Samstag, 2. Mai 2015

Synode & Bußsakrament, ein dritter Weg? Fortsetzung

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Geben wir zu, daß es da eine wichtige Änderung in der Reihenfolge der vom Büßer geforderten Schritte gibt, die selbst nicht unantastbar ist.

Bei der Buße der alten Kirche. mußte man, bevor man in den Orden der Büßer eintreten konnte, bereits die Bedingung erfüllt haben, auf die Sünde zu verzichten und der durch sie ausgelösten öffentlichen Störung ein Ende gesetzt zu haben. Danach kam eine gewisse Periode der Reue, die nach der Schwere der Übertretung und der inneren Verfassung des Büßers bemessen wurde,(....).

Das aktuelle Vorgehen verlangt auch - wie wir gesehen haben- einen vorhergehenden Verzicht auf die Sünde, aber die Buße wird hinter die Absolution verschoben,.

In einem erneuerten Ordo Paenitentium müßte man bzgl. der Buße zur vorherigen Praxis zurückkehren, die wieder eine Vorbedingung für das Vergeben würde . Mit anderen Worten- das korrespondiert bereits mit der Praxis und würde keine großen Probleme bereiten.

Die totale Umkehr dagegen würde nicht am Anfang der Buße verlangt werden, sondern die Frucht , daß Maß ihrer Dauer und die Vorbedingung für das Vergeben werden. Mit anderen Worten, man würde nicht länger auf die völlige Umkehr warten, um mit der Buße zu beginnen, sondern bis zum Moment der völligen Umkehr Buße tun- um diese Umkehr als Zeichen der Gnade des Sakramentes zu erlangen und deshalb bereit zu werden, die sakramentale Versöhnung zu empfangen.

Dieses Regime der der Versöhnung vorangehenden Buße wurde vom Lehramt bereits etabliert: die wiederverheirateten Geschiedenen (und alle Sünder, auf die sich Kanon 915 bezieht) sollen aufgerufen werden, dem Wort Gottes zuzuhören, dem Messopfer beizuwohnen, im Gebet zu verharren, Werke der Barmherzigkeit zu tun und an Bemühungen der Gemeinde um Gerechigkeit teilzunehmen, ihre Kinder im christlichen Glauben zu erziehen, den Geist und die Praxis der Buße zu pflegen und so Tag für Tag Gottes Gnade zu erflehen ( Familiaris Consortio, Nr. 84)


Das Einzige, was noch fehlt, ist die Anerkennung alles dessen als Ordo, als kanonische Bußpraxis und dass eine solche Buße bereits sakramental ist, beginnend mit den Akten des Büßers, der Reue.

Man könnte besser sehen, daß eine so definierte Buße nicht als vorhergehende Bedingung vom Sakrament abgelöst sondern -selbst über eine Distanz von mehreren Jahren- ein konstitutiver Bestandteil der Versöhung ist, weil es nicht nur diese beinhaltet, sondern auch wie eine vorhergenommene Frucht die Gnade des kommenden Sakramentes Gestalt annehmen läßt und so diese Buße unterstützt-sowohl äußerli h wie innerlich, um es zuletzt in eine perfekte Reue zu tranformieren.

So würden die Büßer nicht länger als von den Sakramenten ausgeschlossen betrachtet-im Gegenteil-sie würden bewußt und willig in diese große Salrament der Auferstehung eintreten,das- Stück für Stück- diese Toten in wieder Lebende umwandelt- daß sie das Leben in Fülle haben.....
Pilger der Verheißung
Wir dürfen uns nichts vormachen, Buße hat sich nie großer Beliebtheit erfreut und ist nicht dazu angetan, die Massen anzuziehen, Aber sie sollte nie diese bittere Pille werden, die den Patienten dazu bringt, an der Heilung zu verzweifeln.

Es ist eine Tatsache, daß die antike Bußpraxis sich selbst durch übertriebene Härte verurteilte, die nichts mehr mit ihrem eigentlichen Zweck zu tun hatte und zu ihrer Abschaffung zugunsten zugänglicherer Formen der Buße führte, die sie zuletzt ersetzten.
Es wäre gut, etwas aus dieser zweifachen Lektion zu lernen.

Unter den Ersatzformen hatte die Bußpilgerfahrt als eine der Bußformen ihre glorreichen Tage (seit dem 6. Jahrhundert).
Seit einigen Jahrzehnten hat die Pilgerfahrt zu einer gewissen Bedeutung zurück gefunden. Man muß der Tatsache Aufmerksamkeit widmen, dass sie in vielen Fällen Platz für den Ausdruck religiöser Verehrung wurde, nicht nur populär sondern sogar eine Randzone für eine bestimmte Gruppe von Menschen, die ihren Platz nicht mehr in der Kirche und in den Pfarrgemeinden finden, weil ihre Situation, was Glauben und Moral betrifft, desolat ist.

Die Pilgerfahrt bleibt für sie ein Platz alternatver Verbindungn und informeller Kommunion nicht nur mit Gott sondern auch mit ihren Vorfahren im Glauben, in deren Spuren sie ihre eigenen Schritte setzen. Mit Asche und Palmzweigen -ist die Pilgerfahrt auch Teil jener religiösen Handlungen an denen auch noch der größte Sünder teilnehmen kann, auch jene, die sich von der Kirche entfremdet haben- weswegen ihre Popularität unvermindert besteht.

Aus all diesen Gründen kann es nützlich sein, den auf diesen Seiten besprochenen Bußweg-mit einer Pilgerfahrt zu beginnen, der essentielle Punkt ist nicht anzukommen, sondern aufzubrechen und in der richtigen Richtung zu weiterzugehen-wie der erste Psalm lehrt, wenn er den Menschen als gesegnet preist, der auf dem Pfad der Gerechtigkeit wandert.

Das ist die Berufung des Christen, des homo viator-weil es die Bedingung war, die Christus für sich wählte, aber auch die der Kirche.(...) Es war früher nicht unüblich, lebenslänglich im Orden der Büßer zu bleiben. Auch heute gibt es Sünder, die gebundene Gefangene blieben, weil sie unfähig sind, sich selbst zu befreien und eine richtige Lösung zu finden, mögen sie wenigstens tun, was sie können, um vom Herrn in der Verfassung derer vorgefunden zu werden, die auf dem Weg zum Himmlischen Jerusalem gehen."

Quelle: Sandro Magister www.chiesa, Pater T.Michelet "Vetera&Nova"


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