papstes an die Teilnehmer des 3. Internationalen Symposiums zur Apsotolischen Exhortation. Indem er sich auf diese Kommunikation bezieht, stellt Fastiggi fest:
Anstatt das Gewissen als autonome Möglichkeit, die über gut oder böse  entscheiden kann, zu beschreiben, zeigt der Hl. Vater auf ein eigenes Gewissen als Gegenmittel für zur Anbetung des eigenen ich, auf dessen Altar alles geopfert wird."

Auf diese Weise sieht Fastiggi das fünfte dubium beantwortet. Fastiggi zitiert auch Papst Franziskus Rede vom 25. November vor der Rota Romana, in der der Papst schnellere Prozesse zur Erlangung von  Annullierungserklärungen verlangte und sagte, daß dann solche Paare wieder zur Eucharistie zugelassen werden könnten. Fastiggi kommentiert:

Es ist wichtig festzustellen. daß der Hl. Vater eine Annullierungserklärung als Mittel sieht. den Frieden im Gewissen der wiederverheirateten Geschiedenen wieder herzustellen, um für die die Wiederzulassung zur Euchristie zu erreichen.
Das impliziert, daß jene, die gesschieden und wiederverheiratet sind nicht zur Eucharistie zugelassen sind.
Einige könnten dagegenhalten, daß Papst Franziskus das nicht ausdrücklich sagt, aber es ist schwer, diese Äußerung auf andere Weise zu verstehen. Wenn die Zulassung zur Eucharistie nach einer Annullierungserklärung erlaubt ist, dann besagt das, daß das vorher nicht möglich ist.

Diese Äußerung ist in Fastiggis Augen eine Antwort auf das erste der fünf dubia. Er diskutiert auch mögliche Widersprüche und zitiert Kardinal Müllers eigenes unglückliches Statement:
Kritker von Papst Franziskus werden wahrscheinlich versuchen, ihre Kritik zu bekräftigen und auf die angeblich Zulassung wiederverheirateter geschiedener Katholiken zur Hl. Kommunion durch seinen Brief hinweisen, der die Richtlinien einer Gruppe argentinischer Bischöfe stützt.
Kardinal Müller sagte jedoch in einem Interview mit Edward Pentin am 28. September 2017 , daß "wenn Sie sich ansehen. was die Argentinischen Bischöfe in ihren Direktiven, können Sie das als einen orthodoxen Weg interpretieren."

Mit Bezug auf einige "wiederverheiratete" und geschiedene orthodoxe Christen, die nach dem Kanonischen Recht  (canon   844, §3) unter bestimmten Bedingungen zur Hl. Kommunion in der Katholischen Kirche zugelassen werden, sieht Dr. Fastiggi auch einige Ausnahmen für die wiederverheirateten Paare, die nicht abstinent leben, während er die generelle Linie beibehält:

Mein einziger Punkt ist, daß eine solche Ausnahme bestehen könnte, aber sie sollte nicht die Formulierung einer allgemeinen Regel verhindern, daß Geschiedene, zivil wiederverheiratete Katholiken nicht die Hl. Kommunion empfangen sollten, es sei denn sie lebten abstinent.

Dr. Fastiggi weist auch auf die Möglichkeit hin, daß Papst Franziskus mit seiner Fußnote 351 in Amoris Laetitia über "bestimmte Fälle", in denen Paare zur Hl. Kommunion zugelassen werden könnten, nur an jene Paare gedacht hat, die wegen schwieriger Umstände in weit entfernten Gegenden der Welt die Ungültigkeit ihrer Ehe nicht beweisen können und deshalb Gebrauch von einem "forum internum" machen sollten.

Die Schlussworte von Dr. Fatiggis Artikel sind Folgende:

"Das heißt nicht, daß er [Papst Franziskus] bewußt auf die diese dubia geantwortet hat. Seine Absicht war es lediglich, die Wahrheit zu lehren. Wenn die Papstkritiker den vielen und häufigen Lehren des Hl. Vaters mehr Aufmerksamkeit widmen würden, wären wir besser dran.
Father Weinandy hat Recht mit "Wahrheit ist das Licht, daß Männer und Frauen von der Blindheit der Sünde befreit, einer Dunkelheit, die das Leben der Seele tötet." 
Papst Franziskus jedoch hat die Wahrheit gelehrt und lehrt sie weiter. Es ist aber traurig, daßseine Kritiker, das nicht bemerken ."

Im folgenden präsentieren wir die beredten Antworten von drei Katholischen Gelehrten (einer von ihnen ist auch Priester), die alle unseren Lesern wohlbekannt sind. 
Fr. Harrison, Professor Pasqualucci und Professor Pierantoni gehören alle zu den 45 Unterzeichnern des  Theological Censures Document, das im vorigen Jahr bzgl. Amoris Laetitia ans Kardinalskollegium  geschickt wurde und Pierantoni und Pasqualucci haben auch beide die Correctio Filialis, Amoris Laetitia und andere päpstliche Worte und Handlungen betreffend unterzeichnet.
Wir sind ihnen dankbar dafür,  daß sie willlens waren, dieses Werk der Barmherzigkeit zum  Wohl der vollen Wahrheit zu tun.

Father Brian Harrison, O.S.
"Zur Behauptung von Dr. Robert Fastiggi, daß Papst Franziskus die orthodoxe Lehre zu Sakramenten und Disziplin aufrecht hält.

In einer Rede am 25. November vor der Rota Romana bezog sich Papst Franziskus aus seine eigene Gesetzgebung zur Beschleunigung der Annullierungsprozesse und wies die Kanoniker in seiner Audienz an "der Einsamkeit und dem Leiden der Gläubign nahe zu sein, die von der kirchlichen Justiz die kompetente und sachliche Hilfe erwarten, die ihrem Gewissen den Frieden wiedergibt und Gottes Willen zur Wiederzulassung zur Eucharistie". 

Nach Dr. Robert Fastiggi bedeuten die Worte des Hk. Vaters, daß es eine Wiederzulassung der wiederverheirateten Geschiedenen, die nicht abstinent leben, nur nach einer Annullierungserklärung gegen kann. 
So ist es nicht. Das Wort "nur" ist hier aus Gründen der Logik unbegründet, weil Franziskus´ Worte mit seiner Überzeugung, daß während einige- vielleicht die meisten- Katholiken dieser Art eine Annullierungserklärung ihrer ersten Ehe brauchen, um die Absolution zu erhalten und wieder zur Eucharistie zugelassen zu werden, nicht alle sie brauchen.

Mit anderen Worten den Überlegungen des Papstes gelingt es nicht,festzustellen oder zu implizieren, was die dubia-Kardinäle und andere durch Amoris Laetitia Beunruhigte zu Recht von ihm hören wollen, besonders ob- und nur ob- wenn eine Annullierungserklärung erteilt wird, jene die in Frage kommen , vielleicht zur Eucharistie wieder zugelassen werdene können.
Franziskus´ Rede vom 25. November läßt die Möglichkeit offen, daß manchen dieser Personen auf einem anderen Weg die Absolution erteilt werden kann und sie wieder zur Kommunion zugelassen werden können- dem Weg von "Dialog", "Begleitung" und "Unterscheidung"- der sich weder um Abstinenz bemüht noch um eine kirchliche Anerkennung der Ungültigkeit ihrer ersten Ehe. Daß der Papst beabsichtigt mit der Fußnote 351 in für "bestimmte Fälle" diesen neuen Weg zu öffnen wird (z.B.) durch die Zustimmung des Vaticans zu ihrer Zulassung durch die Bischöfe Maltas bewiesen sowie durch sein Lob für einen der hochrangigen Vorsteller von AL (Kardinal Schönborn), der sagte, daß die Exhortation des Papstes das "offensichtlich" erlaubt, durch eine 30-seitige Broschüre eines Vatican-Kardinals und durch die Zustimmung des Hl. Vaters zur Imlementierung in seiner eigenen Diözese Rom."

Der ehrwürdige Brian W.Harrison, O.S:, M.A., ein Priester der Gesellschaft der Oblaten der Weisheit, ein pensionierter Theologie-Professor für Theologie an der Päpstlichen Katholischen Akademie von Puerto Rico in Ponce. 1997 erwarb er summa cum laude einen Doktorhut in Systematischer Theologie des Päpstlichen Athäneums des Hl. Kreuzes in Rom.
Seit 2007 forschte Fr. Harrison am Weisheits-Studienzentrum der Oblaten in St. Louis, Missouri, und ist als Sprecher und Autor wohlbekannt. Er ist Autor von 3 Büchern und mehr als 130 Artikeln in Katholischen Magazinen und Zeitungen.
                                                                    * * *

Fortsetzung folgt.....

Quelle: OnePeterFive, Maike Hickson

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