Samstag, 2. April 2016

Will die DBK sich an die Stelle Roms setzen?

Das jedenfalls glaubt Father Hunwicke - und macht sich Gedanken, wie Papst Franziskus sich den Forderungen der DBK entziehen könnte. Father John Hunwicke war bevor er zur Kirche konvertierte Priester der Anglikanischen Kirche und kennt sich mit den Folgen so kontroverser Entscheidungen aus. Hier geht´s zum Original:  klicken 

"BISCHOFSKONFERENZEN IM KLIMA DER FORDERUNG DER DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ  NACH FÜHRERSCHAFT IN DER UNIVERSALEN KIRCHE"
"Der Hl. Vater könnte versuchen, den Gordischen Knoten der Hl. Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene zu durchschneiden und den Ball in das hohe Gras der Bischofskonferenzen spielen. Er hat schon Hinweise darüber fallen lassen, die doktrinale Kompetenz dieser Konferenzen zu vergrößern.

Mir selbst ist eine solche Agenda sehr unsympathisch. Zum Teil -aus persönlichen und pragmatischen Gründen. Wir in der Kirche Englands haben gesehen, was passierte, als die Provinzautonomie es zuließ, über Tradition und Doktrin und Bibel hinweg zu trampeln... und sogar über den Befehl des Herrn zur Einheit. Das war ein ganz und gar schreckliches Erlebnis. Jedem Versuch etwas auch nur annähernd Ähnliches einzuführen, oder etwas, was als erster Schritt in etwas Ähnliches in der Katholischen Kirche angesehen werden könnte, sollte auf jede Weise widerstanden werden.
Als früherer Anglikaner warne ich Sie: Jahrzehnte inneren Krieges innerhalb der Kirche zu diesem Thema ist genau das, worauf die kämpfende Kirche verzichten kann.
Für die meiste Zeit meines priesterlichen Dienstes in der Kirche von England hing diese Frage wie ein Schatten über meinem Kopf. Jeder Versuch von irgendwem der Katholischen Kirche eine ähnliche Wunde zuzufügen verdient-wie Kardinal Burke warnte- könnte Widerstand in jeder Form nötig werden lassen und mit soviel Nachdruck wie die Gottes Gnade sie uns gibt.

Aber meine Hauptgründe sind eher doktrinal als praktisch.
Wie Papst Benedikt XVI klar machte, hat die Universale Kirche sowohl zeitliche als auch ontologische Prioritäten (.d.h. sie kam zuerst in historischer Zeit und zuerst in... des Seins) vor der lokalen (diözesanen) Kirche. Die Schaffung mächtiger regionaler Körperschaften würde einen verheerenden, spalterischen Effekt auf die universale Kirche haben. Der Förderer der entgegengesetzten Idee, daß lokale Kirchen ontologischen Vorrang haben, Kardinal Kasper- hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass er seine Theorie der Möglichkeit verschiedener regionaler Katholischer Regionen gerechtfertigt sieht- mit z.B. einer entwickelten deutschen und einer primitiven afrikanischen, mit verschiedenen Disziplinen sogar in Bereichen, in denen Disziplin und Doktrin untrennbar verbunden sind.
Die Frage, die erneut zu überdenken ist, für die S.Thomas Morus das Martyrium auf sich nahm, ist ob ein Teil der militanten Kirche mehr Rechte hat, gegen die Gesamtkirche anzugehen als die Stadt London gegen das Königreich England.

Zweitens ist ein solcher Vorschlag ekklesiologisch ungebildet. Es gibt einen Leib Christi, eine Katholische Kirche. Sie überlebt auf zwei Wegen.
Da ist die Universale Kirche, die über die Welt verteilt ist. Dann ist da die spezielle-(diözesane ) Kirche mit ihren Bischöfen, Priestern, Diakonen,Menschen.  Diese Unterscheidung geht auf den Hl. Paulus zurück, der ekklesia im Plural benutzt, um sich auf die Ortskirchen zu beziehen, aber ekklesia in der Einzahl bezieht sich auf den Leib Christi, der hinter jeder Ortskirche steht.
Dennoch sind beide eins. Die Catholica ist in der örtlichen Kirhe und man kann nicht ohne örtlihe Kirche an der Catholica Anteil haben.
Der Leib Christi besteht in der Ortskirche fort.




Diese theologische Einfachheit stellt jeden Versuch das Wasser zu trübe, in Frage bis kklar verstanden wird, daß jede Gruppierung von Diözesen nur funktional und ad hoc sind, Mächtige regionale "Kirchen" (die "französische Kirche", die "Afrikanische Kirche") führen für mich zu einer unverständlichen und unerträglichen Verwirrung in der einfachen Lehre  von Schrift und Tradition. Und sie sind subversiv sowohl für die einzigartige Rolle des Ortsbischofs (mit seiner Kurie von Priestern und Diakonen) und der einzigartigen Rolle des Römischen Pontifex (mit seiner Kurie)
Ich habe mich sehr gefreut, als Benedikt XVI den Titel eines Patriarchen des Abendlandes aufgab.
Ein wirklicher Beitrag zur ekklesiologischen Klarheit

 Das bedeutet, daß es weder der Kuria Episcopalis- noch der Römischen Kurie an theologischen Gewändern fehlt,während die Bischofskonferenzen  mit ihrer Bürokratie, wie groß.mächtig und gut bezahlt sie auch sind, ein Kaiser ohne theologische Kleider sind.

Klar gesprochen - ich habe Zweifel, ob der Hl. Vater manchmal die politischen --die
Als er an die Macht kam, verlor er keine Zeit Walter Kasper zu preisen und er hat die Preisungen seither mehrmals wiederholt. Aber in den Jahrzehnten vor der Wahl von Papst Benedikt XVI hatte es einige Jahre einen Streits gegeben in öffentlichen Zeitschriften- zwischen Ratzinger (die Universale Kirche hat ontologisch Vorrang, und Kasper (die lokale Kirche hat die ontologische Priorität). Ratzinger argumentierte auf seine gewohnt sanfte aber unwiderstehliche Weise, Kasper in seiner charakteristischen bully-boy-Weise.
Ich hoffe, daß Kardinal Bergoglio diesen Hintergrund nicht kannte. Wenn er ihn kannte, würde es einen bemerkenswert schlechten Geschmack beweisen, daß er.so kurz nach seiner Wahl. ....der theologisch eine Art Dorn in der Flanke seines Vorgängers gewesen war.
Aber die Lehre ist wichtiger als jedes Licht, was dieses alles auf Bergoglios Charakter wirft. Reden über ontologische Prioritäten kann leicht wie ein irrelevanter akademischer Unsinn klingen.  So etwa wieviele Engel auf einer Nadelspitze tanzen können. Aber die Frage der ontologischen Priorität der Universalen Kirche oder der örtlichen Kirche ist keineswegs akademisch und theoretische irrelevant. Kasper - um fair zu ihm zu sein- würde diesem zustimmen. Es ist eine sehr praktische Frage.

Es ist die theologische Basis der Frage ob -in Deutschland -oder wo auch immer. ihren eigenen Weg gehen können und "ihre eigenen Lösungen und Antworten auf die Fragen und Probleme ihrer eigenen Kultur finden können."
Das erhebt die ultimative Frage, ob Christus der König ist, oder ob jede Nation sich vor dem Idol ihres nationalen Zeitgeistes verbeugt.

Quelle: Father J.Hunwicke, liturgicalnotes, rorate caeli

  

1 Kommentar:

  1. Father Hunwicke hat als Konvertit einen schärferen Blick für die Probleme und Gefahren, die sich ergeben könen. Leider gibt es zu wenige Personen an den entscheidenden Stellen, die diese Sicht teilen...

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