Dienstag, 14. April 2015

Kardinal Sarah: Mein Afrika, die neue Heimat Christi und der Kirche

so überschreibt Lorenzo Bertochi seinen Artikel in la Nuova Busola Quotidiana.
Hier geht´s zum Original:    klicken


             "MEIN AFRIKA: DIE NEUE HEIMAT CHRISTI UND DER KIRCHE"

"Das hat Kardinal Sarah - den Seligen Paul VI zitierend- in einem langen Interview gesagt,  das er der französischen Zeitschrift "L´homme nouveau" gegeben hat. Und er hat sich dabei auf eine Untersuchung des Instituts Pew Research - Religion bezogen, die aussagt, daß nach Schätzungen im Jahr 2050 4 von 10 Christen in Afrika leben werden.
Der aktuelle Präfekt der Liturgiekongregation -in Guinea gebürtig- sagte, daß er glaubt, daß die Kirche Afrikas bereits "dazu berufen ist, eine Rolle auf der Ebene der Universalen Kirche zu spielen. Heute, im Kontext der tiefen Krise, die den Glauben selbst in Frage gestellt und die Werte abgelehnt sieht, glaube ich stark daran"- hat der Kardinal unterstrichen- "daß Afrika in seiner Armut, seiner Misere, seine viel kostbareren Güter beitragen kann: die Treue zu Gott, zum Evangelium, seine Bindung an die Familie, ans Leben in einem historischen Moment, in dem der Westen den Eindruck macht, entgegengesetzte Werte aufdrängen zu wollen."
Die Frische des afrikanischen Katholizismus wird auch durch die wachsende Zahl an Priesterberufungen dokumentiert, eine Realität in glattem Gegensatz zur immer mehr erstickenden Situation der Seminare in der westlichen Welt.
Es gibt cirka 400.000 afrikanische Priester in der Welt und das ist eine bedeutsame Zahl, aber Kardinal Sarah versteckt sich nicht hinter den quantitativen Fakten und weist auf ein fundamentales Problem hin. "Sicher" hat er gesagt "haben sie (die Priester) viele wissenschaftliche Texte studiert, aber sie sind unfähig, das Volk Gottes zu nähren und die Radikalität der Evangelien zu vermitteln, weil sie selbst Christus nie gesehen haben oder ihm begegnet sind. Sie müßten wie der Hl. Augustinus sein. Trotz seiner außerordentlichen Qualität als Theologe, kamen seine Worte aus seinem Herzen und aus seiner Erfahrung. Das ist das Profil eines Priesters, wie ich ihn mir wünsche".



Das Formungsproblem ist ein komplexes und für viele eine offene Wunde am Körper der Kirche. "Wir können nicht zulassen", unterstreicht der Kardinal- "daß jeder, was auch immer zur Lehre oder zur Moral schreibt oder sagt (....) Die Kirche sollte nicht zögern, die Sünde, das Böse (....) und menschliche Perversionen zu verurteilen." Es ist ein dringendes Problem, die Stabilität des Lehramtes, der Kirche zu garantieren und die Anpassung an die Sensibilität des heutigen Menschen darf nicht als Vorwand dienen, um die "Lehre Christi und der Kirche an die Umstände, die Geschichte oder die Wünsche irgend jemandes anzupassen"
Er bezieht sich dabei auf das Risiko, die Doktrin von der Pastoral zu trennen, ein Risiko, das unbedingt vermieden werden muß, um nicht eine Pastoral des Schmutzes zu begründen. 
Treu der Rolle, die er zur Zeit hat und zu der ihn Papst Franziskus direkt berufen hat,  hat sich der Kardinal auch zur Liturgie geäußert und das nicht nur peripher.
Weil, wie wir wissen, die lex orandi, lex credendi immer gültig ist. Wie er bereits in seinem Buch "Dieu ou rien" erklärt hatte, betont der Kardinal, daß seine Sorge "eine Liturgie ist, die ein einfaches menschliches Spiel geworden ist," wenn die Feier der Eucharistie sich in einen Ort unserer pastoralen Ideologien oder politischen Neigungen verwandelt, die nichts in einem spirituellen Kultus zu suchen haben, den wir so feiern, wie Gott ihn vorgesehen hat. "Es scheint nötig zu sein, mehr Aufmerksamkeit und Nachdruck auf die liturgische Erziehung der zukünftigen Priester zu legen."

Die wirkliche Aufgabe ist, die Lehre der Kirche in eine verständliche Form zu bringen, und den Kern der Doktrin zu bewahren, ein unausweichliches Ziel, um im Dauerzustand der Mission zu leben, zu dem Papst Franziskus aufruft. Kardinal Sarah ist überzeugt, daß "das Lehramt fest wie ein Felsen bleiben muß. Weil, wenn da ein Zweifel entsteht, ob sich das Lehramt mit der Zeit, in der wir leben, relativiert, die Kirche nicht mehr das Recht hat, zu lehren."
So erscheint Afrika immer mehr die neue Heimat Jesu Christi zu werden und dafür bezieht sie auch die Worte der Intuitionen  San Daniele Combonis ein. Der Patron Afrikas beim I. Vaticanischen Konzil bat die Väter, eine Petition zugunsten der Evangelisierung Nigerias zu unterschreiben. Er hatte einen Plan zur Regeneration Afrikas, einer Wiedergeburt Afrikas mit Afrika, die aus der Kraft des Evangeliums kommen sollte.
Heute haben wir die Früchte dieser missionarischen Arbeit vor Augen, die Kirche Afrikas scheint effektiv zur Rückgabe der Mission berufen, an jene Länder, aus denen sie das Evangelium empfing und die jetzt alles zu tun scheinen, um ihre spirituellen und kulturellen Wurzeln zu vergessen."
Quelle: Lorenzo Bertochi, la Nuova Bussola Quotidiana





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