Dienstag, 20. Juni 2017

Noch ein Brief der Kardinäle und wieder keine Antwort.....breaking....

Die Dubia-Kardinäle haben am 25, April dem Papst einen Brief geschrieben, in dem sie ihn - weil sie seit dem vergangenen September keine Antwort auf die dubia bekommen haben - und um eine Audienz gebeten. Auch dieser Brief ist unbeantwortet geblieben.
Deshalb haben sie ihn jetzt veröffentlicht. La Nuova Bussola Quotidiana, Marco Tosatti und Sandro Magister haben ihn kommentiert.
Hier geht´s zum Original von Marco Tosatti bei La Nuova Bussola: klicken

                 

"WAS IN POLEN SÜNDE IST; IST IN DEUTSCHLAND GUT; HEILIGKEIT EMPFANGEN SIE UNS: "ABER VOM PAPST NUR SCHWEIGEN."

Klarstellung zu den im vergangenen September formulierten "Dubia", Ausleuchtung der Situation von Verwirrung und Schaden, die in der Kirche auf Grund der gegenteiligen Interpretationen von Amoris Laetitia anwachsen, besonders im Hinblick auf die Zulassung zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen.
Das sind die Motive, die Kardinal Carlo Caffarra dazu bewogen haben, am vergangenen 25. April im Namen aller vier Kardinäle, die die Dubia formuliert haben, an den Papst zu schreiben und um eine klärende Audienz zu bitten.
Aber noch einmal hat der Kardinal keine Antwort bekommen. Hier der Text des Briefes.

Beatissimo Padre,
mit einer gewissen Beklemmung wende ich mich während dieser Tage der Osterzeit an Eure Heiligkeit  Ich tue das im Namen der Emenentissimi Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Burke, Joachim Meisner und meiner Person.
Wir möchten vor allem unsere absolute Hingabe und unsere bedingungslose Liebe an die Cathedra Petri und Ihre ehrwürdige Person, in der wir den Nachfolger Petri erkennen und den Stellvertreter Jesu, "den süßen Christus auf Erden"  wie es die Hl. Catarina von Siena zu sagen liebte,
Wir vertreten nicht im geringsten die Position derer,  die den Stuhl Petri für vakant erachten, noch die derer, die anderen die unteilbare Verantwortung des munus petrino  zugestehen wollen.
Uns bewegt einzig und allein das Wissen um unsere schwere Verantwortung, die dem Kardinalsamt
entstammt- Berater des Nachfolger Petri in seinem souveränen Amt zu sein..
Und aus dem Sakrament der Bischofsweihe, das uns in das Amt, als Bischöfe die Kirche zu weiden, gegeben hat, die ER durch sein Blut erworben hat. (At 20, 28)





Am 19. September 2016 haben wir Eurer Heiligkeit und der Glaubenskongregation fünf "dubia" zukommen lassen und Sie gebeten Unklarheiten zu begleichen und Klarheit zu einigen Punkten der postsynodalen  Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia zu schaffen.

Nachdem wir keine Antwort von Eurer Heiligkeit bekommen haben, haben wir den Entschluß gefaßt, Sie respektvoll und demütig um eine gemeinsame Audienz zu bitten - wenn es Eurer Heiligkeit so gefällt. Wir fügen - wie es Praxis ist - ein Audienzpapier hinzu, mit den zwei Punkten, über die wir mit Ihnen sprechen möchten.

Heiliger Vater,
es ist ein Jahr seit der Veröffentlichung von "Amoris Laetitia" vergangen. In dieser Zeit sind Interpretationen einiger sachlich doppeldeutiger Abschnitte des nachsynodalen Schreibens öffentlich abgegeben worden, die vom ständigen Lehramt der Kirche nicht nur abweichen, sondern ihm widersprechen. Obwohl der Präfekt der Glaubenskongregation mehrmals erklärt hat, dass die Lehre der Kirche sich nicht geändert habe, sind zahlreiche Erklärungen von einzelnen Bischöfen, Kardinälen und sogar von Bischofskonferenzen erschienen, die das approbieren, was das Lehramt der Kirche nie approbiert hat. Es handelt sich nicht nur um den Zugang zur Hl. Eucharistie derer, die objektiv und öffentlich in einer Situation schwerer Schuld leben und in ihr bleiben wollen, sondern auch um ein Verständnis des Gewissens, das der Tradition der Kirche entgegensteht. Und so geschieht es – und wie schmerzhaft ist es, dies zu sehen – , dass das was in Polen Sünde ist, in Deutschland gut ist, dass das was in der Erzdiözese Philadelphia verboten ist, auf Malta erlaubt ist, usw. Uns kommt die bittere Feststellung B. Pascals in den Sinn, Gerechtigkeit auf dieser Seite der Pyrenäen, Ungerechtigkeit auf der anderen Seite: Gerechtigkeit auf der linken Seite des Flusses, Ungerechtigkeit auf der rechten Seite.
Zahlreiche kompetente Laien, die die Kirche sehr lieben und dem Apostolischen Stuhl treu verbunden sind, haben sich an ihre Hirten gewandt und auch an Eure Heiligkeit, um in der heiligen Lehre über die drei Sakramente der Ehe, der Beichte und der Eucharistie bestärkt zu werden. Und gerade in diesen Tagen haben sechs Laien aus jedem Kontinent ein zahlreich besuchtes Seminar veranstaltet, das den bezeichnenden Titel: "Klarheit schaffen" ("Fare chiarezza") trug.
Vor dieser schweren Situation, in der es Spaltungen in vielen christlichen Gemeinden gibt, fühlen wir das Gewicht unserer Verantwortung, und unser Gewissen drängt uns, in aller gebotenen Ehrfurcht um eine Audienz zu bitten.
Wir bitten Eure Heiligkeit, unser in Ihren Gebeten zu gedenken, so wie wir Sie der unseren versichern. Und wir bitten Sie um Ihren Apostolischen Segen.
Carlo Card. Caffarra
Rom, den 25. April 2017
Fest des hl. Evangelisten Markus

Quelle: Marco Tosatti, Sandro Magister



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