Montag, 4. September 2017

Islamisches Opferfest, Nordkoreanisher Atomtest: wo sind die üblichen Protestierer?

R. Cascioli kritisiert bei  La Nuova Bussola Quotidiana die ausgebliebenen Reaktionen der Linken, Tierschützer, Feminist(inn)en auf das islamische Opferfest und den Atombombentest Kim Jong Uns.
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"TIERSCHÜTZER, GREENPEACE, FEMINISTEN: ALLE LETHARGISCH"

Wir könnten uns auch dem Spiel "Wo sind die.... jetzt?"anschließen. Dafür haben uns die vergangenen 3 Tage eklatante Anlässe geboten, die eine kurze Überlegug verdienen, weil es sich darum handelt, einige der Mechanismen zu verstehen, die hinter dem sog. Kampf der Zivilisationen stehen.

Der erste Fall betriff das islamische Fest "des Opfers" oder des "Kehle-durchschneidends", das an die bestandene Prüfung des Glaubens Abrahams erinnert- also der Opferung des Widders an Stelle Isaaks. Bei dieser Gelegenheit sind auch Italien am Wochenende Zigtausend Köpfe von Rindern, Ziegen oder Schafen abgeschnitten worden (ohne die vom Gesetz über Schlachtungen vorgeschriebene Betäubung) -so wie es der traditionelle Ritus vorsieht. Allgemeines Schweigen.

Der Vergleich mit dem, was seit Jahren der Osterzeit mit den Kreuzigungen zum Heil der Lämmer und der Förderung der veganen Diät passiert, ist peinlich.
Wir haben die herzzereißenden Bilder von Silvio Berlusconi, der ein Lamm füttert und die Flugblätter mit den Vorwürfen gegen die Katholische Kirche, an diesen Blutbädern schuldig zu sein, noch vor Augen. Vor zwei Jahren wurde uns auch nicht das Comuniqué erspart, das der Bischof von Manfredonia-Viesta-San Giovanni Rotondo, Msgr. Michele Castoro (wie man sagt nomen est omen) , der nach einem flash-mob von Tierschützern präzisierte, daß das Schlachten der Lämmer nichts mit dem Christlichen Ostern zu tun habe -und sich dann den Forderungen der Tierschützer anschloss.
Der Nationale Tierschutzverein veranstaltet seither jedes Jahr eine Unterschriftensammlung für einen Stop der Mißhandlung der Lämmer.

Beim Opferfest dagegen Schweigen. Keine hämmernde Kampagne, keine Flugblätter und flash-mobs vor den Moscheen, keine Vorwürfe gegen den Imam, keine Schlagzeilen für die armen geopferten Rinder und Ziegen. Nur ein bißchen schüchternes Flüstern um das grausame Abschlachten der Tiere zu beklagen.
Die "Passionsblume" Maria Vittoria Brambilla, Gründerin der Tierschutzpartei, die ein Drehbuch verfaßte, um den Palio in Siena abzuschaffen, hat als maximale Reaktion auf das Thema Islam & Tiere versichert, sie werde sich bemühen, ein Gesetz verabschieden zu lassen, daß die Halal-Schächtung verbietet, aber nur "wenn wir genügend Stimmen im Parlament haben". Also nie.
In jedem Fall wird bestenfalls über die Modalitäten diskutiert, das Opfern der Tiere wird nicht zur Diskussion gestellt.





Wechseln wir das Szenario und fliegen in den Pazifischen Ozean, wo der komische Kerl Kim Jong Un vorgestern Nacht den Test einer Nuklearbombe von seltener Stärke hat durchführen lassen, so stark, daß es als Folge ein Erdbeben gab. Die Reaktionen kommen von den Offiziellen der Großmächte, aber die Zivilgesellschaft?
Wo sind die "Regenbogenkrieger" von Greenpeac, die 1995 die französischen Schiffe angriffen, die sich vorbereiteten im Muroroa-Atoll (wir sind immer noch im Pazifik) auf Anordnung von PRsäident Chirac einen Nukleartest  zu leiten? Die Proteste gegen diese
Nukleartests ( es wareb die letzten von Frankreich durchgeführten) haben Wochen und Monate die ersten seiten der Zeitungen der gesamten Welt besetzt.

Vielleicht ist Kims Bombe für das Ökosystem weniger schädlich als die Chiracs? Das würde man angesichts der Kraft und der Folgen der gestrigen Explosion nicht sagen. Und doch sieht man heute von diesen mutigen Kapitänen keinen, keinen einzigen. Wo werden sie sein? Rein zufällig hat Repubblica vor einem Monat "Kapitän Greenpeace", Peter Wilcox, getroffen, einen Veteran der Schlacht von Muroroa. Mit einem anderen Schiff ist er im Tyrrhenischen Meer unterwegs - auf der Jagd nach Plastikmüll.

Diesen Beispielen könnte man auch den Fall aus der Chronik anfügen, der vorige Woche "die Bank hielt" die Vergewaltigung einer polnischen Touristin und eines Transsexuellen in Rimini durch vier Jugendliche (drei Minderjährige): zwei Marokkanern. einen Nigerianer und einen Kongolesen. Auch hier -angesichts der sich wiederholenden sexuellen Gewalt durch Immigranten- ein Echo des Schweigens von links, die so aufmerksam sind bei der Verteidigung der Frauenrechte.

Tierschützer, Ökologen, Feministen: verschiedene Schlachten- im Namen einer angeblichen Zivilisation, aber die eigenen Widersprüche und das eigene Interesse einer überbordenden Ideologie.
Und auch sehr seltsam, ist es zu bemerken, daß es sich um Denkbewegungen handelt, die in ihrer radikalen Form alle Wurzeln der eugenischen Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts legten, die in der angelsächsischen Welt so erfolgreich waren. Eine antimenschliche Wurzel also.

Und -wie die zitierten Beispiele zeigen- sie sind listig und stur selektiv, weil sie auf der einen Seite das politisch Korrekte unterstützen (schwierig, wenn sie Vorwürfe von Rassismus oder Islamophobie riskieren würden) und weil sie andererseits an ihre Taschen denken. Eine islamische Praxis zu kritisieren könnte gefährlich werden, das sind Leute, die wenig Humor haben.
Es hat nicht den Glamour wie eine Demonstration vor einer Kirche, die auch deshalb unterhaltend ist, weil man sehen kann, wie ein "Don Abbondio" jeder Erpressungen nachgibt.
Auch setzt einen Kim-und damit China- herauszufordern -ernsthaften Risiken aus, die nicht so entgegenkommend sind wie ein französischer Präsident. Die Attentate in Muroroa vor 20 Jahren bedeuteten einige Tage Arrest für einige Greenpeace-Militante, das aber angesichts eines internationalen Medienerfolgs, der Millionen und Abermillionen Dollar in die Kassen von Greenpeace spülte.
Aber wenn heute jemand die Schiffe in die nordkoreanische Testzone brächte, würde er riskieren, auf einer Rakete reitend in den Tiefen des Ozeans zu verschwinden.  Und das ohne auch nur eine Meinungskampagne zu ihren Gunsten oder über angebotenes Geld zu reden.

Viel einträglicher ist da eine Kampagne zur Befreiung des Mittelmeers von Plastikmüll,  gewürzt mit einigen Parolen zum Klimawandel. Das sind die wahren planetarischen Notfälle."

Quelle: R. Cascioli, La Nuova Bussola Quotidiana

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