Freitag, 31. August 2012

RiP Kardinal Carlo Maria Martini

Heute Nachmittag ist in Gallarate / Varese Kardinal C.M.Martini, emer. Erzbischof von Mailand nach langer Krankheit gestorben.
Er wurde am 15.2.1927 in Turin geboren, trat mit 17 Jahren der SJ bei, empfing 25-jährig die Priesterweihe und wurde der erste Rektor des Päpstlichen Institutes für Bibelforschung der Gregoriana, später der gesamten Universität.
!979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II zum Erzbischof von Mailand und entsandte ihn auf die Kathedra des Hl.Ambrosius. Dieses Hirtenamt übte Martini bis 2002 aus, in diesem Jahr empfing er auch den Kardinalspurpur.
Nach seiner Emeritierung ging er nach Jerusalem, um sich dort noch einmal der geliebten Bibelforschung zu  widmen. Sein nachdrückliches Interesse am interreligiösen Dialog hat er nie verloren.
Er war der Pionier eines Dialoges mit den Nichtglaubenden- den Atheisten und Agnostikern. Wenn er anderer Meinung war als der Papst, so hat er das immer frei heraus gesagt, ließ sich aber nie für die Zwecke anderer instrumentalisieren oder für irgendwelche Kampagnen einspannen.



Beim Konklave 2005 hatte er als papabile gegolten.


Aus gesundheitlichen Gründen mußte Kardinal Martini vor einigen Jahren nach Italien zurückkehren.
Bei ihrem letzten Treffen am 3. Juni in Mailand anläßlich des Weltfamilientages  haben sich der Kardinal und der Hl. Vater noch einmal begrüßt und zu einem kurzen Gespräch getroffen. Hinterher sagte Kardinal Martini, der vom Hl. Vater mit den Worten :"Eminenz, auch ich bin mit dem Stock gekommen" begrüßt worden war , " ich habe ihn ermutigt das schwere Kreuz in diesen schwierigen Zeiten zu tragen und fand ihn angegriffen. Ich bin glücklich, ihn getroffen zu haben. Er hat mir sehr für die brüderliche Nähe in diesen schweren Stunden gedankt. Ich fahre fort, für ihn und die Kirche zu beten.
Das kann Carlo Maria Martini ab jetzt vom Hause des Vaters aus tun.
R.i.P.

1 Kommentar:

  1. [Link entfernt] Der Kardinal spricht über seinen Tod: „Wer sich in dieser Situation befindet, sollte sich eher sprachlos vorkommen.“ Für ihn sei das ein ungelöstes Problem: „Wie kann man eine ganz negative Wirklichkeit mit vernünftigen Worten beschreiben, welche, insofern sie vernünftig sind, eine positive Erfahrung zum Ausdruck bringen sollen?“ Im Angesicht des Todes kommt der Kardinal auch ins Hadern: „Ich habe mich zum Beispiel schon verschiedentlich beim Herrn beklagt, weil er uns durch seinen Tod nicht die Notwendigkeit des Sterbens weggenommen hat.“ Vielmehr habe Gott gewollt, „daß wir durch diesen harten schmalen Weg des Todes schreiten und in die Dunkelheit eintreten, die immer etwas Angst macht.“ Doch der Kardinal gibt sich nicht geschlagen: „Ich habe mich mit dem Gedanken des Sterbenmüssens versöhnt, als ich verstand, daß wir ohne den Tod nie die Möglichkeit hätten, einen Akt des vollen Vertrauens in Gott zu setzen.“

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