Sonntag, 15. Mai 2016

Kasper und Ravasi verbrennen die Zelte.....


Man kann das, was  Luisella Scrosati heute bei La Nuova Bussola Quotidiana schreibt, auch etwas weniger kriegerisch übersetzen mit "Kasper & Ravasi gewinnen mächtig an Vorsprung" oder "machen Blitzkarriere" was allerdings im Endeffekt - was das angestrebte Ergebnis angeht, die Sache nicht besser macht: die Auflösung der Kirche, wie wir sie bisher kannten.
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"DIAKONISSEN, RAVASI UND KASPER GEWINNEN MÄCHTIG AN VORSPRUNG"
"Papst Franziskus hat sich die Hilfe einer Generaloberin gesichert und wohl die Wiederentdeckung des Frauendiakonates, so wie es in der Urkirche gewesen sein soll, möglich gemacht.
Wahrscheinlich will Bergoglio das geweihte Leben neu beleben, das in seinen Augen ein wenig müde und sogar deprimierend erscheint: "zu viele geweihte Frauen sind eher "Frauchen", als Personen, die ein dienendes Amt inne haben. Das geweihte Leben ist ein Weg der Armut, kein Selbstmord". "Aber in Zukunft scheint es dagegen befriedigendere Perspektiven zu geben: Aussichten in einen Entscheidungsprozess einzutreten, der vielleicht in ein Amt im Vatican führt."

Papst Bergoglio hat jedenfalls nichts Präzises formuliert, und sich darauf beschränkt, eine Studienkommission zum Studium des Frauendiakonates der Antike einzurichten. Es gibt  aber zwei Kardinäle, die diese Frage etwas weiter voranbringen wollen. Kardinal Ravasi, vom Vaticanista Aldo Maria Valli interviewt, hat das erste Steinchen geworfen: "Die Funktion auf institutionellere Weise zu definieren, würde einerseits bedeuten, dahin zu kommen, die Frauen mit Aufgaben zu betrauen, die mit Taufe, der Hochzeitszeremonie und der Verkündung des Wortes Gottes in bestimmten liturgischen Zusammenhängen (nicht notwendigerweise bei der Eucharistie) verbunden sind. Andererseits könnte das bedeuten, den Frauen im Inneren der kirchlichen Strukturen eine offizielle, formale, gut definierte und umrissene Funktion zu geben."

Wesentlich unausgewogener dagegen  Kardinal Kasper, der sich offensichtlich beauftragt fühlt, in die wenigen noch verbliebenen Verteidigungsmauern der Kirche Breschen zu schlagen.
"Auch ein Diakon könnte predigen", sagte Kasper dem Corriere, "im Gegensatz zu einem Laien, er kann das auch während der Messe tun. Das selbe gilt für Hochzeiten und Taufen. Die das fürchten, begreifen nicht den Unterschied. Aber der Papst kann den weiblichen Diakonen dieses Recht geben. Es könnte auch eine disziplinarische Entscheidung, kanonisch nicht sakramental, treffen."
Außer dem üblichen beruhigenden Kehrreim, für diejenigen, für die die Sakramentenlehre sicher ist, handelt es sich nur um eine disziplinarische Modifizierung, die der Papst nach seinem Gutdünken durchführen könnte (so wie man die Möglichkeit, daß die wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion  empfangen können und den priesterlichen Zölibat lesen kann)
Der Kardinal spricht in der Tat den künftigen Diakonissen fast alle Möglichkeiten des geweihten Diakonates zu.
Es genügt, die Äußerungen Kaspers mit denen des KKK § 1570 zu vergleichen: "Den Diakonen kommt unter anderem die Aufgabe zu, dem Bischof und den Priestern beim Zelebrieren der Göttlichen Mysterien zu helfen, vor allem bei der Eucharistie, ihrer Austeilung, bei der Hochzeit helfen und sie zu segnen, das Evangelium zu verkünden, Beerdigungen  durchzuführen und sich den verschiedenen Diensten der Nächstenliebe zu widmen." Der Diakon kann auch bei der Taufe helfen (KKK §1256)" 
Jetzt muß man in Rechnung stellen, daß Frauen schon heute, ohne Diakonissen zu sein, am Altar dienen und die Kommunion austeilen können, als außerordentliche Kommunionshelfer (außerordentlich beauftragt) und auf einigen anderen Posten dienen, speziell in den deutschsprachigen Gebieten, wo sie schon Beerdigungsriten und Wortgottesdiensten (Pastoralassistenten) leiten, wenn sie dann noch die Predigt, die Taufe und die Hochzeiten hinzufügen - sprechen wir - nach Kaspers Angaben - praktisch von einer Angleichung an das geweihte Diakonat.



Bleibt wahr, daß Kasper - in seiner Güte - nicht den Weg für das Segnen, die Lesung des Evangeliums und spezielle liturgische Dienste zu öffnen scheint, aber sicher wird der Unterschied zum ordinierten Diakonat, das in der antiken Kirche genau genau definiert war, immer kleiner. 
Was Kasper & Co anstreben, ist eine de-facto-Angleichung, das versteht man gut anhand seiner Überlegungen, die er bei einer Diskussion vor 3 Jahren vorgetragen hat: Er war von der Deutschen Bischofskonferenz eingeladen worden und sagte, "daß man es bei ihnen (den Diakonissen) so machen könne, wie bei den Äbtissinnen: es gibt einen sehr langen Ritus, wenn eine Äbtissin  nominiert wird.
Und das ist kein Sakrament, aber eine Segnung. Eine Segnung ist sicher  möglich. Außerdem passiert das selbe bei den Äbten. In Wirklichkeir waren viele Frauen mit dieser Idee nicht zufrieden. Aber es ist nicht die einzige Möglichkeit, Man kann zwischen zwei  Weihen unterscheiden.
Bei Benedikt XVI  wurde ein Artikel des Kanonischen Rechts geändert: das Sonderrecht, daß auch bewährte Männer (viri probati) Diakon werden konnte, - klar unterschieden vom Bischof und Priester.  Ein Schritt ist also im Grunde schon getan."

Wenn ein Schritt schon getan ist, warum dann nicht ein zweiter und dritter?
In Wirklichkeit hatte Benedikt XVI einfach nur geklärt, daß die Eigenschaft, die der Diakon im Augenblick seiner Ordinierung erhält, ihn nicht befähigt, in der Person Jesu Christi zu handeln, wie es der Bischof und der Priester tun, aber in der Person Christi des Helfers. Kasper dagegen, scheint diese Unterscheidung als offene Tür für die Diakonissen zu interpretieren, was den klaren Vorsatz manifestiert, das männliche Diakonat dem weiblichen anzugleichen. Und was dabei zählt, um die Ideen zur Person tiefgreifend zu verwirren, ist besonders die Änderung der Praxis.  

Übrig bleibt von allen diesen Überlegungen, daß die Kardinäle Ravasi und Kasper über die Studien hinauszugehen scheinen, die eine mögliche Kommission machen könnte, und  die  in der Substanz über das, was die Funktionen der Diakonissen der ersten Jahrhunderte hinauszugehen scheinen.
Bei alle dem zeigt sich ein tiefes Mißverständnis der Rolle der Frau in der Kirche und ein Bruch angesichts der Heiligen Texte der Tradition der Kirche, die uns zur Beachtung überliefert wurden."

Quelle: Luisella Scrosati, La Nuova Bussola Quotidiana

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