Sonntag, 2. August 2015

Perlen eines Pontifikates


Matteo Matzuzzi, Vaticanist von Il Foglio hat zum 10. Jahrestag der Wahl Joseph Ratzingers zum Papst eine Würdigung seines Pontifikates verfaßt.
Gefunden haben wir den Text bei Benoît XVI et moi  klicken -und bei La Vigna del Signore klicken                                                                                                          ...
Das Pontifikat, das der Nachwelt Perlen von seltener Schönheit hinterlassen hat                 
"Es werden wohl noch 10 Jahre vergehen, bis Benedikt XVI den Platz in der Geschichte erhält, den er verdient. Bei den Großen, nach allem. Die Früchte seines Pontifikates werden sich in Kürze zeigen, so wie es Samen tun, die gut und tief eingepflanzt worden sind, die Samen, die der Wind nicht mit der ersten Bö zerstreuen kann.
Aus den 8 Jahren, die er als Bischof von Rom verbrachte, hat sich noch wenig gesetzt. Es genügt, noch einmal  nachzulesen, was in den Tagen nach seinem Amtsverzicht-vor 2 Jahren geschrieben wurde.
Gelobt und bejubelt wurde nur diese dramatische Geste des Rückzugs ins Gebet, halbverborgen vor der Welt, der Rückzug auf den Berg.
"Eine Geste des Mutes, wie sie die Kirchengeschichte noch nicht gesehen hatte" (außer bei Coelestin V) schrieben und sagten Laien und Mitglieder des Klerus.
Der Rest war nur Staub:  Raben, gestohlene-auf den Seiten der Tageszeitungen veröffentlichte Dokumente, diverse Skandale, schlechte Verwaltung.

Aber dieses Pontifikat hat der Nachwelt Perlen von außerordentlicher Schönheit hinterlassen, die- um sie gebührend zu bewundern und zu schätzen, erst einmal verinnerlicht werden müssen.
Ich denke an die Lectio Magistralis im Collège des Bernadins in Paris, das Loblied, in dem- wie der Philosoph Pierre Manent sagen sollte, "die christliche Wurzel eines Europas gefeiert wurde, in dem sich heute niemand mehr die Frage nach Gott stellt, das "quaerere deum".
Man könnte die Reden in Regensburg und vor dem Bundestag zitieren, mißverstanden  und darum nicht ausreichend gewürdigt.
Und dann  kann man die Größe Benedettos in den Stegreif-Antworten, die der Papst gewordene, milde Professor den Kindern und Jugendlichen gab, verstehen. Ich zitiere nur Loreto 2007.
Der Pontifex sprach vor den zur "Agora der Jugend" zusammen gekommenen Jugendlichen vom Schweigen Gottes, einer Frage die seit 2000 Jahren Philosophen und Theologen, Männer der Glaubens und Atheisten stellen:
"Der schweigende Gott" sagte Joseph Ratzinger" ist auch ein Gott der spricht, der sich offenbart und dessen Gegenwart wir darüber hinaus selber bezeugen können, sodaß aus unserem Glauben wirklich auch ein Licht für die anderen wird. Auf der einen Seite, würde ich sagen, müssen wir akzeptieren, daß Gott in dieser Welt still ist, aber nicht für sein Sprechen taub sein, für sein Erscheinen, und wir sehen seine Gegenwart oft in seiner Schöpfung, in einer schönen Liturgie, in der Freundschaft innerhalb der Kirche, und von seiner Gegenwart erfüllt können auch wir den anderen Licht geben."
Einfache Worte, ausgesprochen auf einem überfüllten Platz ohne Manuskript. Aber die für sich allein schon fast eine Enzyklika sind."
Quelle: Il Foglio, Matteo Matzuzzi, Benoît XVI-et-moi

Bei diesem Pastoralbesuch in Loreto sprach Benedikt XVI im Heiligen Haus ein  Gebet, das so begann:

" Maria, Mutter des Ja, du hast Jesus gehört 
und kennst den Klang seiner Stimme und das Klopfen seines Herzens. 
Morgenstern, sprich uns von Ihm und 
erzähle uns deinen Weg, um Ihm auf dem Weg des Glaubens zu folgen."

Hier der volle Text:    klicken
Quelle: La Santa Sede, Sommi Pontefici, LEV

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