Dienstag, 2. Dezember 2014

Der Fall "Team Bergoglio" & das Konklave 2013, die Geschichte geht weiter.

Die bemühten Versuche der Sala Stampa, das Thema " Lobbying beim Konklave 2013" aus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen, wollen nicht gelingen.
Marco Tosatti in La Stampa zum Thema Konklave 2013     klicken

DER FALL "TEAM BERGOGLIO" 
"Etliche Websites der angelsächsichen Welt haben in den vergangenen Tagen einen "Fall" veröffentlicht, der sich auf die von Austen Ivereigh geschriebene Papst-Franziskus-Biographie, bezieht, die in Italien bei Mondadori unter dem Titel "Zeit der Barmherzigkeit. Leben des Jorge Mario Bergoglio" erscheint.
Hier also die Geschichte dieses merkwürdigen Falles, in dessen Zentrum die Wochen vor dem Konklave 2013 stehen.

Im Buch wird bekräftigt, daß eine bestimmte Gruppe von Kardinälen, die der Autor "Team Bergoglio" nennt, sofort nach dem Rücktritt Benedikts XVI damit begann, ein Netz zu spinnen, um den Erzbischof von Buenos Aires auf dem Thron Petri zu installieren.

Diese Sache wurde vom Daily Telegraph veröffentlicht und in der Folge von diversen Web-Sites übernommen.
Prämisse: beim Konklave von 2005, das zur Wahl Benedikts XVI führte, hatte ein Teil der Kardinäle für Bergoglio gestimmt, der möglicherweise so viele Stimmen auf sich vereinigte, daß er die Wahl Ratzingers hätte verhindern können. Eben dieser Bergoglio habe dann gebeten, aufzuhören für ihn zu stimmen.

Austen Ivereigh ist kein "Herr Niemand" in der katholischen Welt. Er hatte bedeutende Posten in der katholischen Zeitung "Tablet" inne, war Pressereferent eben des Kardinals Murphy O´Connor und arbeitet jetzt mit Jack Valero bei "Catholic Voices", einer Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, in GB, Spanien und Mexiko wahrheitsgemäße Informationen über die Katholische Kirche zu verbreiten.

Was da im Daily Telegraph geschrieben wurde, bringt ein Problem mit sich: es widerspricht den Regeln des Konklaves, bekräftigt durch "Universi Dominíci Gregis", Nr. 81.


"81. Die wahlberechtigten Kardinäle müssen sich außerdem jeder Form von Verhandlungen, Verträgen, Versprechen oder sonstiger Verpflichtungen jeder Art enthalten, die sie binden können, einem oder einigen die Stimme zu geben oder zu verweigern. Käme es tatsächlich dazu, so erkläre ich eine solche Bindung für nichtig und ungültig, auch wenn sie unter Eid eingegangen worden wäre, und niemand soll verpflichtet sein, sich daran zu halten; ich belege ab sofort die Übertreter dieses Verbotes mit der Exkommunikation latae sententiae. Dennoch beabsichtige ich nicht zu verbieten, daß während der Sedisvakanz ein Gedankenaustausch über die Wahl stattfinden kann.
82. Desgleichen untersage ich den Kardinälen, vor der Wahl Wahlkapitulationen einzugehen, d.h. gemeinsame Abmachungen zu treffen mit dem Versprechen, sie für den Fall einzulösen, daß einer von ihnen zum Pontifikat erhoben würde. Auch solche Versprechungen, sollten sie vorkommen, erkläre ich für nichtig und ungültig, selbst wenn sie unter Eid abgegeben worden wären."

Eine schöne Gemengelage, die nach dem Dafürhalten einiger, einen Fall für das kanonische Recht bzgl. der Gültigkeit der Wahl Bergoglios schaffen könnte. Es ist nicht verwunderlich, daß wenige Stunden nachdem der Artikel erschien, Maggie Doherty, Pressesprecherin von Murphy O´Connor dem Daily Telegraph schrieb und bekräftigte, daß der Kardinal "klar stellen möchte, daß es keinerlei Annäherung von ihm an den damaligen Erzbischof Bergoglio gegeben habe und-so viel er weiß- sei auch von keinem anderen Kardinal versucht worden, seine Zustimmung, Kandidat für das Papsttum zu werden, zu suchen."

Austen Ivereigh, dessen Papst-Franziskus-Biographie reich an Daten und Informationen ist, steht dem Pontifex alles andere als negativ gegenüber. Der englische Titel der Biographie lautet: "Der große Reformer". Er hat mit einem Tweet an den Telegraph reagiert.
"Sie haben sich seiner Zustimmung versichert" müsse heißen "sie glaubten, daß er sich seiner Wahl nicht entgegenstellen werde".  Das werde in kommenden Auflagen des Buches korrigiert.

Ivereigh scheint impliziert zu bestätigen, daß es das Team Bergoglio gab und dass es aktiv wurde. Und Ivereigh hat -wie die angelsächsischen Seiten notieren - enge Beziehungen zu Murphy O´Connor und seinen Mitarbeitern."  

Quelle: La Stampa, blo Pietri dintorno,  Marco Tosatti 

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