Sonntag, 25. September 2016

"Diener Gottes und der Menschheit"


Elio Guerriero, Autor von "Diener Gottes und der Menschheit- Eine Biographie Benedikts XVI" hat Benedikt XVI ein Exemplar dieses Buches gebracht.
Aldo Maria Valli hat es bei "Faro di Roma" rezensiert und den Autor interviewt.
Hier geht´s zum Original bei BenoîtXVI-et-moi :  klicken


Das Buch wird am 27, September von Kardinal Parolin, Pater Lombardi und Professor Riccardi
vorgestellt.

ELIO GUERRIERO BEI BENEDIKT XVI.  
"EIN ALTER SCHÜLER UND EIN WUNDERBARER PROFESSOR."  

"Endlich ist es geschehen. Vor einigen Tagen habe ich den Zug genommen und Papst Benedikt XVI mein Buch gebracht. Ich war wirklich ein bißchen unruhig. Ich würde dem Theologenpapst den Band bringen. Ein alter Schüler (ich) und ein wunderbarer Professor (er)."
Das schreibt Elio Guerriero, Schriftsteller und Theologe-und als solcher Mitarbeiter bei Avvenire, auf seiner facebook-Seite, der vor einigen Wochen "Diener Gottes und der Menschheit", die Biographie Benedikts XVI präsentiert hat.
Seinen emotionsbeladenen Worten fügt Guerriero ein Foto bei, das ihn an der Seite Ratzingers zeigt, der lächelnd im Buch, der  Biographie, blättert, die zu lesen er akzeptiert hat und die zahlreiche Fragen klärend beantwortet und wertvolle Hinweise anbietet.

"Auf den ersten Blick"- erzählt der von Ratzinger selbst autorisierte Autor und Biograph des Papa emeritus, "hatte ich-nachdem ich in die Bibliothek eingetreten war sofort ein gutes Gefühl.
Ich halte ihm das Buch hin, er bleibt stehen, um sich den Umschlag anzusehen. Er nickt mit dem Kopf und kommentiert dann:  "Die Hintergrundfarbe erinnert mich an Bayern".
Und jeder, der seine Liebe zum Freistaat Bayern kennt, weiß daß das ein Kompliment ist.
Dann betrachtet er aufmerksam das   Inhaltsverzeichnis und bittet um Erklärungen zu den Themen, dankt mir mit Überzeugung. Ich antworte und sage ihm, daß das Interesse an meinem Buch eine ziemlich weitverbreitete Wahrnehmung von etwas zu bestätigen scheint, dem wir beiwohnen: einer "Ratzinger-Renaissance".

Das hat nichts mit denen zu tun, die fortfahren, einen Gegensatz zwischen ihm und seinem Nachfolger sehen zu wollen- unterstreicht Guerriero- und sagen, daß seine Erklärungen zu Franziskus durch die Umstände diktiert werden. Eine wirkliche Absurdität.
Papst Benedikt ist freier und ernsthafter denn je. Die, die sich dagegen an seine Lehre und seine Person mit neuem Interesse an seiner Person entdeckt haben haben, seine Einladung zum Essentiellen im Sinn, seine Schriften zur Liebe und zum Glauben, seine Appelle an Europa, denen zu folgen, die Regierenden inspiriert hätten sein sollen. Und selbst wenn sein Interesse heute auf anderes, das Paradies, gerichtet zu sein scheint, glaube ich, daß er diesen Tribut an die Wahrheit anerkennt.





Seit er Bischof war, hat Joseph Ratzinger immer die Rolle, des Dieners Gottes gespielt. Eine Rolle, der er ohne Unterbrechung folgt, selbst während des bergoglianischen Lehramtes, das unter dem Zeichen der Barmherzigkeit mit seinem Vorgänger verbunden ist.
Elio Guerriero erklärt das, indem er die Motivation zur Wahl des Titels seines letzten Buches, das mit einem von Franziskus geschriebenen Vorwort beginnt und durch eine Unterhaltung mit Benedikt XVI beendet wird

Im Vorwort beschreibt Franziskus seinen Vorgänger, indem er seinen Mut und seine Entschlossenheit unterstreicht. Tatsächlich erklärt Guerriero, war Ratzinger immer ein Mensch, der sich nicht scheut, unpopuläre Standpunkte einzunehmen, Stellung zu beziehen, wenn es sich darum geht, zum Guten der Kirche zu handeln.

Er hat das als Theologe, als Präfekt der Glaubenskongregation, als Papst getan. Ich erinnere mich an das Messori gewährte Interview von 1985- sagt er in Avvenire-als er die Befreiungstheologie kritisierte und sich große Unpopularität zuzog. Damals, als viele Theologen sich auf sehr allgemeine Weise auf den Geist des II.Vaticanischen Konzils bezogen, hat er sich immer auf die Konzilstexte berufen. Er hat als Beispiel U. von Balthasar genommen, der nie Angst hatte, dominierende theologische Positionen zu kritisieren. Mehrmals -als Papst- hat er die Bischöfe und Priester aufgefordert, mutig zu sein und nicht Mediatoren des Konsens´.


               "BENEDIKT XVI. DIENER GOTTES UND DER MENSCHHEIT"

Aldo Maria Valli  (hier geht´s zum Original: klicken)

"Diese großzügige Biographie meines Vorgängers Benedikt XVI ist willkommen; sie bietet eine ausgewogene und zuverlässige Lektüre sowohl seines Lebens als auch seiner Entwicklung und seines Denkens an."
Das schreibt Franziskus in seinem Vorwort zum Buch "Diener Gottes und der Menschheit- die Biographie Benedikts XVI" von Elio Guerriero , einem Werk, in dem der Autor, Theologe und Historiker, der lange verantwortlicher Herausgeber der Verlagshäuser Jaca-Book und St.Paolo war, der seine Kompetenz als Spezialist mit der Fähigkeit zur Popularisierung und der Bewunderung für den Papa emeritus kombinierte

Frage:
"Elio Guerriero : wie ist dieses Buch entstanden und was ist sein Ziel?"

Antwort: "Ich bin Kardinal Ratzinger zum ersten mal 1985 begegnet. Ich arbeitete damals beim Verlag San Paolo und war beauftragt, die italienische Übersetzung seiner Werke zu überwachen. Die Arbeit erforderte, daß wir uns ab und zu trafen und so-entstand gleichzeitig mit dem Kennenlernen seines Werkes auch die Beziehung zur Person.
Und da konnte man den Unterschied zwischen der Person und ihrer Darstellung sehen. 
Dann gab es die Wahl zum Papst. das geteilte Pontifikat- zwischen einem außerordentlichen Lehramt
und den Regierungsschwierigkeiten. Ich glaube. am Ende, daß der Impuls dazu, dieses Buch zu schreiben, mir aus dem Verzicht auf das Petrinische Amt gekommen ist.
Ich wollte unterstreichen, daß er von Anfang an seinen Glauben hatte, daß die Kirche auf rechte Weise von Jesus Christus geführt wird, der- wie es dann anschließend passierte- dann noch durch Seinen Geist  einen Hirten nach dem Maß des zu befolgenden Weg, wählen würde."

"Welche Neuheit fügt diese Haltung alle dem, was wir schon über das Leben Joseph Ratzingers und über sein Pontifikat wissen, hinzu?"

"Vor allem gibt es mehrere Präzisierungen zum Ursprung, die die Wichtigkeit des Denkens des Hl.Augustins und des Hl.Bonaventuras für die Formung Ratzingers unterstreichen, die auch Thema seines Hauptbeitrages zum II. Vaticanum, besonders zur Konstitution der Göttlichen Offenbarung war.
Danach gibt es eine Zusammenfassung seines Bischofsdienstes in München, über das man vorher nicht viel wußte. Für die lange Periode in der Glaubenskongregation  habe ich seine Fähigkeit zur Einigkeit aufzurufen und den Glauben zu fördern dargestellt, besonders durch den Katechismus der Katholischen Kirche. Was nun das Pontifikat angeht, habe ich die Wichtigkeit unterstrichen, die Papst Benedikt dem universalen Aufruf zur Heiligkeit in der Kirche gegeben hat, der zu seiner Zeit als große Neuheit des II. Vaticanums angesehen wurde. Für den Papa emeritus sind die Heiligen die beste Erklärung des Evangeliums in der Zeit. Schließlich habe ich den Vorschlag für einen neuen Humanismus zur Jahrtausendwende unterstrichen, der ein möglicher Weg ist, um aus den Schwierigkeiten heraus zu kommen, denen sich unsere Welt heute gegenüber sieht."

"Benedikt XVI wird wegen seines Rücktritts in die Geschichte eingehen, verdient er Ihrer Meinung nach nicht nur deshalb erinnert zu werden; sondern auch für andere Beiträge, die er der Kirche und der Menschheit gegeben hat?"

"Sicher, die Geste der Demission von Papst Benedikt XVI wird ein wichtiger Wendepunkt der Kirchengeschichte bleiben, aber der Beitrag, den er für das Lehramt und das christliche Leben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis heute geleistet hat, ist viel reicher und artikulierter,
Papst Franziskus erinnert in seinem Vorwort mit Autorität daran.
Ich für meinen Teil möchte an sein Bestehen auf harmonischem Zusammenarbeiten von Glaube und Vernunft  erinnern, das er seit den Tagen seines ersten Lehrstuhles in Bonn am Ende der 50-er Jahre immer verteidigt hat, den Appell an die Liebe Gottes, die den Weg für die Barmherzigkeit geöffnet hat, auf dem sein Nachfolger besteht,  und im Laufe der letzten Jahre die sanfte und leidenschaftliche Liebe zu Jesus. Und dann der Vorschlag zu einem ernsthaften Dialog zwischen den Religionen, die Liebe zu Erde, der Weg der Schönheit, die von Gott kommt und zu ihm führt.""

"Franziskus schreibt im Vorwort für Ihr Buch, daß die Anwesenheit eines Papa emeritus eine Neuheit ist und weil die beiden Päpste sich mögen, ist das eine schöne Neuigkeit. Wass die Wertschätzung zwichen Bergoglio und Ratzinger angeht, ist in der gleichzeiutigen Anwesenheit zweier Päpste alles wirklich perfekt, oder gibt es problematische Fragen?"

"Ich würde nicht von Problemen sprechen, aber von Schwierigkeiten, die entstehen könnten- im Zusammenleben eines amtierenden Papstes und eines Emeritus, die sich nicht einig sind.
Aber man darf die nicht geringen Probleme nicht vergessen, die von einem Papst verursacht würde, der im Amt bliebe, auch wenn er ernsthaft krank wäre. Ich kenne die besonders von Juristen gestellten Fragen.  
Jedoch finde ich, mit Papst Benedikt, daß man vom Begriff des Dienstes ausgehen, der vollständig nur geleistet werden kann, wenn man bei guter Gesundheit ist. 
Im gegenteiligen Fall sollte man- den sakramentalen Aspekt bewahrend - auf die Ausübung des Mandates als Bischof oder Papst zu verzichten. Weil wir, die wir das Beispiel vor Augen haben, nur Gott für die Folge der Protagonisten selbst danken können, Franziskus´ und seines Vorgängers Benedikt, für das schöne Zeugnis der Kommunion und der Brüderlichkeit."

"Das Buch endet mit einer Unterhaltung mit dem emeritierten Papst. Können Sie uns sagen, wie es Benedikt XVI geht?  Was hat Sie bei dieser Begegnung am meisten beeindruckt?"

"Papst Benedikt hat seine geistige Klarheit bewahrt. Seine Physis dagegen ist unausweichlich die eines fast Neunzigjährigen. Bei den Besuchen, die ich machen konnte, war ich beeindruckt von seiner geistigen Heiterkeit, seine ernsthafte Bewunderung für seinen Nachfolger, seine Nähe zum Leben der Kirche. das ist für mich eine Betätigung, daß seine Entscheidung gut war und für die Qualität seines Zeugnisses, das auch während der Jahre nach seinem Verzicht weiter besteht.

Quelle: Benoît XVI-et-moi, Elio Guerriero, Aldo Valli, Faro di Roma

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