Samstag, 8. November 2014

Säuberungen

Wenn auch sonst nicht viel klappt, hier geht es voran.
"Riposte Catholique" hat sich wie Sandro Magister (klicken) der fortschreitenden Ent-Ratzingerisierung der Kurie angenommen.

"Säuberung in der Liturgiekongregation"
Hier geht´s zum französischen Original mit dem Titel: "Die Säuberung in der Liturgie-Kongregation" klicken

"Msgr. Antony Ward und Msgr. Juan M. Ferrer erfuhren vor 3 Tagen, am 5. November, daß im Tagesbulletin des vaticanischen Presseamtes- praktisch gleichzeitig mit der Nominierung ihrer Nachfolger- bekannt gegeben würde, daß sie ihre Funktionen als Untersekretäre der Liturgiekongregation verlieren werden und Pater C.Maggioni, bis zu diesem Zeitpunkt Bürochef dieser Kongregation, zum Untersekretär ernannt werden solle.
Man muß wissen, daß Msgr.Corrado Maggioni, ein standfester Bugninist und großer Freund von Erzbischof Piero Marini, genau dann in das Büro für Liturgische Feiern berufen wurde, als zu Beginn des aktuellen Pontifikates die Neuordnung von dessen Personal begann.

Man muß auch wissen, daß Msgr. Juan M.Ferrer Grenesche, der Generalvikar der Erzdiözese Toledo und ein großer Liturgiekenner, die rechte Hand von Kardinal Canizares, dem Erzbischof von Toledo, war, der, als er von seinem Freund, Papst Benedikt XVI zum Präfekten der Liturgiekongregation ernannt wurde, ihn an seine Seite berief.

Genauso der Außerordentlichen Form zugetan wie Don Antonio, sein Kardinal, ist Don Juan Miguel DER Experte für den Mozarabischen Ritus. Dieser antike, visigothische Lateinische Ritus, geht in eine Zeit vor der Einführung des Römischen Ritus in Spanien zurück und blieb, Dank der muslimischen Invasion, erhalten. Er wird noch an einigen wenigen Orten wie Toledo und Salamanca zelebriert.
Natürlich war dieser Ritus von der Bugnini-Reform massakriert worden, dem nichts entging, nicht einmal der kleinste Rest der ehrwürdigen Liturgie des Hl. Isidors von Sevilla.

Msgr. Ferrer Grenesche hatte deshalb eine intelligente "Reform der Reform ( des mozarab. Ritus) ins Werk gesetzt und auf wissenschaftliche Art ehrwürdige Texte wieder eingeführt.
Juan M. Ferrer ist ein weiterer Ratzingerianer-Kopf, der nach denen von Erzbischof Morga Izurubieta, Sekretär der Kleruskongregation und Msgr. Alberto G. Chavez, Bischofskongregation, fällt.


Die Entpflichtung von Juan M. Ferrer ist eine zusätzliche Ohrfeige für Kardinal Canizares. Der war Erzbischof von Toledo und Primas von Spanien gewesen. Nach Spanien zurückgekehrt, konnte er nicht gut den Bischofsstuhl von Madrid übernehmen, von dem sich Kardinal R.Varela ( als sein Vorgänger, der bereits den Transfer Kardinal Enrique y Tarancon von Toledo, Sitz des spanischen Primas, nach Madrid durchgeführt hatte) zurückzog.
Oder Kardinal Canizares hat den Sitz von Valencia erhalten, um das Maß vollzumachen, er folgt Msgr.Osoro Sierra nach, (einem seiner spirituellen Söhne) der für Madrid nominiert ist.

Was Msgr. Ward angeht, so ist wohl bekannt, dass er eine Schlüsselrolle bei der einzigen größeren liturgischen Neuerung der nun außer Funktion gesetzten "Reform der Reform" innehatte: bei der Neuübersetzung des Missale Pauls VI. ins Englische.
Quelle: Riposte Catholique

rorate caeli kommentiert den Vorgang süffisant damit, daß sich die auffällige derzeitige Hast dadurch erkläre, "daß sie wissen, daß ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt" und verweist auf seinen Beitrag: klicken


"Die Säuberung wird neue Dimensionen erreichen- sie wissen, daß sie sich in einem Wettlauf gegen die Zeit befinden"
"Einige italienische Zeitungen haben es in der letzten Woche erwähnt ( Messagero, Corriere della Sera, Il Secolo XIX). Als Strafe für seine Verteidigung des Orthodoxen Glaubens gegen die subversiven und ketzerischen Versuche seines Landsmannes Walter "Ein-guter-Afrikaner-ist-ein-stiller-Afrikaner" Kasper und seinen festen Widerstand vor und während der Synode, werde der Präfekt der Glaubenskongregation , Kardinal Müller nach Sibirien geschickt. Sorry, nach Deutschland.

Im Kirchensteuerland sind mindesten zwei größere Bischofssitze vakant: in Berlin und bald in seiner Heimatstadt Mainz, dessen Bischof, der Kasperianer Kardinal Lehmann, jetzt fast 79 Jahre alt ist.

Das ist ein offener Weg für den ebenso gerüchteweise angekündigten weitgehenden Abbau der Glaubenskongregation, die dann ein ineffektives Ornament werden könnte.

Müller war nie Traditionalist, weit davon entfernt, aber es gibt auch keinen Zweifel an seinem Standpunkt, weil er völlig das verkörpert, was es bedeutet, den Katholischen und Apostolischen Glauben Roms zu verteidigen und nicht seine eigenen theologischen Standpunkte.
Aber seit jetzt auch die sehr einfachen Worte des klaren Dokuments von Papst Johannes Paul II "Familiaris consortio" plötzlich als dunkle und obskure Zeilen betrachtet werden, ist niemand sicher.

Wenn wir von Papst Wojtyla sprechen, vereinigen sich alle Berichte ( Il Secolo XIX) und Gerüchte in einer Richtung dahingehend, dass die aktuelle Säuberungswelle nicht bei den Ratzingerianern halt machen, sondern auch die Wojtylianer erreichen wird. Alle konservativen Polen in der Kurie, alle ihre Verbündeten werden entfernt werden, wenn die Kurienreform stattfindet. Ihre Ämter könnten einfach abgeschafft werden oder verschwinden. und eine neue Leitung wäre sicher von neuer (=aktuell von altliberaler) Art.

Das allerdings macht uns große Hoffnung: kein Land der Welt hat mehr Säuberungen erlitten als das große Volk der Polen. Und sie kommen immer wieder. Immer.
Die verantwortlichen Männer wissen, dass sie einen relativ kleinen Zeitrahmen haben ( im kirchenhistorischen Maß), die Kirche neu zu machen.
Aber jeder von uns weiß, daß eine Generation Priester nachkommt. Wir kennen sie aus unseren Pfarreien, Kapellen, Oratorien.
Sie sind nicht einfach Söhne großer ländlicher Familien, die fast automatisch in Seminaren und religiösen Orden landeten, die so viele Generationen großer Priester formten, von denen aber manche im postkonziliaren Chaos den Glauben verloren (sogar das Priestertum aufgaben) .
Sie beschlossen das gegen alle einfacheren, bequemeren Optionen der gegenwärtigen Welt, sie glauben wirklich an Gott, waren tief von Johannes Paul II inspiriert, sie sind vielleicht keine Traditionalisten
 (Wojtyla war sicher keiner) aber Konservative.
Die verantwortlichen Männer (in Rom) gehen ein sehr großes Risiko ein: sie bewegen das Pendel fast bis zum Reissen auf ihre Seite, die Reaktion (ja, die Reaktion) wird so stark und so laut und so klar sein, daß sie bedauern werden, mit der Ewigen Wahrheit gespielt zu haben.
Liberale: wir wissen, daß die meisten von euch nicht an Gott glauben, aber er existiert- und:  
"täuscht euch nicht, Gott läßt sich nicht verspotten." ( Gal, 6,7) 
Quelle: rorate caeli

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