Donnerstag, 25. September 2014

Prophetisch

"Prophetisch" ist eine Beschreibung, die man jetzt landauf landab- hüben und drüben des Atlantiks-zur Charakterisierung der damals von vielen Übelwollenden und Naiven so schwer gescholtenen Regensburger Rede Papst Benedikts XVI lesen und hören kann.
Und wie sich herausstellt, gab es noch eine weitere, später verifizierte, präzise Beschreibung einer Denkweise, von der der Emeritus sicher nicht ahnte, wie sehr sie nach seinem Pontifikat auf jemanden zutreffen würde.
In seinem ebenfalls 2006 erschienenen Buch "Jesus von Nazareth", dem ersten Band der Trilogie, schreibt er über die Bergpredigt. Ausführlich beschäftigt er sich dabei auch mit der zweiten Seligpreisung :   "Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden."
Papst Benedikt XVI führt aus, auf welche Menschen des Alten und Neuen Testaments, welche Heiligen, dieses Suchen nach dem Großen besonders zutrifft und schreibt dann auf Seite 122 über jene, die der im berühmt gewordenen Scalfari-Interview vertretenen Ansicht von Rettung & Erlösung sind :

"Mir scheint, daß dies die Stelle ist, an der sich vom Neuen Testament her etwas über das Heil derer sagen läßt, die Christus nicht kennen. Die heutige Theorie geht dahin, daß jeder seine Religion leben solle oder vielleicht auch den Atheismus, in dem er sich vorfindet. Auf diese Weise werde er das Heil finden. Eine solche Meinung setzt ein sehr seltsames Gottesbild und eine seltsame Vorstellung vom Menschen und dem rechten Weg des Menschseins voraus.
Versuchen wir, uns das durch ein paar praktischen Fragen deutlich zu machen. Wird jemand deshalb selig und von Gott als recht erkannt, weil er den Pflichten der Blutrache gewissenhaft nachgekommen ist? Weil er sich kräftig für und im "Heiligen Krieg"engagiert hat?  (....) Weil er seine Meinungen und Wünsche zum Gewissensspruch erklärt und so sich selbst zum Maßstab erhoben hat? 
Nein. Gott verlangt das Gegenteil, das innere Wachwerden....."

Quelle: "Jesus von Nazareth" Papst Benedikt XVI, Herder-Verlag

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