Dienstag, 14. Februar 2017

Sandro Magister zum Schweigen des Papstes, Ex-Anglikanern und Amoris Laetitia

Sandro Magister kommentiert bei Settimo Cielo das Warten auf die Antwort auf die dubia, das anhaltende Schweigen des Papstes und die Stellungnahme der konvertierten Ex-Anglikaner zur Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion.
Hier geht´s zum Original: klicken

"DIE EX-ANGLIKANER IN AMERIKA SAGEN NEIN ZUR KOMMUNION FÜR DIE WIEDERVERHEIRATETEN GESCHIEDENEN"
"Papst Franziskus hat die Anglikaner, die Katholiken geworden sind, nie gemocht. Er zieht vor, daß sie dort bleiben, wo sie sind und hat das so gesagtklicken
Inzwischen aber hat er als Erbe seines Vorgängers, Benedikt XVI, ein spezielles, 2012 gegründetes Ordinariat, das nicht weniger als die Gläubigen der USA und Kanadas versorgt. die vom Anglikanismus konvertiert sind. 
Dieses Ordinariat trägt den Namen der Cathedra Petri und leitet eine riesige Diözese mit Hauptquartier in Houston. Es betreut mehr als 40 Gemeinden.Seine Liturgien schließen die Anglikanische Liturgie ein, die sich nicht so sehr von der traditionellen Katholischen Form unterscheidet. Ihr in Kalifornien geborener Bischof Steven J.Lopes, 42, mit einem portugieschen Vater und einer polnischen Mutter, der 10 Jahre lang, ab 2005 Mitarbeiter der Glaubenskongregation war, wurde von Papst Franziskus am 24. November 2015 auf seine aktuelle Stellung befördert. 
Im Januar hat Bischof Lopez seinen Priestern und Gläubigen einen pastoralen Brief mit Instruktionen, wie Amoris Laetitia zu interpretieren und in die Praxis umzusetzen sei, geschrieben.

"Ein beschworener Treueeid"


Und natürlich haben sich alle sofort beeilt, zu lesen, was darin über die kontroversen Fragen zur Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen steht.
Da finden sie diese Antwort:
 "Ein zivil wiederverheiratetes Paar, das in völliger Enthaltsamkeit lebt, könnte nach ausreichender Differenzierung mit ihrem Hirten zur Eucharistie zugelassen werden und auf das Bußsakrament zurück zu greifen."

Eine Antwort, die in völligem Einklang mit dem Titel des Hirtenbriefes steht und außerdem mit dem Lehramt aller Zeiten der Kirche- vom Hl. Paulus bis zum Konzil von Trient, bis zu den letzten Päpsten vor dem derzeit regierenden.
Hier etwas ausführlicher die Passage, die die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen betrifft:

"Ein gegebenes Versprechen"

von Steven J. Lopes

.."Die Formung des Gewissens "kann die Hilfe der Sakramente einschließen" einschließlich des Bußsakraments und unter bestimmten Bedingungen auch die Eucharistie (Amoris Laetitia, Nr. 351, Nr.336). Wie die Kirche lehrt und immer und fest behauptet, weil der Empfang der Eucharistie das Empfangen Christi selbst ist, "jeder der sich einer schweren Sünde bewußt ist,das Sakrament der Versöhnung empfangen haben muß, bevor er zur Kommunion kommt" (KKK, 1385)
Der Hl. Paulus warnt daß " denn jeder der unwürdig ißt und trinkt, ohne den Leb des Herrn zu unterscheiden, ißt und trinkt sich das Gericht" (1 Kor. 11-29) wie auch Papst Johannes Paul II bestätigte "in der Kirche bleibt jetzt und in Zukunft die Regel in Kraft, durch die das Konzil von Trient der ernsthaften Warnung des Apostels Paul konkreten Ausdruck verlieh, als es bekräftigte, daß man um die Eucharistie in würdiger Weise zu empfangen, zuerst seine Sünden beichten muß, wenn man sich einer Todsünde bewußt ist." (Ecclesia de Eucharistia, 36)



Unter der Führung ihres Hirten und Vermeidung von Anlässen für Skandal und Verwirrung können wiederverheiratete Geschiedene Personen die Eucharistie empfangen, unter der Bedingung daß, wenn aus ernsthaften Gründen -wie z.B: der Aufzucht von Kindern-ein Mann und eine Frau die Bedingung, sich zu trennen, nicht erfüllen können, sich selbst die Pflicht auferlegen in völliger Enthaltsamkeit zu leben (Familiaris Consortio 84)

Ein zivil verheiratetes Paar könnte -wenn es entschlossen ist, abstinent zu leben, nach entsprechender Differenzierung durch ihren Hirten und nach der Rückkehr zum Bußsakrament, zur Eucharistie zugelassen werden. So ein Paar kann das Leben in Abstinenz als schwierig erleben und sie können manchmal versagen, dann müssen sie -wie jeder Christ- bereuen, ihre Sünden beichten und von vorn beginnen.
Versöhnung erfordert Reue, "Sorge um die Seele und Abscheu vor der begangenen Sünde mit dem Entschluss, nicht wieder zu sündigen" (KKK, 1451).

Ein wiederverheiratetes Paar, das fest entschlossen ist, keusch zu leben und sich so entscheidet, nicht wieder zu sündigen, unterscheidet sich von einem wiederverheirateten Paar, das nicht fest zur Keuschheit entschlossen ist, wie sehr es auch das Scheitern ihrer ersten Ehe bedauern mag. In dieser Situation erkennen sie entweder ihre Unkeuschheit nicht an, die Ehebruch ist und sehr falsch, oder sie haben nicht ernsthaft vor, die Sünde zu meiden. In jedem Fall wird die Voraussetzung zur Versöhnung nicht erfüllt und sie würden die Eucharistie im Zustand schwerer Sünde empfangen. Solange die wiederverheirateten Geschiedenen nicht ernsthaft planen, sich ganz sexueller Beziehungen zu enthalten, erlaubt die sakramentale Disziplin ihnen den Empfang der Eucharistie nicht.

Der feste Vorsatz zu einem keuschen Leben ist schwer zu erfüllen, aber Keuschheit ist möglich und kann aber mit Hilfe der Gnade erreicht werden (AL 295) ...Gott gebietet nur, was zu unserem Wohl ist und er verläßt uns in unserer Schwäche und Not nie [...]

In der Zwischenzeit antwortet Papst Franziskus weiterhin nicht auf die ihm in primis von den vier Kardinälen gestellte Bitte, Klarheit bzgl. der dubia zu schaffen, die durch einige Passagen seiner post-synodalen Exhortation "Amoris Laetitia" hervorgerufen wurden.
Er hat bisher nur in einigen schwer zu fassenden, grollenden Worten gesprochen. Oder dabei  dem zuzustimmen, was die argentinischen Bischöfe der Region Buenos Aires und sein Vikar der Diözese Rom gesagt und geschrieben haben.
Der Papst hat beschlossen, sogar dann zu schweigen, wenn die Umstände dazu zwingen würden, gegen liturgische Texte zu sprechen.

Z.B. hat Franziskus am 4. Oktober 2015, an dem die 2015-Synode eroffnet wurde, sorgfältig vermieden, die Passage des Tagesevangeliums Markus (10: 2-12), das in allen katholischen Kirchen der Welt bei den Sonntagsmessen gelesen wurde, zu zitieren oder zu kommentieren. Die Passage, in der Jesus die vom mosaischen Gesetz erlaubte Scheidung strikt ausschließt.

Das gleiche passierte auch am vergangenen Sonntag, mit einer parallelen Passage des Matthäus-Evangeliums (5: 17-35) das in allen Kirchen bei der Messe gelesen wurde.
Beim Angelus, hat Franziskus es klar vermieden sowohl diese Passage als auch die anderen wenigen Zeilen zu zitieren, in denen Jesus sagt "eure Sprache sei ja ja, nein nein"

Kehren wir zu den Anglikanern zurück, die zum Katholizismus wechselten, es gibt eine blühende Gemeinde in San Antonio Texas, 1980 bei der ersten Welle von Konversionen gegründet, die jetzt darum bittet, sich dem Ordinariat der Cathedra Petri anschließen zu dürfen.

Aber der Bischof von San Antonio, Gustavo Garcia-Siller erlaubt das nicht nur nicht, sondern hat auch den Priester und Gründer der Gemeinde, Pater Christopher Phillips amtsenthoben.

Der Bischof befürchtet, daß die gesamte Gemeinde -einschließlich der Gläubigen des Lateinischen Ritus seiner Kontrolle entgleiten und sich in Richtung Anglo-Katholischer Küsten entfernen, die ihm sowohl in liturgischer Hinsicht als auch in doktrinaler als auch pastoraler Praxis -zu altmodisch sind, wenn man das nach dem Kommentarbrief seines Ordinariates zu Amoris Laetitia beurteilt.
Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister

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