Freitag, 5. Juni 2015

Wie sich ISIS die Welt und das Kalifat vorstellt

Auch wenn es in letzter Zeit medial etwas stiller geworden ist um die Krieger des Kalifates, ihr Morden, Brandschatzen, Plündern, Foltern und Zerstören geht unverändert und unvermindert weiter.

So stellt man sich in ISIS-Kreisen das Kalifat unter der schwarzen Fahne vor......

Marta Petrosillo hat dazu in La Nuova Bussola Quotidiana einen Beitrag verfaßt:    klicken,   

    "ISIS IST EIN KREBSGESCHWÜR, DEM EIN ENDE GEMACHT WERDEN MUSS":
"Von den Christen wurde verlangt, zwischen Konversion, der Zahlung der Jizya  oder der Emigration zu wählen. Es gab keine vierte Wahlmöglichkeit. Es ist klar, daß wir uns einer Verfolgung gegenüber sehen," das erklärte der chaldäische Erzbischof von Erbil, Msgr. Bashar Matti Warda, in einer Rede, die er gestern bei einer vom Päpstlichen Rat "Hilfe für die Kirche in Not" veranstaltete Konferenz hielt.

Seit Beginn des Vormarsches des Islamischen Staates sind in der Diözese von Msgr. Warda in Kurdistan cirka 120.000 christliche Flüchtlinge angekommen, zwischen Erbil und Duhok, einer Stadt, die 40 km nördlich von Mossul liegt. Der größte Teil der Christen kam im August 2014, nach der Eroberung der Ebene von Ninive durch die IS-Legionäre. Außer ihnen kamen auch Yeziden und Muslime. Im Inneren des Irak werden mehr als  2 Millionen Vertriebene gezählt, und viele von ihnen haben es vorgezogen, in Kurdistan Zuflucht zu suchen.
Msgr. Warda erinnert sich an die ersten dramatischen Momente: "Wir hatten nicht die Möglichkeit Tausenden von Familien Unterkunft zu geben, aber glücklicherweise haben wir es geschafft- Dank der Hilfe von Einrichtungen wie Hilfe für die Kirche in Not , die 60% der von meiner Diözese empfangenen Hilfe gezahlt hat und der CEI:



In den ersten Monaten haben die Flüchtlinge in Zelten gelebt, in Schulen, verlassenen Gebäuden. Heute haben alle Christen eine würdige Unterkunft. Die empfangene Wirtschaftshilfe erlaubt es der Kirche, die Miete für 50 Wohnungen für die bedürftigsten Familien zu bezahlen.
Msgr. Warda erzählt von dem mindestens 50 Hilferufen, die ihn täglich erreichen und daß sein Telefon niemals aufhört, zu klingeln, auch nachts nicht.

Die Kirche versucht, den Gläubigen das Vertrauen wiederzugeben und die Einheit der christlichen Gemeinschaft aufrecht zu halten. Aber trotz aller Bemühungen sind viele Familien bereits emigriert.
Cirka 8000 Christen haben es vorgezogen, in den Libanon, die Türkei, nach Jordanien zu gehen oder nach Europa und Amerika.
Leider ist ihr Leben da draußen nicht besser. Das Touristenvisum, das sie benutzt haben, um zu fliehen, erlaubt ihnen nicht, zu arbeiten und in den letzten 4 Monaten sind etliche von ihnen in den Irak zurückgekehrt,.

Der Zustrom von Flüchtlingen hat schwerwiegende Konsequenzen für die lokale christliche Gemeinde, die sich aus den 6000 Familien zusammensetzt, die zwischen 2003 und 2014 nach Kurdistan gekommen waren, um den antichristlichen Verfolgungen in Bagdad, Mossul und Kirkuk zu entkommen.
Msgr. Warda unterstreicht, daß das Drama der Christen viel ältere Wurzeln hat als in der letzten Krise.
"Zu Beginn des Krieges waren wir 1,3 Millionen Christen, heute sind wir weniger als 400.000"
In diesen Jahren sind mehr als 1700 Christen ermordet worden, auch als die Welt sich über den Vormarsch der Isis entsetzte, In der Folge des Charlie-Hebdo-Attentates haben alle verstanden, daß ISIS ein globales Phänomen ist, das sich nicht auf dem Mittleren Osten beschränkt."

Wenn er auf die Zukunft seines Lande blicktunterscheidet Msgr. Warda drei Schritte die gegangen werden müssen. Zuerst ist es nötig, "daß die internationale Gemeinschaft Druck auf die irakische Regierung ausübt, damit sie eine konkrete Lösung für die innere Teilung findet, anstatt sie zu fördern." Außer der Versöhnungsarbeit, befindet der Prälat, ist eine Militärintervention unumgänglich."ISIS ist ein Krebsgeschwür, das entfernt werden muß." "Und dann muß die Christenverfolgung beendet werden. Manchmal werden wir eher als Kollateralschäden betrachtet denn als Opfer."

Mit Blick auf die Sicherheit erklärt Msgr. Warda, daß der Islamische Staat Nachbar Kurdistans ist. "Die Lage scheint unter Kontrolle zu sein, aber man kann zukünftige Angriffe nicht ausschließen.
Die Nachhricht von der Eroberung Ramadis z.B hat uns überrascht." Der Bischof lenkt die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit die Gebiete, die die ISIS erobert hat zu sichern. Auch daß Mossul und die Ebene von Ninive sofort befreit werden müßten, die Flüchtlinge sollten nicht länger als ein Jahr warten müssen, um in ihre verlassenen Häuser zurück kehren zu können.
"Es ist auch unverzichtbar, in den Wiederaufbau und die Entwicklung der Stadt und der eroberten Dörfer zu investieren. Tikrit ist befreit worden, aber es ist noch verlassen, weil es zerstört ist und niemand dort wohnen will. Und wenn eine sunnitische Stadt nicht wieder aufgebaut wird, wie können wir dann hoffen, dass es eine christliche-wie Karakosh werden könnte?"

Quelle:La Nuova Bussola Quotidiana, Marta Petrosillo

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