Freitag, 6. November 2015

A. Socci: Hat der Schwanengesang schon begonnen?

Antonio Socci sieht bereits ein Scheitern des Pontifikates und der Bergoglio-Partei innerhalb des Vaticans. Er hat heute auf seiner webseite "Lo Straniero" darüber geschrieben.
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"HAT DIE KRISE DER BERGOGLIANER-PARTEI BEGONNEN? (DIE EINE ZERSTÖRTE KIRCHE HINTERLASSEN WIRD"

"Unwissend" auch Bergoglio wie Marino*? Vielleicht ist es mehr ein Witz als eine historische Rache: aber das Zusammenrücken des argentinischen Papstes mit dem sonderlichen Bürgermeister ist in diesen Tagen verführerisch.
Ich muß einige persönliche Worte vorweg schicken. 2012 habe ich eine Art Fantasy-Roman geschrieben "Die Tage des Sturms", in dem ich von einem neuen, ausländischen Papst erzähle, der 2015 kommen, die IOR schließen, verfolgte Christen in den Vaticanischen Palazzi beherbergen und sich am Ende in die Pfarrei von Torpignattara - im römischen Umland - zurückziehen wird. So sehr hat mir die Idee einer Erneuerung im Sinne des Evangeliums gefallen.

SCHEITERN
Leider muß man heute erkennen, daß Bergoglio in den vergangenen 3 Jahren nicht das getan hat, was man von ihm erwartete und was er angekündigt hatte. Er hat versucht, die Kurien-Maschinerie und die Wirtschaft in Ordnung zu bringen - aber mit Rückschritten und konfusen Resultaten, manchmal kontraproduktiv.
Er stürzte die Kirche außerdem in doktrinale Verwirrung, was viel ernster ist als alle Finanzskandale.

Die Schuld obskurer Gegner? Reden wir keinen Unsinn. Nur in Diktaturen werden die Fehler des Regimes mit der angeblichen Sabotage durch Gegner gerechtfertigt. Die argentinische Papst hat oft gesagt, er wolle das Chaos, weil er es für kreativ hält: er ist also zufrieden.

Die Vallejo- Chaouqui-Geschichte beschwört im Übrigen sicher nicht die "Konservatoren der Vergangenheit" herauf, sie scheint aber eher der Beginn der Auflösung der "Bergoglio-Partei" gewesen zu sein. Die Zeitungen, die von einem Krieg zwischen Bergoglio und der Kurie sprechen, vergessen zu sagen, daß es genau dieser Teil der Kurie ist, der Bergoglio erfunden und gewählt hat. 
Heute befindet sich diese Partei in der selben Lage, wie die PD (Dem.Partei) gegenüber Marino.  Bittere Reue über die Wahl. Weil Bergoglio "unfit" ist. Inadäquat. Es muß gehandelt werden.
Im New Yorker liest man, daß er in diesem Moment, von denen, die ihn im März 2013 gewählt haben, kaum noch 10 Stimmen bekäme.


Der aktuelle Papst ist Sohn dieser peronistischen politischen Kultur, die zum Scheitern Argentiniens führte: eines der reichsten Länder bankrott machte.
Bergoglio selbst  hat aufrichtig bekannt, daß schon sein Auftrag als jugendlicher Leiter der Jesuiten ein Desaster war.
Ein großes Tier der Gesellschaft Jesu hat einem amerikanischen Journalisten erklärt, daß "Bergoglio in dieser Zeit einen Haufen Probleme verursacht hat. Er hat bemerkenswerte Gaben, aber um sich herum einen Hof treuester "Pasdaran" und einen Personenkult......er hat eine tiefgreifende Spaltung verursacht."
Er fügte hinzu : "es wird eine Katastrophe für die Kirche, einen wie ihn auf dem Apostolischen Stuhl zu haben. Wir haben 20 Jahre gebraucht, um das Chaos zu beseitigen, das er produziert hat."

MEDIENZIRKUS
Die italienischen Medien leben in einer Blase von Papolatrie, die wie eine idolatrische Besessenheit erscheint. Sie sehen Bergoglio als das absolut Gute, und wer anderer Meinung ist als er, wird als Abgesandter des Bösen dargestellt oder als finsterer Verschwörer. In den Zeitungen findet man keine Nachrichten über Bergoglio sondern Hymnen und auf Knien gesungene Messen.
Selbst diejenigen, die Bücher mit vertraulichen Dokumenten aus den vaticanischen Büros schreiben, haben das Bedürfnis zu beteuern, daß sie das tun, um dem Papst bei seiner messianischen Aufgabe der Erneuerung der Kirche zu helfen, oder gegen jene häßlichen, schmutzigen und schlechten Kardinäle, die sich widersetzen.
Im Endeffekt sieht es so aus, als wollte man in diesen Tagen in den Zeitungen jene beschuldigen, die bei der Synode mit offenem Visier den Kasper-Bergoglio-Thesen widersprochen haben. Aber sollen die Medien die Macht strikt markieren oder Jagd auf Dissidenten machen?

Man kommt dann anläßlich des Geschehens der vergangenen Tage zum absurden Komuniqué des Vaticans, der präzisieren mußte : "Man muß unbedingt vermeiden, an die Gleichsetzung zu glauben, dieses sei eine Art der Mission, dem Papst zu helfen."
Eine absurde Klarstellung, durch die die Sorge des Bergoglio-Establishments hindurchklingt, daß man beim Bemühen, dem Großen Chef zu helfen, damit endet, ihm zu schaden.

Auf der anderen Seite - ist der tödliche Mechanismus des Medienzirkus als Machtintrument erst einmal ausgelöst, wie es Bergoglio skrupellos getan hat, z.B. indem er seinen brüderlichen Freund Scalfari ausnutzte, um die Leute wissen zu lassen, was er wirklich denkt - passiert es dann, daß man die Kontrolle über diese Medienmaschinerie verliert.

An diesem Punkt - schreit man - wenn es eine unwillkommene Meldung gibt: "Komplott", wie es - um ein Beispiel zu nennen - beim coming out von Msgr. Charamsa geschah. Aber wer hat ihn zu dieser Geste veranlaßt, wenn nicht die Zweideutigkeit der von Bergoglio zum Thema "gay" gewählten Worte?
Msgr. Charamsa trägt dick auf gegen die Kurie, die er der Homophobie bezichtigt. und er ist ein enthusiastischer Anhänger Bergoglios.
Die Krise des Bergoglianismus -auch nach der doppelten Niederlage bei beiden Synoden- ist offensichtlich.
Sicher, der "Marino des Vaticans" wird durch die enthusiastische Unterstützung der Laien-Medien getragen.
Seit Monaten werden wir von der Begeisterung der Zeitungen und des Fernsehens über den Papst überschwemmt.
Manchmal fühlt Bergoglio sich dadurch belästigt: "mir gefällt die Mythologie von Papst Franziskus nicht" gestand er De Bortoli. Aber dann freut sie ihn, weil er diesen papolatrischen Zirkus dazu nutzt, um Druck innerhalb der Kirche zu erzeugen, um sie zu zwingen, sich der Scalfari-Agenda zu beugen.
Nur daß - wie ich schon sagte - nicht immer alle Informationen zu kontrollieren sind.
Die seltenen Male, wo etwas Dissonantes im uniformierten Chor des kollektiven Journalismus erscheint- wie Giuliano Ferrara ihn nennt - steigen in Santa Marta die Bomber auf.

TUMORE
Das passierte vor 20 Tagen dem "Quotidiano nazionale", der die Meldung über einen angenommenen Tumor im Kopf von Papst Bergoglio veröffentlichte. Noch am selben Abend, um Mitternacht herum- hat Pater Lombardi auf völlig ungewöhnliche Weise den Weltuntergang gegen diese Meldung ausgerufen, als sei sie ein Sakrileg.
Eine Reaktion, die überraschte und misstrauisch machte, weil die Krankheiten der Päpste immer "sagenumwoben" waren - ohne so virulente Reaktionen aus Oltretevere.
Offensichtlich kann eine Nachricht auch eine Falschmeldung sein. Das sind "Berufsunfälle". Aber eine Falschmeldung ist nie ein Komplott. Die einzige Frage, die man angesichts einer Meldung stellt, ist die: richtig oder falsch?
Statt dessen hat sich der  Chor des Kollektivjournalismus sofort auf den vaticanischen Refrain des "Komplott gegen den Papst" festgelegt. Am Ende, nach Tagen der Verschwörungen,  hat keiner verstanden, wie die Dinge stehen. Alle haben sich mit den Dementis zufrieden gezeigt und die Sache wurde begraben.

Hier deshalb einige Perlen, die in den Dementis enthalten waren. Professor Fukushima sagte u.a.: "vielleicht kam die Verwechslung durch eine Gehirnoperation zustande, die ich bei einer Person durchführte, die in äußerer Erscheinung und Alter dem Pontifex ähnelte und einen ähnlich klingenden Namen hatte."

Und der Schüler Fukushimas, der Neurochrirug Gaetano Liberi, der auch in der Klinik San Rossore arbeitet - auch er erklärte, um zu dementieren u.a.: "wir sind Ärzte, wir haben nie die Privatsphäre irgendeines Patienten verletzt, um wieviel weniger dann die einer so einflußreichen Persönlichkeit wie Papst Franziskus?"

Nach alledem hat der Direktor des Quotidiano nazionale, ein seriöser und korrekter Journalist am 23. Oktober der Zeitung "Tempo" ein Interview gegeben.
Frage:
 "Hat der Hl. Vater einen gutartigem Gehirntumor? Alle leugnen das, Sie halten daran fest?"
Antwort:
 "Aber sicher. Was wir geschrieben haben, ist verifiziert worden. Und ich garantiere, daß wir keinerlei Absicht haben, Beihilfe zu einem  inneren Krieg im Vatican zu leisten."
Neue Frage:
" Sie haben bestätigt, im Besitz eines dokumentierten Beweises zu sein. Welcher Art?"
Antwort:
"Wenn ich Genaueres sagte, würde ich meine Quelle gefährden. Es ist ein schriftlicher Beweis."

Angesichts einer solchen Erklärung konnte man von Pater Lombardi die Einladung, diesen Beweis zu veröffentlichen, erwarten. Leider hat der Vatican sich wohl gehütet, das von "Qn" zu fordern.
Es ist seltsam. Cangini wird professionell geschätzt und Qn ist eine wichtige Tageszeitung, normalerweise weit entfernt von kühnen Schüssen. In einem normalen Land hätte man verlangt, den dokumentierten Beweis, für das, was man behauptet, zu zeigen. Hier dagegen nichts.

Die Geschichte im Ungewissen gelassen zu haben, könnte ein anderer Grund für die Schwächung von Papst Bergoglio und das interne Chaos in der Kurie und seiner "Partei" sein.
Was den Rest angeht- hat man das Gefühl, daß die Sarabande erst am Anfang ist."

Quelle: Antonio Socci, LoStraniero

*der römische Bürgermeister Marino hat in den letzten Tagen u.a. seinen Rücktritt und dann seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärt-und auch sonst eine seltsame Figur abgegeben.
  


   

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