Samstag, 2. Dezember 2017

Ein Buch schlägt hohe Wogen. Mehr aus "Diktator Papst"

Auch Steve Skojec von OnePeterFive befaßt sich mit dem .bisher zunächst nur in Italien neuerschienenen Buch "Diktator Papst".
Hier geht´s zum Original: klicken

"DER DIKTATOR PAPST": EIN GEHEIMNISVOLLES NEUES BUCH BLICKT HINTER FRANZISKUS´ MASKE"
"Ein bemerkenswertes neues Buch über das Franziskus-Pontifikat soll am kommenden Montag, 4.Dezember, in englisch herauskommen- nach einem früheren Debut in Italien, das, wie man hört in Rom Furore gemacht hat. Unter dem Titel "Diktator Papst" wird es auf der amazon-Reservierungsliste mit "Die Insider-Geschichte des tyrannistischsten und prinzipienlosesten Papsttums moderner Zeiten".

Das Buch verspricht einen Blick "hinter die Maske" von Franziskus, dem angeblichen "genialen Mann des Volkes", der enthüllt, wie er "seine Position als ein Diktator gefestigt hat und der mit Hilfe von Angst regiert und sich selbst mit den korruptesten Elementen im Vatican verbunden hat, um den Reformen, die von ihm erwartet wurden, zuvorzukommen und sie zu verhindern."

OnePeterFive hat vorzeitig eine Kopie der englischen Ausgabe erhalten und ich arbeite mich noch hindurch. Obwohl das meiste seines Inhalts denen. die diesem ungewöhnlichen Pontifikat folgen- zumindest oberflächlich bekannt sein dürfte, behandelt es die wichtigsten Themen, die wir hier wiedergegeben haben, im Detail und bietet zusätzlich den Vorteil sie alle zusammenzufassen.

Als Autor des Werkes wird Marcantonio Colonna genannt- ein clever durchsichtiges Pseudonym mit bedeutungsreicher Politur aus der Katholischen Kirchengeschichte; der historische Colonna war ein italienischer Adeliger, der als Admiral der Päpstlichen Flotte bei der Seeschlacht von Lepanto diente.
Die Biographie des Autors sagt uns, daß er als Graduierter der Universität Oxford große Erfahrung in historischer Forschung besitzt, seit Beginn von Franziskus´ Pontifikat in Rom wohnt und dessen Kontakt zu Insidern im Vatican- einschließlich zu Kardinälen und anderen wichtigen Personen- geholfen haben, dieses spezielle Puzzle zusammenzusetzen.
Das kontroverse Potential dieses Buches hat einige Journalisten in Rom anscheinend dazu bewegt, von der Existenz des Buches vorsichtig Abstand zu nehmen (obwohl man sagt, es sei eines der Hauptthemen privater Gespräche) -ob aus Angst vor Vergeltung, der Vatican wurde kürzlich dafür bekannt, Journalisten, die der Feindseligkeit verdächtigt werden, auszuschließen oder schlecht zu behandeln- oder aus irgendeinem anderen Grund- das bleibt unklar.




Eine bemerkenswerte  Ausnahme in diesem verdächtigen Schweigen bilden der unerschütterliche Marco Tosatti (wir haben berichtet), der bereits begonnen hat, den Text auf seiner website "Stilum Curiae" auszupacken -und Professor Roberto de Mattei, der schreibt, daß das Buch Kardinal Müllers jüngte Bemerkungen bestätigt, daß es einen "magischen Kreis" um den Papst gibt, der eine offene und ausgewogene Diskussion um die entstandenen doktrinalen Probleme verhindert und daß es auch ein "Klima von Spionage und Denunziation" in Franziskus´ Vatican gibt.

Einige Quellen haben mir auch gesagt, daß der Vatican- aufgebracht von den Behauptungen des Buches- so leidenschaftlich nach Informationen über die wahre Identität des Autors sucht, daß sie jeden, der Kenntnis von der Sache haben könnte, suchen und verfolgen.
Die italienische Version der website des Buches ist seit seiner Erscheinung bereits abgestürzt. Der Grund für ihr Verschwinden war- wie ein besonders glaubwürdiges Gerücht behauptet- das Ergebnis eines Kleinkrieges gegen ihren Designer, obwohl der nichts anderes mit dem Buch zu tun hatte, als angestellt worden zu sein, es online zu stellen.

Wenn das wie eine schurkische Taktik klingt, verschwendet das Buch keine Zeit zu bestätigen, daß dieser Papst und jene, die ihn unterstützen, nicht über solchen Dingen stehen, Colonna führt übrigens mit einem bedrohlichen Portrait von Franziskus  in seinen Text ein, in dem er eine "wundersame Veränderung, an Bergoglio seit seiner Wahl beschreibt- eine Veränderung, die Katholiken aus seinem heimatlichen Buenos Aires sofort bemerkt haben:

"Ihr herber, nicht lächelnder Erzbischof verwandelte sich über Nacht in den lächelnden, vergnügten Papst Franziskus, das Idol des Volkes, mit dem er sich so ganz identifiziert. Wenn Sie mit irgendjemandem im Vatican sprechen, wird der Ihnen vom umgekehrten Wunder berichten.
Wenn die Kameras der Öffentlichkeit nicht auf ihn gerichtet sind, verwandelt sich  Papst Franziskus in eine andere Person: arrogant, abschätzig gegenüber Menschen, verschwenderisch mit Kraftausdrücken und berüchtigt für Wutausbrüche, die jeder kennt von den Kardinälen bis zu den Fahrern.

Colonna schreibt auch über die "Reue des Käufers", die einige der Kardinäle, die Bergoglio gewählt haben, jetzt -wo sich das Pontifikat seinem fünften Jahrestag nähert, fühlen: "Franziskus zeigt- schreibt Colonna- "daß er nicht der Demokrat, der liberale Herrscher ist, den die Kardinäle 2013 zu wählen glaubten, sondern ein päpstlicher Tyrann, wie man ihn seit vielen Jahrhunderten nicht mehr gesehen hat."

Colonna geht dann zu einem Anfangskapitel über, das das Wirken der sog. St.Gallen "Mafia", der Gruppe von Kardinälen bloßlegt, die sich seit Jahrzehnten verschworen haben, um dafür zu sorgen, daß ein Papst nach ihrem Geschmack- ein  Papst wie Kardinal Jorge Mario Bergoglio- gewählt  werden würde. 1996 gegründet (mit vorangehenden Treffen zwischen progressiven europäischen Prälaten, die ihr schon 1980 die anfängliche Form einer Gruppe gaben) in St. Gallen, Schweiz, wurde die St. Gallen Mafia zunächst vom berüchtigten Erzbischof von Mailand, Kardinal Carlo Maria Martini geleitet.
Die Mitgliederliste liest sich eher wie ein Vorstrafenregister als wie ein Lebenslauf. (Im Fall von Godfried Danneels, der in etwa um 50 von 475 Dossiers über klerikalen sexuellen Mißbrauch verwickelt ist, die auf mysteriöse Weise verschwanden, nachdem die von der belgischen Polizei gefundenen Beweise vor Gericht als unzulässig erklärt wurden, übertrifft dieser Vergleich die Analogie.)

Die Namen einiger der prominentesten Mitglieder der Gruppe- viele vom ihnen wären noch vor 10 Jahren selbst gutinformierten Katholiken unbekannt geblieben- sind in den letzten Jahren unbequem familiär geworden.
Die Kardinäle Martini, Danneels, Kasper, Lehmann und (Cormac) Murphy O´Connor haben alle erheblich an Profil gewonnen, seit ihr Protegé auf den Stuhl Petri erhoben wurde.
Nach einer  umstrittenen Karriere begann Walter Kasper bereits im Vergessen zu verschwinden, bevor er unerwarteterweise im ersten Angelus des neuen Papstes am 17. März 2013 gepriesen wurde.
Franziskus sprach bewundernd von Kaspers Buch über die Barmherzigkeit, ein Thema, das zum definierenden Prüfstein seines Pontifikates werden sollte.
Als Kasper in der Folge ausgewählt wurde, die Relatio beim Kardinalskonsistorium am 14. Februar 2014 zu halten, brachte ihn sein Vorschlag, einen Weg zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen zu schaffen, weiter ins Rampenlicht. Das sogenannte "Kasper-proposal" weckte Erwartungen für die beiden folgenden Synoden für Ehe und Familie und lieferte den Grundstoff für die postsynodale apostolische Exhortation "Amoris Laetitia", um die eine theologische und philosophische Debatte entstand, wie man sie im lebenden Gedächtnis der Kirche nicht gesehen hat.
Seinerseits ging Danneels, der 2010 von seinem Amt als Erzbischof von Brüssel unter "einer Wolke von Skandalen"  zurücktrat, sogar so weit, zu erklären daß "das Konklave von 2013 für ihn ein persönliches Wiederauferstehenserlebnis war."

Und was war das Ziel der St. Gallen-Gruppe?

Ursprünglich stand auf ihrer Agenda eine "sehr viel modernere Kirche" herbeizuführen. Dieses Ziel kristallisierte sich am Ende um die Opposition gegen die vorhersehbare Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst - eine Schlacht, in der sie beim Konklave von 2005 knapp geschlagen wurden, als- nach einer ungenannten Quelle in der Kurie- der vorletzte Wahlgang ein Ergebnis von 40 Stimmen für Bergoglio und 72 für Ratzinger aufwies.
Colonna zitiert den deutschen katholischen Journalisten Paul Badde, der berichtete, daß der verstorbene Kardinal Joachim Meisner - später einer der vier Dubia-Kardinäle- leidenschaftlich gegen die St.Gallen-Mafia für die Wahl Ratzingers kämpfte.
Nach diesem Verlust, löste sich die St. Gallen-Mafia offiziell auf. Aber obwohl Kardinal Martini 2012 starb, inszenierte sie ein comeback- und gewann möglicherweise am Mitwoch, den 13. März den Tag. Weil an diesem Tag Jorge Mario Bergoglio auf die Loggia des Petersdomes trat- siegreich- als Papst Franziskus I.
Diejenigen, die aufmerksam hinschauten, konnten feststellen, daß ein Kardinal Godfried Danneels aus Belgien triumphierend an seiner Seite stand.

Colonna weist darauf hin, daß es -besonders in gewissen Presse-Interviews mit Kardinal Murphy O´ Connor - Hinweise auf die Möglichkeit einer vorhergeplanten Absprache zwischen Bergoglio und den St.Gallen-Verschwörern gab, die daran arbeiteten, ihn zu wählen.
Colonna schreibt:
Spät im Jahr 2013 gab der Erbischof von Westminster dem Catholic Herald ein Interview, in dem er zugab, nicht nur im Konklave gekämpft zu haben, sondern auch Bergoglio dafür gewonnen zu haben, ihr Mann zu sein.
Der Artikel von Miguel Cullen vom 12. September 2013 im Catholic Herald besagt, daß "Der Kardinal auch enthüllte, daß er mit dem zukünftigen Papst gesprochen habe, als sie die Missa pro Eligendo Romano Pontifice, die letzte Messe bevor das Konklave am 12. März begann, verließen."
"Murphy O´Connor sagte: "Wir haben ein bißchen geprochen. Ich sagte ihm, daß ich für in bete und sagte auf Italienisch: "Seien sie vorsichtig" . Ich gab einen Hinweis, er nahm das wahr und sagte "si capisco". Er war ruhig. Er war sich bewußt, daß er wahrscheinlich als einer der Kandidaten hineingehen würde. Wußte ich, daß er Papst werden würde?  Nein. Da gab es andere gute Kandidaten. Aber ich wußte, daß er einer der führenden Kandidaten sei würde."
Die Warnung an Bergoglio "vorsichtig zu sein" läßt mit Sicherheit vermuten, daß Murphy O´Connor - und Bergoglio- wußten, daß er zumindest die Regeln beugte.
Das wird wiederum im selben Artikel im Herald betätigt, in dem Murphy O´Connor so zitiert wird: "Alle Kardinäle haben sich zwei Tage nach seiner Wahl mit ihm in der Benediktionshalle getroffen. Er hat mich mit großer Wärme begrüßt. Er sagte etwas wie: "Das ist Ihre Schuld. Warum haben Sie mir das angetan?" 

In einem Interview mit dem Independent nach dem Konklave deutete Murphy O´ Connor an, daß dem 76-jährigen Argentinier ein bestimmtes Programm vorgelegt wurde, von dem man erwartete, daß er das in ungefähr 4 Jahren vollenden würde. Der englische Kardinal sagte dem Journalisten und Autor Paul Valley "Vier Jahre Bergoglio sollten genügen, um die Dinge zu verändern." 
Ein ziemlich fairer Kommentar angesichts der Tatsachen. 
Aber es ist der selbe Satz, den Andrea Tornielli in einem am 2. März 2013 datierten Artikel in La Stampa, 11 Tage vor der Wahl Bergoglios wiedergab: "Vier Jahre Bergoglio wollten genug sein, um die Dinge zu ändern" flüstert ein Kardinal und Langezeitfreund des Erzbischofs von Buenos Aires."

Vier Jahre waren sicher genug.

Fortsetzung folgt.....

Quelle: OnePeterFive, S.Skojec

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