Dienstag, 20. Juni 2017

Ist das Erbe des Hl. Johannes Pauls II bei Papst Franziskus und seinen Mitarbeitern in guten Händen?

A. Giagliarducci in macht sich in Monday in the Vatican Gedanken darüber, ob und wie Papst Franziskus das Lehramt und Erbe des Hl. Johannes Pauls II bewahren und verteidigen wird.
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"PAPST FRANZISKUS: WIE WIRD ER DAS ERBE DES HL JOHANNES PAULS II VERTEIDIGEN?"

Die Nachricht von einer Kommission zur Neuinterpretation von Humanae Vitae, die zuerst vom Vaticanista Marco Tosatti und später von der website Corriapondenza Romana verbreitet wurde, ist Teil eines größeren Themas. Dieses Thema umfaßt nicht nur die Enzklika des Sel. Pauls VI sondern handelt auf breiterer Basis vom Erbe des Hl. Johannes Pauls II.

Humanae Vitae wird im nächsten Jahr 50 Jahre alt. Nie zuvor wurde eine Enzklika so in Frage gestellt. Nach der Arbeit der Vorbereitungskommissionen hielt die Entscheidung eines mtigen Papstes die Lehre er Kirche intakt, trotz des Druckes, der sogar in leaks zu einer Zeitung konkret wurde, um eine öffentliche Meinung zu erzeugen, die gegenüber Humanae Vitae wahre Feindseligkeit zeigte.

Nach dem Sel. Paul VI  warderHl. Johannes Paul II, ein junger und starker Papst, der einzige, der in der Lage war, die Post-Vatican-II-Debatten zu überwinden und die Lehre der Kirche erneut zu bestätigen indem der polnische Papst seine originellen Gedanken über die Sexualität und den Menschen in der berühmten "Theologie des Leibes" präsentierte.fg

Wie wichtig dieses Thema heute ist, zeigt eine Tatsache, die nicht zu unterschätzen ist, insbesondere wenn man allem eine eschatologische Bedetuung gibt: die Gründung des Päpstlichen Institutes Johannes Paul II für Studien zu Ehe und Familie, das von Johannes Paul II am 13. Mai 1981 eingeweiht wurde, dem Tag, an dem der Papst Opfer eines Mordversuches wurde.

Im Lauf der Jahre stellte das Institut den theologischen Hauptvorposten des Katholischen Denkens zu Sexual-und Ehethemen dar. Die Studien des Institutes, die Ganzheitlichkeit des Themas auf einer globalen Skala und seine akademische Gemeinschaft sind mit realen Lebenserfahrungen und dem Studium dringender Themen befaßt. Unter den Mitgliedern dieses Institutes ist Stanislaw Grygiel, ein früherer Freund Johannes Pauls II, der noch die Vorlesung "Sexuelle Identität: Entwicklung und Bildung oder Wahl?" hält.

Bis jetzt war klar, was das Denken dieser Gemeinschaft an Gelehrten war. Jetzt erlebt das Institut eine Verwandlung. Bis zum vergangenen August war Msgr. Livio Melina seit 8 Jahren sein Präsident und
während seiner Amtszeit konzentrierte er sich vor allem auf Moral-Themen. Im vergangenen August ernannte Papst Franziskus Msgr. Pierangelo Sequeri hum Präsidenten, einen bekanten Theologen, der auch als Musiker und Komponist bekannt ist.

Zu gleichen Zeit ernannte der Papst Erzbischof Vincenzo Paglia zum Großkanzler des Institutes, der auch an der Spitze des Päpstlichen Insitutes für das Leben steht. Der Erzbischof, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, ist damit beauftragt zu garantieren, daß die Hauptrichtlinien des Pontifikates von Papst Franziskus eingehalten werden: die des Dialogs und der Kultur der Begegnung.

Wie betreibt Paglia den Dialog? Ein Beispiel sind die kürzlich erfolgte Auswahl der neuen Mitglieder der Päpstlichen Akademie für das Leben. Die neue Mitgliederliste umfaßt konservative Professoren aber auch einen anglikanischen Theologen, der die Abtreibung befürwortet, damit "die Position der Kirche jeden überzeugen können wird."





Das ist die neue Richtun, die im Johannes Paul II Institut eingeschlagen wird. Unter seinen Lehreh ist Msgr. Gilfredo Marengo. Er hat neulich mit von Vatican Insider veröffentlichten Artikeln ein weites Publikum erreicht, Artikel die dann in Corrispondenza Romana erwähnt wurden.
In einem dieser Artikel lud die Leser dazu ein, "die Vorstellung vom doktrinale Erbe der Kirche als geschlossenem System aufzugeben, wasserfest gegenüber Fragen und Vorschlägen aus dem hier und
jetzt, in dem die christliche Gemeinchaft gerufen ist, ihren Glauben als Verkündigung und Zeugnis zu begründen."

In einem Artikel vom 23. März zu den "parallelen Geschichten" von Humanae Vitae und Amoris Laetitia hat er die Dialektik "empfängnisverhütende Pille ja/ empfängnisverhütende Pille nein" mit der Thematik "Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen ja- Kommunion für die wiederverheirteten Geschiedenen nein" verglichen,
Diese beiden Dialektiken- warf er ein- repräsentieren "Unbehagen und Ermüdung". Und er fuhr fort: "Jedes mal, wenn die Christliche Gemeinschaft in den Irrtum verfällt, Lebensmodelle vorzuschlagen, die als zu abstrakt und künstlich beschriebenen theologischen Idealen entstammen," erstellt diese Gemeinschaft "Lebensmodelle, die abstrakte und künstliche Wurzeln haben."

Diese Worte erinnern irgendwie an die Lineamente der Familiensynode im Oktober 2015. Das Arbeitsdokument forderte die Teilnehmer auf "keine pastoralen Modelle zu präsentieren, die nur Anwendung der Doktrin sind", als ob die Lehre nur eine abstrakte Sache sei-ohne Verbindung zur Wirklichkeit.
Dieser Worte erinnern auch an die Diskussionen, die seit der Familiensynode stattfinden: die Schwierigkeit ein Christliches Ideal zu erreichen, die Nowendigkeit eines Gradualismus, die Notwendigkeit jeden einzuschließen und die Saat des Guten in jeder Situation anzunehmen. Die Diskussion ging dann weiter zum Primat des Gewissens, der dann in der Apostolischen Exhortation Amoris Laetitia untersucht und bestätigt wird,
In Amoris Laetitia ist die Differenzierung ein Meilenstein, auf dem alles gründet.

Msgr. Marengos Geschichte spricht für sich selbst. Er wurde vom Päsptlichen Institut Johannes Paul II für Studien zu Ehe und Familie angestellt als (der jetzige Kardinal) Angelo Scola Rektor der Päpstlichen Lateran-Universität war. Er hat mehrere Bücher über Pastoral und Doktrin geschrieben,

Als er eine Frage ( von CNA) beantwortete, leugnete Msgr. Marengo "jede imaginäre Konstruktion" eines Kommission zur Neuinterpretation von Humanae Vitae. "Ich denke sicher nicht, daß eine Versöhnung von Humanae Vitae und Amoris Laetitia Teil der aktuellen Agenda ist. Ich finde es gefährlich. Antworten auf nutzlose Fragen zu erfinden,"
"Sicher " fuhr er fort,"müssen theologische und pastorale Überlegungen noch viel tun, um zu einem angemessenen und fruchtbaren Verständnis beider Texte zu gelangen."

Die Angst vor einer Kommission spiegelt aber eine sehr lebhafte Diskussion hinter den Kulissen wieder, die an die Debatte zwischen Progressiven und Konservativen während des II. Vticanischen Konzils und unmittelbat danach erinnert.

Humanae Vitae ist breit  diskutiert worden, Oft wurde zwischen der Theorie von Humanae Vitae und der Praxis vieler Katholiken unterschieden, Zum 50. Jahrestag wird es viele Veröffentlichungen zu dieser Frage geben. Ist das Msgr. Marengos Ziel?
Kann sein.
Allerdings ist die Gruppe. die er um sich versammelt hat, keine von Papst Franziskus ernannte Kommission. Es ist vor allem eine Studiengruppe und es ist wahrscheinlich, daß sie ein Papier zum Thema veröffentlichen wird. Wenn dieses Schriftstück veröffentlicht wird, wird es EInfluss haben.

Nach Corrispondenza Romana gehört auch MSgr. Pierangelo Sequeri zur Studiengruppe.. Ein anderes Mitglied der Gruppe ist Professor Philippe Geneaux, eine wohlbekannte Autorität für moderne Kirchengeschichte. Auch Msgr. Angelo Maffeis, Präsident des Paul-VI-Institutes in Brescia arbeitet ebenfalls mit der Gruppe zusammen.

Das wäre dann keine Kommission sondern eine Studiengruppe. Das Endziel dieser Studien wäre es, Humanae Vitae 50 Jahre nach der Promulgierung eine neue Perspektive zu geben, Papst Franziskus ist offensichtlich nicht der Initiator des Pojektes. Er wurde allerdungs darüber informiert und hat- nach dem Prinzip, das sein Pontifikat charakterisiert- dazu ermutigt.

Wir befinden uns auf dem Gebiet der Spekulation. Wenn diese Spekulationen wahr sind, gibt es zwei mögliche Lesarten.
Die erste ist, daß der Papst sich dessen wohl bewußt ist, daß es einen Plan zur Wiederherstellung einer Art des theologischen Denkens gibt, das versucht die Christliche Lehre auszudünnen;
Die zweite Möglichkeit ist, daß es eine gut definierte Agenda gibt, die hinter dem Rücken des Papstes wirkt und darauf abzielt, eine Doktrin zu verändern, die der Papst nicht verändern will.
In diesem Fall muß man sagen, daß die Agenda sehr gut strukturiert ist und daß die Arbeit daran präzise vorangebracht wird.

Wir sollten jedoch unser Blickfeld erweitern. Humanae Vitae in der Sicht von Amoris Laetitia neu zu lesen wäre nur die letzte in einer Reihe von Neuinterpretationen auf der Basis von Papst Franziskus´ Dokumenten. So sagt man z.B, daß die Kleruskongregation die Anwendung von Amoris Laetitia und Evangelii Gaudium als Kriterium für die Zulassung und Förderung von Kandidaten für das Priesteramt fordert.

Am Ende werden päpstliche Äußerungen in "leichten" Dokumenten - keinen Enzykliken sondern Apostolischen Exhortationen- ausgenutzt, um "Denkgewohnheiten" zu schaffen, die dann später Wurzeln schlagen können- so wie der Weg der Rationale der Differenzierung immer verfolgt wurde, weil der Beichtvater wohl kaumunfähig ist, zu verstehen, wann eine Sümde eine vorsätzliche ist und wann nicht oder wann ein Sünder bereut hat und wann nicht.

Die Worte des Papstes werden dann in anderen Veröffentlichungen benutzt und ihre Autoren suchen die Unterstützung des Papstes. Das ist z.B. bei der Interpretation von Amoris Laetitia passiert. die die Argentinischen Bischöfe veröffentlicht haben: das päpstliche Dokument wurde auf eine sehr progressive Art interpretiert, aber die Bischöfe gingen hinter einem Brief des Papstes in Deckung, der ihrer Lesart zustimmte.

So arbeitet die Propaganda-Maschine. Es isr ein komplexer Mechanismus und beteiligt Leute von außerhalb der Kirche. Aber es gibt gute Verbündete.
Niemand spricht über jene Worte von Papst Franziskus, die die ideologische Kolonialisierung und die Gender-Theorie verdammen, während sie auch die natürliche Familie loben.
Statt dessen werden die weniger kontroversen Themen von Papst Franziskus betont, so wie der Krieg gegen die Armut und gegen Menschenhandel. Papst Franziskus nimmt niemals eine scharfe Stellung ein. Er hat immer bekannt, daß er durch Attraktivität evangelisieren will und daß Kontroversen wirklich nicht attraktiv sind.

Aber die Agenda geht über dieses begrenzte Ziel hinaus und zielt auf das Denken des Hl. Johannes Pauls II ab, 27 Jahre eines Pontifikates, die eine Ära von Bischofsernennungen und die Errichtung einer katholischen Kultur markierten.
Das Endziel scheint die Annullierung des Denkens des Hl- Johannes Paul II zu sein.

Hier kommt das Päpstliche Johannes-Paul II-Institut für Studien ur Familie und Ehe ins Spiel.Angesichts der Tatsache, daß es nicht möglich ist, seinen akademisch-doktrinalen Rahmen zu demontieren, scheint es.daß eine Fusion mit dem Institut "Redemptor Hominis" der Lateran-Universität erwogen wird. Redemptor Hominis ist das Lateran-Institut, das der Pastoral-Theologie gewidmet ist, ein Sujet, das oft von der pastoralen Versorgung getrennt wird, als ob sie keine theologische Grundlage brauche.

Auf diese Weise wird das Besondere des Päpstlichen Johannes-Paul-II-Institutes einiges von seiner Anziehung verlieren und Themen, die Moral und Leben betreffen wird durch andere pastorale Themen verwässert- in Befolgung der Auffassung, daß die Pastoral der Doktrin nicht untergeordnet werden soll.

Die institutionellen Schritte müssen schnell unternommen werden, weil ohne akademisch-theologische Struktur jede Erneuerung des Denkens der Kirche nur Zeitverschwendung ohne Konsequenzen ist,

Das ist der Grund, daß sie im vollen TAgeslicht arbeiten.- ohne jede Deckung zu suchen und versuchen Projekte voranzubringen, wie die Neu-Interpretationm von Humanae Vitae im Licht von Amoris Laetitia auf halb-offizielle Weise, so als ob der Papst selber die Kommission ernannt habe.

Wenn keine wichtige Veröffentlichung produziert wird, wird jede Diskussion nur eine Diskussion bleiben.
Ein im Hinblick auf die Kommunikation bahnbrechendes Pontifikat läuft Gefahr, nur zu einem Übergangspontifikat zu werden, solange der Papst keine mutige Entscheidung trifft, indem er die Theologie des Hl. Johannes Pauls II kraftvoll verteidigt und jede Art von Arbeitsgruppen. die sich selbst um ihn herum bilden, beiseite zu lassen. So könnte der Papst der Katholischen Kirche ein wichtiges Erbe hinterlassen, eines von dem die Katholische Welt unendlich profitieren könnte.

Quelle: A. Gagliarducci, Monday in the Vatican

1 Kommentar:

  1. Was ist das erste Wort (jedes) Priesters, wenn er sich öffentlich oder offiziell an eine Gruppe von Gläubigen wendet?
    Liebe Brüder und Schwestern!

    Was war das erste Wort des Priesters Papst Franziskus?
    Guten Abend!

    Was sagt er jedes Mal nach dem Angelus?
    Lasst es euch schmecken (ich kann kein Italienisch)!!!

    Was kann man aus einem solchen Munde erwarten?

    "Mahlzeit!" "Gute Nacht!"

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