Dienstag, 19. Juni 2012

Vatileaks, eine Wertung unter dem Aspekt der Ethik

Msgr. Bruno Forte, Erzbischof der Diözese Chieti-Vasto (Abruzzen), hat in einem Artikel für Zenit die Veröffentlichung persönlicher Briefe an den Hl. Vater als schweren Verstoß gegen die Ethik der Kommunikation gewertet.

"...Bei dieser jounralistischen Operation  sind die Grundrechte besonders des Hl. Vaters aber auch der Personen, die ihm vertrauensvoll persönliche Briefe geschrieben haben, nicht einmal ansatzweise geachtet worden.
Falls der Coup bezweckt, der katholischen Welt das universale Zentrum der Kirche, die römische Kurie, als eine Art Vipernnest darzustellen und so die moralische Autorität der Kirche zu diskreditieren- ist dieser Plan gescheitert.
Dem Nachfolger Petri in seiner Zerbrechlichkeit und Einsamkeit ist eine Welle der Liebe und Nähe von beeindruckender Dimension entgegengebracht worden, das beweisen auch die Millionen Menschen, die sich anläßlich des Weltfamilientages in Mailand und bei der Corpus-Domini-Prozession in Rom um ihn geschart haben.....


Auf anrührende, bescheidene und diskrete Weise hat der Hl. Vater etwas von dem Leiden, das ihm mit der Vatileaksaffäre auferlegt wurde, aufscheinen lassen, als er bei der Generalaudienz über den Hl. Paulus sagte:
"Paulus hätte es sicher vorgezogen, von diesem Leiden befreit zu werden, aber Gott sagte: Nein, das ist für Dich notwendig. Du wirst genug Gnade haben, um den Anfechtungen zu widerstehen und das zu tun, was getan werden muß.
Das gilt auch für uns. Der Herr befreit uns nicht vom Bösen, aber er hilft uns am Leiden, den Schwierigkeiten und der Verfolgung zu reifen....das Reich Gottes wird nicht durch unsere Mittel, Tugenden, unser Können errichtet.
Es ist  Gott, der wunderbarerweise durch unsere Schwäche hindurch handelt ".......

Quelle: Zenit, Msgr.Bruno Forte

Nachsatz: wie richtig sowohl Erzbischof Forte mit seiner Einschätzung der Presse und ihrer Moral als auch der Hl. Vater mit der Beurteilung seiner Feinde und Widersacher liegen, zeigt der jüngst veröffentlichte Artikel eines französischen Mitglieds des Medienrudels Stéphanie Le Bars in Le Monde mit dem Titel "Das Ende eines Pontifikates" in dem sie die äußerst scharfsinnige Schlußfolgerung zieht, der Hl. Vater sei kein Politiker ( wow, das nenne ich mal eine intelligente Feststellung) und werde seinem Nachfolger ein fragiles Kirchengebilde hinterlassen, das nicht-wie geplant- gereinigt worden sei.....

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