Samstag, 6. Dezember 2014

Kardinal Barbarin kehrt in den Irak zurück

Frankreich hat Kardinal Barbarin-und wir Kardinal Kasper (dazu Näheres von der Tiberente: klicken)

Die Website der Katholischen Kirche der Rhône-Region veröffentlicht folgenden Text    klicken


                                             
           "Warum wir wieder in den Irak aufbrechen"
Vom 5. bis 7.Dezember begibt sich eine Delegation aus Lyon, ungefähr 100 Personen, unter der Führung von Kardinal Barbarin im Rahmen der Partnerschaft der Diözesen Mossul und Lyon nach Erbil im Irak zu den Flüchtlingen und Vertrieben.

Hier die Botschaft Kardinal Barbarins:
"Am 5.Dezember brechen wir für 48 Stunden wieder in den Irak, nach Erbil auf. Es handelt sich um eine neue Etappe der Partnerschaft, die unsere Diözese im vergangenen Juli mit der Stadt Mossul begründet hat, weil die Zahl der Vertriebenen und Flüchtlinge sich immer noch in einer Zehntausender Größenordnung bewegt und der Winter härter wird...und weil der 8. Dezember und somit das Fest der Unbefleckten Empfängnis näher kommt.

Es ist eine sensible  und wichtige Reise, die ich dem Gebet aller anvertraue, besonders jenen religiösen Gemeinschaften, Pfarreien, Bewegungen und Vereinigungen unserer Diozese und auch allen, die es wünschen.
Wir werden mit ungefähr 100 freiwilligen Personen losfliegen, die sich der diözesanen Delegation anschließen oder sie begleiten wollen. Für jeden von ihnen erfordert das ein persönliches und finanzielles Engagement, weil alle ihre Kosten selbst tragen ( und die, die mehr bezahlen können, denen geben, die nicht soviel haben)

Wir werden beten. Nicht nur für unsere Brüder im Irak, weil das viele von uns schon seit den letzten Monaten tun, aber mit ihnen beten, zusammen, in einer Art Pilgerschaft, bei der wir Seite an Seite gehen.
Wir werden sehr bereichert werden- ich weiß es- durch die Teilnahme an ihrer Liturgie, ihrer Tradition, ihrer Spiritualität, und indem wir ihre Glaubenszeugnisse hören.


Wir werden ihnen vorschlagen, auch so zu beten, wie wir es in diesen besonderen Tagen in Lyon tun: wir danken der Jungfrau Maria, daß sie uns ihren Sohn gegeben hat und wir bitten sie, ihren mütterlichen Schutz auch unseren Brüdern im Irak zu gewähren, die seiner so sehr bedürfen. Die "Mission der 8" in Lyon hat überdies Karten mit einem " merci Marie" in kurdischer, arabischer und aramäischer Sprache drucken lassen.

Wir wollen helfen, das heißt, dazu beitragen, dass Tausende von Familien -christlich oder nicht-, die alles verloren haben, wieder in Wohnungen untergebracht werden können.
Wir werden einem Gebäudekomplex einen symbolischen Besuch abstatten, der mit finanzieller Hilfe durch den Saint Irénee et Mérieux-Fond, der Stadt Großraum Lyon und der Regionalregierung erbaut werden konnte.
Selbst wenn das nicht das Primäre ist, so ist es doch wichtig, daß die Hilfe weitergeht- um sie vor der Ungeheuerlichkeit dieses Dramas zu schützen, zu unterstützen und es ihnen zu ernöglichen, in ihrem Land bleiben zu können.

Wir brechen auf, um zu alarmieren und auf das Schicksal jener aufmerksam zu machen, die Christus treu geblieben sind und die in den Mäandern der Geschichte vergessen werden könnten.
Wenn wir ihnen, die vertrieben sind und in den Parks "geparkt" wurden und dem Winter trotzen müssen, begegnen, wissen wir, daß in Wirklichkeit wir es sind, die von ihnen über den Zustand unseres Glaubens und unserer Gesellschaft gewarnt werden, von ihnen, die die Wahl ihres Gewissens den materiellen Gütern vorgezogen haben und die Wahrheit vor ihre persönlichen Interessen gestellt haben.
Das sollte der tiefere Sinn der Kerzen sein, die sie in ihrem Unterschlupf anzünden, wie die Lyoner es in den Fenstern ihrer Wohnungen tun werden.

Wenn allzu oft Bilder der Gewalt auf unseren Bildschirmen erscheinen, wollen wir, daß die Kunsthandwerker des Friedens aufstehen, die ganz sicher wissen, daß es "besser ist, ein Licht zu entzünden als die Dunkelheit zu verfluchen" , sicher auch, daß wir gegenüber solchen Herausforderungen zu klein sind.
Wir wenden uns an den "Friedensfürsten" wie der Prophet Jesaja zu diesem Kind sagte, das wir Weihnachten feiern, und das auch weit von zu Hause entfernt geboren werden wird.

Msgr. Louis-Raphael Sako, der Chaldäische Patriarch, der uns in Erbil empfangen wird, sagt uns seit langem: "Das was uns am meisten fehlt, ist Eure Nähe, Eure Solidarität. Wir wollen die Gewissheit, daß wir nicht vergessen sind."

Liebe Brüder und Schwestern im Irak, wir kommen, um Euch diese Nähe zu bezeugen. Und weil die Diözese Mossul nicht nach Lyon kommen kann, wie es jede andere Partnerdiözese könnte,  kommt ein Teil der Diözese Lyon zu Euch.
Wir vergessen Euch nicht! Seid unserer brüderlichen Freundschaft im Herrn sicher.
Danke Maria!"

                                                       Christus nobiscum state


Auch wir vergessen unsere Brüder und Schwestern im Glauben im Irak und in Syrien nicht, sind aber über unseren Episkopat, der andere Prioritäten wie -Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene- hat, beschämt.
                                                   

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