Samstag, 22. Juli 2017

Antonio Socci liest angesichts der neuen Angriffe auf den Papa emeritus noch einmal ein altes Interview, das wenige Tage nach dessen Rücktritt erschien.

Antonio Socci erinnert sich und uns bei "Lo Straniero" an ein Interview von Massimo Cacciara kurz nach dem Amtsverzicht Benedikts XVI und kommentiert es im Licht der aktuellen Lage in der Kirche. Hier geht´s zum Original: klicken

"ANGRIFF AUF RATZINGER. EIN SENSATIONELLES INTERVIEW, DAS MASSIMO CACCIARI VOR EINIGER ZEIT GAB"

"Angriff auf Ratzinger" war der Titel eines Buches, das 2010 nach den Angriffen auf den großen Pontifex erschien. Drei Jahre später mußte (?) er seinen "Amtsverzicht" erklären. Aber ein merkwürdiger Amtsverzicht, der kein Verzicht auf das Petrinische Mandat war.
Der Angriff auf den Papst war Teil des Schlussangriffes auf die Katholische Kirche seitens antichristlicher Mächte und Ideologien dieser Welt.


Tatsächlich ist Benedikt XVI - der "verworfene Eckstein"- der Katéchon in einer dunklen und barbarischen Zeit: das macht Massimo Cacciari in seinem Interview, das in den Tagen seines "Amtverzichts" erschien, klar.
Die Katholiken müssen heute mehr denn je für den Papst beten. Damit er widersteht und der Herr ihn uns trotz seiner 90 Jahre lange erhält.  Hl. VATER AD MULTOS ANNOS

Einen Monat nach dem Rücktritt Benedikts XVI hat der Philosoph Massimo Cacciari - ein Mann, der  mit weltlichen Dingen wohl vertraut ist (und der dem Katéchon eine Studie gewidmet hatte) - zwei Tage vor der Wahl Bergoglios - ein Interview zum Thema des Rücktritts Benedikts XVI veröffentlicht - er sagte dazu:          

"Die symbolische Kraft der Entscheidung Ratzingers wirft in diesem Punkt ernsthafte Fragen auf. Die Kirche hat sich immer auch durch ihre Fähigkeit ausgezeichnet,  das Vorrücken der antichristlichen Kräfte zu zügeln und aufzuhalten.
Man muß sich also fragen, ob die Entscheidung Ratzingers nicht die geschliffene Erklärung des Unvermögens die Funktion der Macht, die bremst, auszuüben ist.
Ratzinger sagt: ich bleib am Kreuz, die religiöse Dimension bleibt.
Aber die Dimension der Macht, die bremsen kann, wo wird sie aufhören?
Symbol für die Kirche sind zugleich das Kreuz und der Katechon (eine Figur, eine Kraft, die den Antichrist aufhält - die man im Zweiten Thessalonicher-Brief des Hl. Paulus findet.
Das Zeichen für diesen Rücktritt  - wenn man es in allen Aspekten betrachtet - ist wirklich grandios.
Wir können die Hypothese aufstellen, daß Ratzinger zurücktritt, weil es ihm nicht mehr gelingt, die antichristlichen Mächte im Inneren den Kirche aufzuhalten.
Wie Augustinus sagte: die Antichristen sind in uns.
Das ist ein Schlüssel für die Entscheidung Ratzingers, wenn wir sie in ihrer ganzen Ernsthaftigkeit verstehen wollen. Seine Entscheidung ist eins mit der Krise des Politischen, der Macht, die bremst."  (La Vita, 11.März 2013)       


   

Das ist sicher eine sehr suggestive und dramatische Überlegung. Daß die antichristlichen Kräfte in der Welt entfesselt sind, scheint mir offensichtlich angesichts des allgemeinen Wahnsinns, der uns heute an den Rand eines Weltkrieges führt. Das ist eine Tatsache.

So wie es offensichtlich ist, daß - nach dem Rücktritt Benedikts XVI - die Kirche als Katéchon - also als Macht , die die antichristlichen Mächte aufhalten kann,  sich völlig aufgelöst hat.       
Indem sie sogar den Eindruck erweckt, sich vor den Karren der antichristlichen Macht gespannt zu haben.      
Was die antichristlichen Kräfte innerhalb der Kirche angeht - wegen denen Benedikt XVI zurücktreten mußte, kann sich jeder selbst ein Bild machen...      
Sicher - wie Cacciari sagt - signalisiert die Entscheidung Benedikts XVI  und seine derzeitige geheimnisvolle Anordnung eines Papa emeritus, daß wir in einer "großartigen" - soll heißen - apokalyptischen - Zeit leben. Wer es noch nicht verstanden hat, macht es wie jene Sorglosen, von denen Jesus in Kapitel 17 des Lukas-Evangeliums spricht -
Diese Ermahnungen Jesu gelten immer, für alle zu jeder Zeit, in der sich - in Analogie - das biblische Geschehen wiederholt. Bis hin zum Erscheinen des Menschensohnes. MIR SCHEINT, DASS WIR VIEL BETEN MÜSSEN, BESONDERS FÜR DIE KIRCHE UND IHRE HIRTEN. 

Dann kommen die Worte einem wieder in Erinnerung, die Paul VI kurz vor seinem Tod Jean Guitton anvertraute:

"In diesem Moment besteht eine große Unruhe in der Welt und in der Kirche und was zur Debatte steht, ist der Glaube. 
Es geschieht heute, daß ich mir den dunklen Satz Jesu im Lukas-Evangelium wiederhole: "Wenn der Menschensohn wiederkommen wird, wird er dann noch Glauben auf der Welt finden?" 
Es geschieht, daß Bücher erscheinen, in denen der Glaube bei wichtigen Punkten auf dem Rückzug ist, in denen die Episkopate schweigen, die diese Bücher nicht seltsam finden. 
Ich lese gelegentlich wieder das Evangelium vom Ende der Zeiten und stelle fest, daß es zur Zeit einige Zeichen für dieses Ende gibt. 
Sind wir dem Ende nahe? Das werden wir niemals wissen.
Man muß sich immer bereit halten, es kann noch sehr lange dauern. 
Was mich betroffen macht, wenn ich die Katholische Welt betrachte, ist daß im Inneren des Katholizismus eine Art nichtkatholisches Denken vorherrscht und daß es passieren kann, daß dieses nichtkatholische Denken im Inneren des Katholizismus morgen noch stärker wird. Aber es wird nie das Denken der Kirche repräsentieren. Eine kleine Herde muß überdauern, wie klein sie auch sei."
  
Antonio Socci

Quelle: Antonio Socci, Lo Straniero

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