Mittwoch, 15. April 2015

Ostern in Aleppo. Märtyrerstadt in Syrien.

Giorgio Bernardelli beschreibt die österlichen Zerstörungen die nach bereits 3-jähriger wechselnder  aber ununterbrochener Belagerungen die Märtyrerstadt trafen.     klicken

"ALEPPO: OSTERN DES MARTYRIUMS DURCH RAKETENANGRIFFE. DIE CHRISTLICHEN BISCHÖFE : "SCHLUSS MIT DEN ZERSTÖRUNGEN!"

"Aus der Tiefe des Leidens und der großen Angst appellieren wir mit lauter Stimme an die Menschen mit einem Gewissen, falls da einer ist, der zum Hören bereit ist: Schluss mit den Zerstörungen und der Verzweiflung! Schluss damit ein Versuchslabor für verheerende Kreigswaffen sein zu müssen! Wir sind es leid! Hört mit den Waffenverkäufen auf, schließt die Todesfabriken und beendet den Munitionsnachschub. Uns reicht es !"
Das ist der ganze Schmerz eines Osterns "zum Begraben der Gläubigen"- der uns in einem neuen Apell aus der Märtyrerstadt Aleppo erreicht, praktisch seit 3 Jahren in Geiselhaft zwischen  Angriffen und Gegenangriffen von Rebellen und Truppen, die Bashar al Assad treu sind, der Apell, den sie nach den letzten grauenhaften Tagen in die Welt schickten.
In der Nacht von Freitag auf Samstag, also gerade in den Stunden des Orthodoxen Osterfestes, geriet die Stadt in einen weiteren, tieferen Kreis ihrer Hölle. Nach der Eroberung des nahen Idlib durch islamistische Jabath-al-Nuzra-Milizen vor einigen Wochen, ist über Aleppo ein beispielloser Feuerrregen niedergegangen. Nach dem Beschuss mit Mörsergranaten sind die Rebellen nun zu Angriffen mit Raketen übergegangen, die viel größere Zerstörungen bewirken.

                                             

In der Nacht von Freitag auf Samstag hat das Suleimaiya-Viertel die Rechnung dafür bezahlen müssen.
Das historische Quartier der Assyrer und Armenier in dieser Stadt, die vor dem Krieg ein außerordentliches Mosaik aus Völkern und Religionen bildete.



Der Ausgang war verheerend. Und es war erst der Anfang: man spricht von hohen Opferzahlen unter den Christen Aleppos nur in diesen dramatischen Tagen. Und diese gezielte Eskalation haben andererseits auch die Kinder einer Schule, die unter den Luftangriffen der syrischen Luftwaffe auf ein von den Rebellen kontrolliertes Viertel starben, erleben müssen.

                              

"Auferstehung der Herrn oder Begräbnis der Gläubigen?" fragen sich die Kirchenführer Aleppos in der Botschaft, die gestern in Italien von der website terrasante.net verbreitet wurde. "Wir sind hingegangen, haben gesehen und haben geweint: durch Gemetzel hingestreckte Leichen, Fatzen an Mauerresten, und auf dem Boden des Vaterlandes vergossenes Blut, Märtyrer aller Religionen und Konfessionen, verwundet und verstümmelt, Männer und Frauen, Alte und Kinder. Wir haben das Weinen der Witwen gehört und die Panik auf den Gesichtern der Menschen gesehen."

"Was wollt ihr von uns? Sagt es! Wir haben es satt!" 
So liest sich die Botschaft der Christen Aleppos an die Welt, die dieser Tragödie indifferent zusieht. Wollt ihr, dass wir bleiben- verletzt, verstümmelt, jeder menschlichen Würde beraubt?
Oder daß wir, wenn wir nicht unter der Gewalt gehen, sichtbar vernichtet werden? Aber wir wollen in Frieden leben, ehrbare Bürger-zusammen mit den anderen Kindern dieses Landes. Wir fürchten das Martyrium nicht, aber wir weigern uns zu sterben, wenn unser Blut der Preis für einen gemeinen Verdacht sein soll."

Dieser Krieg hat nichts mit der Geschichte Aleppos zu tun, "Zeugin der Sanftmut, der Liebe und des Friedens, des Verzeihens und des Dialogs"- ruft die Botschaft der Führer der christlichen Konfessionen in Erinnerung, die damit endet, die "Barmherzigkeit für unsere Märtyrer, die Heilung für unsere Kranken. die Seelenruhe für unsere Kinder und Sicherheit und Frieden für alle unsere Bürger" anzurufen.

Das ist der Schrei Syriens, das den Händen seiner Schlächter überlassen wurde. 
Der Aufschrei an eine internationalen Gemeinschaft gerichtet, die nicht verstehen will, dass der Islamische Staat nicht aufhören wird und die anderen Feuer im Mittleren Orient nicht gelöscht werden können, wenn die Waffen nicht dort schweigen, wo das Feuer entzündet wurde.
Eine internationale Gemeinschaft- Italien eingeschlossen-die fortfährt die "Alliierten" der Milizen mit neuen Todesinstrumenten zu versorgen, die die Boden-Luft-Raketenangriffe auf die Häuser einer Stadt in extremis durchführen.
Schluss" schreien die Christen in ihrem Ostern der Tränen in Aleppo. Dass ihr Schrei uns nicht wie alle anderen länger ungerührt läßt! "
Quelle: Giorgio Bernadelli, La Nuova Bussola Quotidiana


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