Dienstag, 1. Dezember 2015

Ist die Souveränität des Vaticans in Gefahr? Worum geht es beim Nuzzi/ Fittipaldi/ Chaouqui-Prozess in Rom wirklich?


In seiner Wochenkolumne "Monday in the Vatican" stellt A. Gagliarducci diese Frage. Der aktuelle Vatileaks 2 Prozess spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine Rolle- und sicher keine positive oder gar rühmliche haben sicher auch die externen Berater und Beraterfirmen, (von vielen blind als nicht nur revolutionär moderne sondern auch heilsbringende Idee des "frischen Windes"-begrüßt) gespielt, dieses Gastspiel hat-wie man im Artikel lesen kann, nun ein Ende gefunden. Wie groß der Schaden ist, den sie angerichtet haben, wird wohl erst die Zukunft zeigen.
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"DER HEILIGE STUHL: IST SEINE SOUVERÄNITÄT IN GEFAHR?"
"Der Prozess wegen der Weitergabe vertraulicher Dokumente, der letzte Woche im Vatican begann, stellt die bisher stärkste Verteidigungsmaßnahme für die Souveränität des Hl.Stuhls dar. Diese Verteidigung kommt zum richtigen Zeitpunkt. Zeitgleich zu diesem Prozess sprach ein Vertreter des Hl. Stuhls in Genf vor einem UN-Komitee über eine Konvention zur Abschaffung jeglicher Rassendiskriminierung, um damit seine Souveränität zu erklären und zu verteidigen. Während eben dieser Tage beendete Papst Franziskus jetzt endlich (persönlich) die Ära der externen Berater im Vatican.

Ein bißchen Geschichte
Im Laufe der Jahre ist die Souveränität des Heiligen Stuhls oft angegriffen worden. Der Hl. Stuhl übt seine Souveränität über ein kleines Territorium, die "Città Stato del Vaticano" aus. Deshalb hat er einen internationalen Status, der ihm erlaubt, am Tisch der Nationen zu sitzen.
Dieser Status ist immer anerkannt und gewürdigt worden: der Apostolische Nuntius (Botschafter des Hl, Stuhls) genießt in manchen Ländern Zentral-und Westeuropas und den meisten zentral-und südamerikanischen sowie einigen anderen Ländern als Dekan des Diplomatischen Corps "Das Rechts des Vortritts"
Diese Souveränität ist kein Privileg. Sie ist eines der Mittel, mit denen der Hl. Stuhl seine Mission erfüllt. Als im späten 19. Jahrhundert das Königreich Italien gegründet wurde, beschloss man, daß Rom seine Hauptstadt werden sollte. Das heimliche Ziel -wie es die italienische Historikerin Angela Pellicari dokumentiert- war es, dem Papst seine weltliche Macht zu entreißen. Die Eroberung Roms 1870 markierte
so das Ende der Päpstlichen Staaten und schwächte die Diplomatie des Hl. Stuhls stark.
Nichtsdestoweniger behielt der Hl. Stuhl sein diplomatisches Netzwerk und arbeitete weiter für Frieden und Gemeinwohl. Das tat er jedoch ohne den Rückhalt eines international anerkannten Territoriums. Diese Situation erzeugte einige Probleme, weil die diplomatischen Beziehungen des Hl. Stuhls weitgehend von den diplomatischen Verbindungen Italiens abhingen.
So verlor der Hl. Stuhl z.B.während des 1. Weltkrieges, als Italien seine diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abbrach, seine eigenen diplomatischen Verbíndungen zu Deutschland, weil die deutsche Botschaft in Rom geschlossen wurde.
Einerseits folgten die Säkularisierungstrends, die den Verlust der Päpstlichen Staaten mit sich brachten- wie Benedikt XVI es in seiner Freiburger Rede 2011 ausdrückte, der Vorsehung-auf der anderen Seite-
mußte der Hl. Stuhl einen Weg finden, sein Mission in der diplomatischen Arena weiter zu führen.


Die Gründung des Vatican-Staates
1929 unterschrieb die faschistische Regierung die Lateran-Verträge-auch als Versuch, sich von den vorhergehenden Regierungen abzusetzen, die mehrheitlich gegen die Überlassung von Territorium an den Hl. Stuhl gewesen waren.
Der Hl. Stuhl erhielt -zusätzlich zu einer finanziellen Kompenation- " das Stück Land, das nötig war, um unsere Mission zu erfüllen" ( mit den Worten Papst Pius XI) und wies das Angebot größerer Ländereien zurück.
Nachdem das Abkommen unterzeichnet war, begann der Hl. Stuhl die Citta Stato del Vaticano aufzubauen. Ein Großteil der Gebäude im Stadtstaat wurde zu dieser Zeit erbaut. Der Vaticanstaat wurde auch mit einem Rechtssystem ausgestattet. Der Staat übernahm den Italienischen Strafkodex und die italienische Prozessordnung. Diese Kodices sind im Vatican-Staat Gesetz gebleiben, auch nachdem sich Italien 1933 einen neuen Kodex gab. Der Hl.Stuhl entschied sich, den "liberalen" Strafkodex beizubehalten und nicht den neuen, faschistisch orientierten zu übernehmen. Der ist bis heute in Italien rechtsgültig.

Diese historische Perspektive ist die Antwort auf die Einsprüche, die letzte Woche gegen die vom Vatican gegen 5 Personen vorgebrachten Beschuldigungen der Weitergabe vertraulicher Dokumente- erhoben wurden.
Indem der Vatican vom alten Strafkodex Gebrauch macht, hat er eine politische Wahl getroffen- eine, die gegen die Diktatur gerichtet ist. Es ist die Wahl für die Freiheit. Es ist auch bemerkenswert, daß der Vatican sein Rechtssystem modernisiert hat- aber seine Grundzüge beibehielt.
Die letzte Reform des Vaticanischen Strafkodex wurde 2013 von Papst Franziskus vorgenommen. Diese Reform umschloss viele internationale Konventionen, die der Vatican ratifiziert hatte und führte das Verbrechen des Diebstahls und der Weitergabe vertraulicher Nachrichten und Dokumente ein.
Das ist die Anklage beim Prozess.
Der ist kein Prozess gegen die Pressefreiheit. Die Tatsache, daß einige der "geleakten" Informationen veröffentlicht wurde, ist weder Teil der Untersuchung noch der Anklage. Ihre Veröffentlichung war einfach an die Art und Weise, wie die Dokumente erlangt wurden, gebunden.
Hat der Vatican je Zensur ausgeübt?
Man kann in der Geschichte zurück blicken und sehen, daß der Vatican niemals irgendeine Art juristischer Zensur ausgeübt hat. Während der vielen Jahre hindurch, in denen es harsche Presseberichte über angebliche Vaticanische Finanzspekulationen gab, sind Reporter vom Vatican niemals der Diffamierung bezichtigt worden. Jedesmal kam die Antwort lediglich aus dem vaticanischen Presseamt.
In den beiden Perioden der Medienangriffe zum klerikalen sexuellen Mißbrauch, blieben viele Berichte im Vagen. Waren die Beschuldigungen wahr, zahlte der Hl.Stuhl Schmerzensgeld und erlitt den Verlust von Gläubigen. Aber wenn er sich selbst auf juristischer Ebene verteidigte - hat der Hl. Stuhl sich immer auf ein einziges Argument gestützt: "der Hl. Stuhl ist ein souveräner Staat" und die große Mehrheit der Priester in der Welt ist nicht seiner zivilen Gerichtsbarkeit unterworfen. Die Priester unterliegen dem Kanonischen Recht, aber das ist etwas anderes.
Deshalb kann man weder den Papst noch den Staatsekretär anklagen, wenn ein Priester Kindesmißbrauch begeht. Der Vatican ist keine Aktiengesellschaft mit einem Aufsichtsrat und einem Präsidenten.

Dieses Mißverständnis durchdringt des laufende Verfahren im Vatican. Der Prozesss zielt darauf ab, die Souveränität des Vatican Staates zu verteidigen. Die gestohlenen und weitergebebenen Dokumente sind vertrauliche Staatsdokumente. Die Untersuchungen begannen lange vor der Veröffentlichung der beiden mit Details gefüllten Bücher.
Die Veröffentlichung der Bücher allerdings gab den vaticanischen Untersuchungsbeamten die Sicherheit, daß die Dokumente gestohlen worden waren. Das Staatssekretariat verklagte die "Leaker" (oder auch Raben)
Das ist die Grundlage des Prozesses.
Daß einige der verwickelten Personen Journalisten waren, ist nur ein Zufall. Sie sind nicht wegen der Veröffentlichung des "Geleakten" verwickelt, sondern wegen der Art, wie sie sich die Dokumente beschafft haben.

Ist es nur ein Vatican-Prozess?
Die Raben würden auch nach italienischem Recht bestraft werden. Gemäß dem Italienischen Strafgesetzbuch Art. 262, wird der, "der Nachrichten, deren Weitergabe die öffentlichen Autoritäten verboten haben, weitergibt, wird zu nicht weniger als 3 Jahren Gefängnis verurteilt." Presse-und Informationsfreiheit sind in diesem Fall aufgehoben.
Auch Europäische Gesetze unterwerfen die Informationsfreiheit den gleichen Begrenzungen.
Die Europäische Menschenrechtskonvention stellt in Art. 10 fest, daß "jeder das Recht auf Meinungsfreiheit hat" und daß das die Freiheit Meinungen wiederzugeben, Informationen und Gedanken zu beschaffen und weiterzugeben- ohne die Einmischung öffentlicher Autoritäten und ohne Beachtung von Grenzen" beinhaltet.Aber der Artikel geht noch weiter: die Ausübung dieser Freiheiten- weil sie Pflichten und Verantwortung einschließt- kann durch von Gesetzen vorgeschriebene Formalitäten, Bedingungen, Einschränkungen und Strafen unterworfen sein, die in einer demokratischen Gesellschaft nötig sind- im Interesse der nationalen Sicherheit, der territorialen Integrität oder öffentlichen Sicherheit, oder der Vorbeugung von ..und Verbrechen, zum Schutz von Gesundheit und Moral oder zum Schutz des Rufes und der Rechte anderer, die Weitergabe von vertraulich empfangenen Information weiterzugeben oder ....
Bedenkt man das, überrascht es, daß die OECD in dieser Frage intervenierte und den Vatican aufforderte, sich dem Europäischen Standard der Pressefreiheit anzupassen. Noch überraschender ist, daß dieses kein Prozess ist, der die Pressefreiheit betrifft. Einmal mehr verteidigt der Vatican seinen Staat und greift nicht die Pressefreiheit an.

Einige Einwände gegen den laufenden Vatican-ProzessEin Einwand könnte lauten, daß der Vatican hier schnell reagierte, aber nur, als es ein Dokumentenleck gab, während er niemanden wegen schwerwiegenderer Verbrechen- besonders der in den beiden Büchern dargelegten finanziellen- verklagte. Aber ein Blick in die Daten zeigt, daß dieser Einspruch grundlos ist.
Was die Finanzskandale angeht, ist als letzter der von Msgr. Nunzio Scarano ins Rampenlicht geraten. Als Buchhalter der APSA steht Msgr. Scarano derzeit unter Hausarrest. Er wurde verhaftet, weil er angeblich das "Gehirn" hinter dem Plan für den Transfer von 20 Millionen € cash an Bord eines Regierungsflugzeugs aus der Schweiz nach Italien war. Gegen ihn wird auch wegen angeblicher Geldwäsche ermittelt. 2009 hat er 580.000 € von seinem IOR-Konto abgehoben und hat es zur Abzahlung einer Hypothek für ein Haus in Salerno, Süditalien, das ihm gehört, verwendet.

Die Vatican-Ermittler bewegten sich schnell. Msgr. Scaranos Konten wurde sofort eingefroren, die Sala Stampa berichtete am 9. Juli 2013 darüber, und der Vatican übermittelte zum ersten mal in der Geschichte ein internationales Rechtshilfeersuchen an Italien. Nach Informationen des Vatican-Gerichts hat der Vatican bei italienischen Anfragen dieser Art immer kooperiert, außer in den Fällen, in denen der Vatican selbst eine interne Untersuchung durchführte. Auf italienischer Seite waren die (verspäteten) Antworten, die Scaranos Fall betrafen, Inhalt von Kommentaren (ohne direkte Bezugnahme) die der Vaticanische Staatsanwalt während der Eröffnungszeremonie des Juristischen Jahres 2014 machte,
Nach den Worten des Vaticanischen Staatsanwaltes waren diese Antworten "nicht nur unvollständig, weil sie einige wichtige Themen ausließen" sondern sie "zeigten, daß Beweise auf eine Weise gesammelt wurden, die man nur als unzulässig und nicht mit den internationalen Standards übereinstimmend, beschreiben kann."

Der Vatican schickte ein weiteres Ersuchen an Italien. Dieser Brief wurde geschickt, während der Vatican gegen Giampietro Nattino, den italienischen Bänker, der ein Konto bei der APSA besaß, ermittelte. Die vaticanische Justiz bewegte sich schnell - wenn auch auf vertraulicher Basis-, aber die Nachricht von dieser Untersuchung wurde während Vatileaks 2 publik und sie klang wie eine Revanche des Vaticans.
Mitten im Skandal wollte irgendwer im Vatican die schmutzigen Geschäfte, die bestimmte Italiener hinter den Vaticanischen Mauern tätigten, öffentlich machen.
Der Vatican eliminiertet diesen Schmutz Schritt für Schritt und der Fall gegen Nattino war eines der Resultate dieser vaticanischen Bemühungen.
Warum nun also diese Nachricht in den Medien verschwand, während der Prozess über das Durchsickern vertraulicher Dokumente weiterhin eine gewisse Medienaufregung erzeugt?

Ein anderer Einwand gegen den Prozess wäre, daß es besser gewesen wäre, wenn der Vatican- anstatt die Journalisten anzuklagen,- die Skandale, die die gestohlenen Dokumente enthüllen, untersucht hätte. Aber Tatsache ist, daß diese Dokumente von den externen Beratern abgefaßt wurden, die der Hl. Stuhl (und der Papst persönlich) angeworben hatten, um das weiterzuführen, was ein bereits begonnener Reformprozess war. Wenn diese Dokumente erstellt wurden, dann weil der Vatican wollte, daß diese Berater die Reform weiterführten. Vor der Einstellung der externen Berater-jedoch- wurde diese Reform bereits vom "verborgenen Vatican" durchgeführt, während die Zeitungen voll von denen waren, die über Skandale reden wollten und diese frühen Reformbemühungen ignorierten,

Es ist sicher kein Zufall, daß die Zeitung der CEI "Avvenire" vor kurzem eine diplomatische Botschaft veröffentlichte, die der französische Diplomat Jacques Maritain, französischer Botschafter beim Hl. Stuhl, direkt nach dem 2. Weltkrieg geschrieben hatte. Die Kirche erlebte damals die letzten Jahre des Pontifikates von Papst Pius XII und bewegte sich auf ein neues Modell (das II. Vaticanische Konzile sollte erst noch stattfinden) zu- sogar vom Organisationsstandpunkt aus.
Diese Botschaft betont, daß die Finanzen und die Verwaltung der Kirche "obsolet seien", obwohl die "Administration nicht korrupt sei."
Das eigentliche Thema sei- so die Botschaft weiter-daß die Administration den Anforderungen in einer Zeit begegnen müsse, in denen guter Wille und ein guter Glaube genug waren, um aus einem Prälaten- ohne jede Vorbereitung einen Manager zu machen, der die Verwaltung weiter führe.
In der Zeit, als die Kirche durch verschiedene Revolutionen verarmte, die ihr auch den Verlust des Kirchenstaates eingebracht hatten, hatte sie nur wenige Ressourcen zu handhaben und handelte in einem Kontext in dem interantionaler Austausch- finanziell, ökonomisch, monetär- nicht so kompliziert gewesen waren, wie nach dem 2. Weltkrieg." Die Note betont auch, daß "die Notwendigkeit einer Neuorganisation bestehe, um die Mission der Kirche voran zu bringen".
Stato Citta del Vaticano- ein junger Staat, der etliche Schritte vorwärts gemacht hat.
Am Ende ist der Vatican ein junger Staat und richtet sich erst jetzt ein. Als er noch in einer mehr kollaborativen Phase war, erfreute sich der Hl. Stuhl der Hilfe einiger Personen, wurde aber auch ausgenutzt.
Gerade jetzt ist der Vatican-Staat gestärkt worden und deshalb auch das internationale Profil des Hl. Stuhls.

Der SCV ist nicht länger ein Staat mit privilegierten Verbindungen zu seinem schwerfälligen Nachbarn Italien, sondern ein von anderen Ländern respektierter moderner Staat. Das war das eigentliche Ziel der Reform Benedikts XVI, die Papst Franziskus geerbt hat.
Wie diese Reformen von Europa bewertet werden, wird die kommende Woche zeigen, wenn der Hl. Stuhl dem MONEYVAL- Komitée des Europäischen Rates den zweiten Bericht über seine Finanzen präsentiert. Bisher hat Europa immer positiv reagiert.

Allerdings wird der Charakter des Staates nicht nur einfach mißverstanden, er wird auch ignoriert. Was die Finanzen angeht, wird der Hl.Stuhl mehr als eine Art Konzern, in dem aufgeräumt werden muß, beschrieben als ein Staat mit einem eigenen, besonderen System. Auf diese Weise wird der Vatican-Staat selbst in Frage gestellt.

Wie der Stato Citta del Vaticano in Frage gestellt wird
Zur selben Zeit wird der Vaticanstaat zunehmend auf internationaler Ebene in Frage gestellt. Der Hl. Stuhl hat viele UN-Konventionen unterzeichnet und war oft unter den ersten Unterzeichnern, sodaß er die Entwicklung internationaler Prinzipien fördern konnte. Wenn ein Land eine UN-Konvention unterschreibt, muß es über die Umsetzung der Konvention berichten und die UN-Kommission macht auch Vorschläge. Nichts ist bindend.
Aber was den Vatican angeht, verwandeln sich diese Komitées oft in einer Art von "Laien-Inquisition".
Das passierte z.B., als der Hl. Stuhl dem Komitée für die Rechte des Kindes berichtete. Das Komitée griff den Hl.. Stuhl an, klerikale Pädophilie zuzulassen und verlangte eine Änderung des Kanonischen Rechtes, während es die Praxis der sakramentalen Beichte als " Schweigeregime" beschrieb.






Dem selben Drehbuch folgte das Komitée für die Antifolterkonvention. Und diesem Textbuch wird auch in den nächsten Tagen gefolgt werden. Der Hl. Stuhl hat gerade über seinen Fortschritt bei der Implementierung der Konvention zur Abschaffung der Rassendiskriminierung berichtet.
Das ist der Grund, daß Erzbischof Silvano M. Tomasi, Beobachter des Hl. Stuhls bei den UN in Genf, seinen Bericht mit einer eingehenden Erklärung über den Unterschied zwischen  dem Hl. Stuhl, der Katholischen Kirche und dem Vatican-Staat begann.
Der Hl. Stuhl- sagte Erzbischof Tomasi- " als ein Mitglied der internationalen Gemeinschaft ist auf getrennte und abgegrenzte Weise mit dem Vatican-Staat verbunden, über den er die Herrschaft ausübt. Seine internationale Rechtsperson ist niemals mit den Territorien, über die er Rechtshoheit ausübt verwechselt worden."
Der Hl. Stuhl implementiert Basis-Prinzipien und authentische Menschenrechte, die in der Konvention der Territorien des SCV  anerkannt sind ( SCV wurd 1929 gegründet, um eine sichtbare und absolute Unabhängigkeit des Hl. Stuhls zu sichern und seine unbestreitbare Souveränität für die Verwirklichung seiner weltweiten moralischen, spirituellen und religiösen Mission zu garantieren.)
Erzbischof Tomasi erklärte dann, daß die Katholische Kirche "über die Welt verteilt ist- über die der Hl. Vater als Bischof von Rom gemäß dem kanonischen Recht Autorität hat, eine spirituelle Gesellschaft ist, die sich aus den Personen zusammensetzt die-durch eigene Wahl- frei, der von der Katholischen Kirche gelehrten Doktrin, Moral, Disziplin und ihren Sakramenten und religiösen Praktiken folgen."
Erzbischof Tomasi spezifizierte, daß der Hl. Stuhl religiöse Autorität hat, aber die " Jurisdiktion der nationalen Autoritäten der Ländern in denen Mitglieder der katholischen Kirche leben anerkennt. Und deshalb- "ohne Vorbehalt anerkennt, daß die Personen, die in einem bestimmte Land leben, unter der Jurisdiktion der legitimen Autoritäten dieses Landes stehen und so Rechtssubjekt des heimischen Gesetzes und der darin enthaltenen Konsequenzen sind, die Staatsautoritäten sind verpflichtet, Personen unter ihrer Jurisdiktion zu schützen und ev. zu verklagen." und am Ende "Der Hl. Stuhl hat keine zivile Jurisdiktion über jedes Mitglied der katholischen Kirche."

Versuche den Vatican-Staat zu delegitimieren.
Diese Erklärung war nötig, um zu verstehen, daß viele der gegen den Hl. Stuhl vorgebrachten Beschuldigungen keine theoretische Grundlage haben. Entweder werden die Vorwürfe aus Ignoranz vorgebracht oder böswillig. Während der Vatican-Prozess- als "fake-trial" beschrieben wird und der Vatican-Staat als "klerikal" delegitimiert wird, ist bemerkenswert, daß ein großer Teil der in die leaks verwickelten Dokumente von den externen Beratern stammt, also von schlechten Ratgebern, die oft ihre Aufgabe, als klar umrissenes Mandat einen Konzern zu "verbessern" angesehen haben  und nicht als ein Mandat im Dienst eines Staates.
Es ist ebenso bemerkenswert, daß die Dokumente, die vorher durchsickerten ( bei Vatileaks 1 und 2009) aus dem schmuddeligen Netzwerk stammten, das versuchte die Verwaltung des Staates zu unterwandern, als diese Verwaltung noch neu war und sich entwickelte, und während sie noch professionell wurde. Obwohl dieses Netzwerk hauptsächlich aus Italienern bestand, betrifft es nicht die italienische Präsenz in den vaticanischen Rängen. Es betraf hauptsächlich den Prozess der Etablierung eines Staates, ihn mit einem juristischen Rahmenwerk auszurüsten, das mit dem internationalen Recht übereinstimmt.

Zur selben Zeit versuchte die Universale Kirche, ihre Institutionen zu optimieren, sodaß sie den neuen missionarischen Anforderungen entprachen und sie tat das durch eine Reform der Kurie und der Staatsorganisation. Zugleich intervenierte der Hl. Stuhl auf internationaler Ebene durch Diplomatie und brachte sein Engagement für einer integrale menschliche Entwicklung und das Gemeinwohl voran.

Warum diese Angriffe?
Warum also diese Angriffe? Am Ende zielen sie auf die Souveränität des Hl. Stuhls. Die Angriffe kommen augenscheinlich aus einem italienischen Umfeld. Deshalb ist es überraschend, daß italienische Behörden sich über eine mangelnde Vaticanische Zusammenarbeit beschweren-aber gleichzeitig ein italienischer Minister, der im italienischen Parlament spricht, den Vatican für seine Zusammenarbeit lobt.
Wer lügt? Das ist Grund zum Nachdenken. Bevor er nach Afrika aufbrach, nahm der Papst die Situation in die eigene Hand. Er ging persönlich zum regulären Treffen des IOR -Rates der Superintendanz und kündigte die Ernennung des neuen Generaldirektors an.Der frühere Generaldirektor war Rolando Marranci, der aus dem Kreis der externen Berater kam.
Der Papst ersetzte ihn durch Gianfranco Mammi, der seine ganze Karriere hindurch innerhalb des IOR gearbeitet hatte (er war 1992 als Kassierer eingestellt worden). Papst Franziskus kennt ihn persönlich. Mammi war verantwortlich für Südamerika und er war es, der den IOR-Plan entwarf, um der Erzdiözese Buenos-Aires, die vom Bankrott bedroht war, zu helfen.
Mammis Ernennung repräsentiert das Ende der Ära der externen Berater. Soweit die Wahl neuer Bischöfe und die Richtlinien für neue Priester betroffen sind, hat Papst Franziskus seine eigene Linie, und er hat sie nicht geändert. Aber er ist Schritt für Schritt gezwungen worden, seine Ideen darüber, wie die Kurie und die ihr verbundenen Institutionen zu handhaben sind, zu ändern.

Er hat verstanden, daß Professionalität erforderlich ist, aber sie muß dem Vatican-Staat treu sein. Deshalb geht das Profil über das der "Alten Männer der Kurie" hinaus, die Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifikates pries. Das Profil der Alten Männer der Kurie würde den Vatican ins Zeitalter der schmuddeligen Beziehungen an der Italienisch-Vaticanischen Grenze zurück versetzen. nachdem ihn seine Großwähler anscheinend mit dem Kommando allein gelassen haben, könnte der Papst seinen Blick auf den "verborgenen Vatican" lenken, weil der "verborgene Vatican" die Reformen immer eher mit Aufmerksamkeit für die Institutionen als für persönliche Beziehungen ausgeführt hat."

Quelle A. Gaglarducci, Monday in the Vatican

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